Mainframe-Infrastruktur-Wartungsservice bei der Deutschen Bundesbank

Kurze Beschreibung

Gegenstand dieses Vertrages sind die vom Auftragnehmer zu erbringenden und unterstützenden Serviceleistungen für das in der Leistungsbeschreibung beschriebene IT-System.
In ihrer Funktion als Provider im Rahmen der 4CB für das Europäische System der Zentralbanken werden auf dem Mainframe der Bundesbank die hochverfügbaren Zahlungsverkehrs- und Wertpapieranwendungen, namentlich Target2 und Target2-Securities, bereitgestellt.
Um die Hochverfügbarkeit der zugehörigen Infrastruktur der nationalen Systeme und der europäischen Mainframesysteme der Eurosystem Market Infrastructure Platform (EMIP) gewährleisten zu können, bedarf es regelmäßig präventiver und – im Bedarfsfall – korrektiver Wartung der Mainframe-Systeme.
Auf diesen Vertrag finden somit die werkvertraglichen Vorschriften (§§ 631 ff. BGB) Anwendung.

Hauptstandort oder Erfüllungsort

Grundsätzlich werden die Arbeiten und Tätigkeiten in den Räumlichkeiten des Auftragnehmers erbracht, außer bei Tätigkeiten, die eine Vor-Ort-Anwesenheit beim Auftraggeber erfordern (z. B. Arbeiten am Systemen oder Dokumenten des Auftraggebers, technische Gründe, aus Gründen der Sicherheit oder Vertraulichkeit).
Remote-Zugriffe erfolgen unter Verwendung der Infrastruktur des Auftraggebers und nach dessen Genehmigung.
Grundsätzlich muss der Auftragnehmer jederzeit und unabhängig vom Aufenthaltsort der Mitarbeiter / Subunternehmer gewährleisten, dass ein Zugriff auf die Rechner des Auftraggebers ausschließlich über sichere Verbindungen erfolgt.

Beschreibung der Beschaffung

Für die bestehende Systemlandschaft des Auftraggebers (nationale und internationale Systeme) sind Wartungsleistungen zu erbringen. Dem Auftragnehmer wird eine Liste der auf den Systemen eingesetzten Software-Produkten zur Verfügung gestellt.
Der Auftragnehmer ist verantwortlich für Installationstätigkeiten, insbesondere
— Aufbau der SMP/E oder NON-SMP/E Umgebung;
— Code-Kontrolle und Einbau sämtlicher BBK Exits und/oder Usermods;
— Bearbeitung der HOLDDATA durch den Servicegeber;
— Liefern der TARGET-Dateien zum Ausrollen auf die Zielsysteme;
— Erstellen und/oder Anpassen von Dokumentation zur erfolgten Installation.
Im Rahmen eines Upgrades anfallender Customizing Leistungen (Versionswechsel, ein Releasewechsel, die Anhebung der Maintenance Level, das Einspielen von Patches oder das Einspielen von Product temporary fixes (PTF))
— Ausrollen der TARGET-Dateien auf das jeweilige Zielsystem;
— Alle notwendigen Änderungen an Prozeduren;
— Parametrisierungen der Software;
— Einbau von Softwarekeys;
— Durchführung von Migrationsarbeiten;
— Umsetzung der Anweisungen aus den HOLDDATA-Informationen;
— Erstellen und Anpassen von Dokumentation zum erfolgten Customizing.
Der Bieter wird im Rahmen der Angebotsphase aufgefordert, ein eigenes Konzept für die Bereitstellung der Software und den Prozess des Wartungsservice (inkl. Rahmenterminplan) zu erarbeiten, das auch in die Bewertung einfließt (siehe Ziffer 3.3. und 3.4 der Leistungsbeschreibung).
Der Wartungsservice unterscheidet sich in präventive Wartung im Regelbetrieb (Versions- und Releaseplanung, Installation, Deployment, Aktivierung der Produkte und Migrationsaufgaben für Versions- und Releasewechsel) und präventive Wartung außerhalb des Regelbetriebs (Behebung von „known Errors“, außerplanmäßige Upgrades, sonstige Dienstleistungen) und korrektive Wartung (Maßnahmen zur Behebung auftretender Fehler).

