Laborinformations- und -managementsystem (LIMS) für das Bayerische Landeskriminalamt

Bayerisches Landeskriminalamt

Gegenstand der Ausschreibung ist die Beschaffung eines neuen Laborinformations- und -managementsystems (LIMS) für das Kriminaltechnische Institut (KTI) des Bayerischen Landeskriminalamts. Das neue System/die Software soll das gegenwärtig verwendete LIMS ersetzen und einen Baustein für die Neugestaltung der Datenverarbeitungsstrukturen beim KTI bilden. Das KTI des Bayerischen Landeskriminalamts beschäftigt ca. 200 Mitarbeiter. Seine wesentliche Kernaufgabe ist die Gutachtenserstellung für Polizeidienststellen, Staatsanwaltschaften und Gerichte. Als weitere Auftraggeber des KTI spielen vor allem die Landratsämter/Kommunen mit vorwiegend Gutachten hinsichtlich der Echtheit von Dokumenten eine wesentliche Rolle. Gutachtensaufträge werden in der Regel in Form von Gutachtensfragen zu verfahrensrelevanten Beweistatsachen mit beiliegend übersandten Asservaten übermittelt. Gutachtensfragen können aber auch ohne Asservatenbezug gestellt werden und werden dann auf Grundlage einer Untersuchung vor Ort („Tatortuntersuchung“), nach Aktenlage oder aufgrund des Ergebnisses der Beweisaufnahme einer gerichtlichen Hauptverhandlung beantwortet. Für die Befunderhebung kommen zahlreiche Untersuchungsmethoden aus verschiedensten wissenschaftlichen und technischen Fachdisziplinen zum Einsatz. Das zu beschaffende LIMS-System soll primär die auf analytisch-chemischen und humangenetischen Untersuchungsmethoden spezialisierten Labore optimal versorgen können, in denen insgesamt etwa 80 Mitarbeiter beschäftigt sind. Es muss die grundlegenden Auftrags- und Asservatendaten aus der bestehenden Asservatenverwaltung der Bayerischen Polizei medienbruchfrei übernehmen und eine den Akkreditierungsanforderungen (EN ISO 17020 und EN ISO 17025) entsprechende Dokumentation der weiteren Auftragsbearbeitung im Labor sicherstellen. Insbesondere muss die automatisierte Untersuchung von Proben auf Multiwell-Platten oder Autosamplerracks, die Auswertung der Messläufe und die Verteilung der Ergebnisse auf die Proben effizient unterstützt werden. Weiter müssen die Prüfpläne während des Untersuchungsgangs in Abhängigkeit von den Untersuchungsergebnissen jederzeit angepasst werden können. Auch für die medienbruchfreie Kommunikation mit den Systemen polizeiexterner Auftraggeber (z. B. Justiz, Landratsämter) muss ein elektronischer Kommunikationsweg (direkt oder indirekt über die Asservatenverwaltung) angeboten werden können. Weiter muss eine normgerechte Prüfmittelüberwachung, die Verwaltung von Referenzmaterialien und die Dokumentation der Mitarbeiterqualifikation unterstützt werden. Schließlich muss die Software die Gutachtenserstellung als abschließende Berichterstattung an den Auftraggeber unterstützen und das Ergebnis medienbruchfrei in das System des jeweiligen Auftraggebers übertragen können. Grundsätzlich wird die Beschaffung einer Standardsoftware angestrebt, wobei eine Datenbankanwendung mit Web-Client favorisiert wird, durch den die Integration vorhandener und künftiger polizeiinterner Anwendungen erleichtert werden sollte. Das Projekt LIMSneu stellt die praktische Umsetzung des Zielbildes des BLKA für ein neues Labor- und Informationsmanagementsystem und dessen dauerhafte/langfristige Nutzung dar. Einzelheiten ergeben sich aus der Leistungsbeschreibung inkl. Kriterienkatalog, die den gemäß § 21 Abs. 3 VSVgV ausgewählten geeigneten Bewerbern – inklusive der weiteren für die Angebotsphase relevanten Vergabe- und Vertragsunterlagen – mit der Aufforderung zur Angebotsabgabe zur Verfügung gestellt wird. Auszüge aus dem Kriterienkatalog betreffend die Ausschlusskriterien werden auf Anfrage an die Kontaktstelle bereits im Teilnahmewettbewerb zur Verfügung gestellt, um auf den Auftragsgegenstand im Hinblick auf die Mindestanforderungen zur Leistung bereits im Teilnahmewettbewerb hinzuweisen. Vertragliche Grundlage des Projekts wird ein EVB-IT Systemvertrag – einschließlich der zugehörigen AGB sowie ergänzt um die sog. technischen no-spy-Regularien des Bundes-CIO – sein, in den die Vorgaben der Leistungsbeschreibung integriert werden. Zur Abbildung der Leistungsbeschreibung behält sich der Auftraggeber sachdienliche Anpassungen und Ergänzungen unter Einschluss erweiterter Wartungs- und Pflegeregelungen vor.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2020-08-24. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2020-07-23.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2020-07-23 Auftragsbekanntmachung
2020-12-01 Bekanntmachung über vergebene Aufträge