Liste und kurze Beschreibung der Bedingungen

a) Eigenerklärung über die Eintragung im Berufsregister mit Angabe der Registernummer, ggf. Kopie der Eintragung beifügen (in der Bundesrepublik Deutschland Handelsregister bzw. Handwerksrolle, bei ausländischen Bewerbern Unterlagen gemäß § 44 VgV)
b) Eigenerklärung zu Eintragungen im Gewerbezentralregister über den Bewerber (bei ausländischen Bewerbern Unterlagen gemäß Anhang XI der Richtlinie2014/24/EU)
Oder
Falls vorhanden Auszug aus dem Gewerbezentralregister (GZRA) – ggf. auch Kopie – nach § 150 Abs. 1 Gewerbeordnung über den Bewerber – nicht älter als 6 Monate, gerechnet ab dem Schlusstermin für den Eingang der Teilnahmeanträge

Liste und kurze Beschreibung der Auswahlkriterien

a) Eigenerklärung über den vergleichbaren Umsatz (Dienstleistungen im Bereich IBM Z-Software) je Jahr in den letzten 3 abgeschlossenen Geschäftsjahren
(gemäß T03_Eignungsmatrix Ziffer 4)
b) Eigenerklärung über eine ausreichende Betriebshaftpflichtversicherung i. H. v. mind. 3 000 000,00. EUR für Sachschäden sowie eine IT-Haftpflichtversicherung i.H.v. mind. 5 000 000,00 EUR für Vermögensschäden, bezogen auf die mit dem EVB-IT Servicevertrag 19/0011060 vereinbarten Leistungen, gemäß beigefügtem Formular (siehe Datei „Versicherungsbestätigung 19/0011060.docx“).
Dem gleichgesetzt ist eine Bestätigung des Versicherers auf o. a. Formular, dass im Auftragsfall die Deckungssummen ohne Bedingungen auf die geforderten Summen erhöht werden.
Oder
Nachweis einer entsprechenden Betriebshaftpflichtversicherung sowie IT-Haftpflichtversicherung mit o. g. Summen. (Hinweis: Die geforderten Schadensarten und Schadenssummen müssen explizit ausgewiesen sein.)
Die Gesamtleistung für alle Versicherungsfälle während der Vertragslaufzeit beträgt das Zweifache dieser Deckungssummen.

Liste und kurze Beschreibung der Auswahlkriterien

— Eigenerklärung: Der Bewerber gewährleistet (gemäß Ziffer 3.5 LB zum EVB-IT Servicevertrag) folgende Kontaktpersonen benennen zu können: Mitglied für den Projektlenkungsausschuss und Projektleiter für den Wartungsservice,
— Eigenerklärung, dass für die Erbringung der Leistungen nur Fachkräfte eingesetzt werden, welche zustimmen, eine entsprechende Einwilligungs- und Verpflichtungserklärung zur Nutzung der IT-Ressourcen des Auftraggebers zu unterschreiben.
(siehe auch B02_Leistungsbeschreibung Ziffer 9)
— Eigenerklärung, dass für die Erbringung der Leistungen nur Fachkräfte eingesetzt werden, welche einwilligen, sich einer Sicherheitsüberprüfung nach dem Sicherheitsüberprüfungsgesetz oder dem Sabotageschutzgesetz zu unterziehen und welche die Prüfung positiv durchlaufen.
(siehe auch B02_Leistungsbeschreibung Ziffer 6)
— Eigenerklärung: Der Bewerber erklärt seine Befähigung zur Durchführung der Installations- und Costumizingtätigkeiten für die angebotenen Softwareprodukte
(siehe auch B02_Leistungsbeschreibung Ziffer 3.2, Wertung in der Angebotsphase
— Eigenerklärung: Der Bewerber bestätigt, dass die einzusetzenden Fachkräfte zur Verfügung stehen, d. h. 5 Musterprofile im Rahmen der Angebotsphase eingereicht werden können.
(siehe auch B02_Leistungsbeschreibung Ziffer 10, Wertung in der Angebotsphase)
— Eigenerklärung: Nachweis von 3 Referenzen (möglichst unter Angabe der vollständigen Adresse, eines Ansprechpartners, dessen Funktion und Kontaktdaten) über Projekte, die bezüglich des technischen Umfelds und der Aufgabenstellung mit den in der Leistungsbeschreibung beschriebenen Leistungen (möglichst im vollen Umfang, ggf. auch teilweise) vergleichbar sind. Der Bewerber hat die Vergleichbarkeit darzustellen.
(Bewertung gem. T03_Eignungsmatrix 19-0011060 Ziffer1-3)
— Eigenerklärung je Referenz über
— Anteil der Eigenleistung
— Dauer und Ort des Referenzprojektes
— Projektsprache des Referenzprojekts
(Bewertung gem. T03_Eignungsmatrix 19-0011060 Ziffer1-3)
— Eigenerklärung der Standorte des Unternehmens
(Bewertung gem. T03_Eignungsmatrix 19-0011060 Ziffer 5)
— Eigenerklärung bzw. Nachweis über
— Mitgliedschaft im IBM Partnerprogramm
(Bewertung gem. T03_Eignungsmatrix 19-0011060 Ziffer 6)
— anderer Partnerprogramme oder Zertifizierungen
(Bewertung gem. T03_Eignungsmatrix 19-0011060 Ziffer 7)
— Eigenerklärung zur Befähigung von Wartungsleistungen der sog. Muss-Produkte
(Bewertung gem. T03_Eignungsmatrix 19-0011060 Ziffer 8)
Sonstiges:
— Eigenerklärung: Allgemeine Informationen über das Unternehmen (z. B. Firmenbroschüre, Zertifikate, Maßnahmen zur Qualitätssicherung)
— Eigenerklärung: Sofern bereits bekannt Angaben zum Einsatz von Unterauftragnehmern.
Im Falle des Einsatzes von Unterauftragnehmern ist die Teilleistung anzugeben, welche durch Unterauftragnehmer durchgeführt wird. Die namentliche Benennung der Unterauftragnehmer sowie die Einreichung entsprechender Referenzen kann bereits mit dem Teilnahmeantrag erfolgen.
Die Vergabestelle behält sich vor, in Zweifelsfragen weitere Eignungsnachweise nachzufordern.

Bedingungen für die Vertragserfüllung

Für den Fall eines Zuschlags übernimmt der Bieter automatisch all jene Produkte in seinen Wartungsservice, für die er im Zuge des Angebotsverfahrens seine Skills per Eigenerklärung nachgewiesen hat.
Es gilt eine gesamtschuldnerische Haftung der an einer Bietergemeinschaft Beteiligten. Ein Mitglied der Bietergemeinschaft ist als bevollmächtigter Vertreter für den Abschluss und die Durchführung des Vertrages zu benennen.

1. Die Teilnahmeunterlagen stehen auf der Vergabeplattform https://www.dtvp.de/ zum Download zur Verfügung.
Die Vergabeunterlagen im Teilnahmewettbewerb dienen zur Information des Bewerbers über die Auftragsinhalte. Nach Abschluss des Teilnahmewettbewerbes wird den ausgewählten Unternehmen eine Ausfüllversion der Vergabeunterlagen mit der Aufforderung zur Angebotsabgabe bereitgestellt.
2. Die Beantwortung von Fragen zum Vergabeverfahren sowie sämtliche Kommunikation zwischen den Bewerbern und der Vergabestelle der Deutschen Bundesbank erfolgt ausschließlich über das Vergabeportal unter http://www.dtvp.de. Die Interessenten sind daher verpflichtet, regelmäßig im Postfach auf der Vergabeplattform nachzusehen, ob Nachrichten eingegangen sind.
3. Etwaige Fragen zum Teilnahmeantrag von interessierten Unternehmen müssen bis spätestens 25.3.2020 über das o. g. Vergabeportal übersendet werden. Danach eingehende Anfragen können aus Gründen der Gleichbehandlung grundsätzlich nicht mehr beantwortet werden.
4. Teilnahmeanträge sind über die Vergabeplattform im entsprechenden Projektraum über das Bewerbertool im Reiter „Teilnahmeanträge“ einzureichen.
5. Nach dem 7.4.2020, 10.00 Uhr eingehende Teilnahmeanträge werden nicht zur Wertung zugelassen.
6. Unvollständige Teilnahmeanträge können von der Wertung ausgeschlossen werden.
7. Fehlende Erklärungen und Nachweise, die auch nach Anforderung durch die Vergabestelle nicht fristgerecht nachgereicht werden, führen zum Ausschluss des Teilnahmeantrages.
8. Dem Bewerber ist bewusst, das der Öffentliche Auftraggeber unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit ein Unternehmen zu jedem Zeitpunkt des Vergabeverfahrens von der Teilnahme an einem Vergabeverfahren aufgrund § 124 GWB ausschließen kann.
Bekanntmachungs-ID: CXP4Y63DEKD