Beschreibung der Beschaffung
Erneuerung des Gleisabschnitts Saabrücker Straße bis Thierbacher Straße inkl. Bahnübergangsanlage
1. Ausgangssituation:
Die Streckenabschnitte von der Saarbrücker Straße bis zur Gelsenkirchener Allee (einschließlich der Bögen Hagenwerder Straße und Gaglower Straße) wurden in den Jahren 1991 bis 1993 letztmalig grundhaft gleismäßig saniert. Die Trasse nach Sachsendorf besitzt eine der höchsten Straßenbahnfolgen im gesamten Netz und wird demzufolge am stärksten befahren. Bisher erfolgte die Befahrung im 7,5-Minutentakt.
Die im Bereich der Gaglower Straße befindliche Bahnübergangsanlage für den Straßenverkehr stammt aus den frühen 1990er Jahren und muss ebenfalls erneuert werden. In der Gleistrasse befinden sich Gleisplatten, die einen schlechten Zustand aufweisen und in der Kreuzung mit dem Individualverkehr (Thiemstraße, Gaglower Straße) und im Überwegbereich mittelfristig zu Einschränkungen führen können. Bereits die letzten Jahre wurde vermehrt durch die Stadt Cottbus auf die mangelhafte Befestigung der Gleiseindeckplatten hin-gewiesen und durch Cottbusverkehr ausgebessert.
Bei Vorortbesichtigungen und den jährlichen Gleiskontrollen fiel besonders der stark verunreinigte Schotter auf. Dieser weist bereits nicht mehr die geforderte Korngröße von 32/56 auf, sondern besteht zu großen Teilen aus Unterkorn. Zudem ist der Schotter in den Bögen sehr verdreckt, was auch an der nicht gewünschten Vegetation sichtbar wird. Das Gleis liegt daher fast fest und der Schotter wirkt nicht mehr als elastischer Unterbau für die Schwellen. Die eingebauten Holzschwellen weisen einen hohen Verschleißzustand auf und sind an vielen Stellen abgängig. Die vorhandenen Holzschwellen sollen bei einem Neubau durch zeitgemäße Betonschwellen ausgetauscht werden. Die Schienenköpfe sind zudem stark abgefahren und stehen teilweise unter der Leitschiene. Durch den damaligen Bau mit Rillenschienen ist ein Drehen der Schienen nicht möglich. Dies soll durch einen Neubau mit Vignolschienen verbessert werden und somit die Lebensdauer der Schienen verlängern. Die schlechte Gleislage führt dazu, dass gerade in diesen Abschnitten wo die Straßenbahn auf einem unabhängigen Bahnkörper verkehrt, die technisch und betrieblich möglichen Geschwindigkeiten nicht mehr gefahren werden können, da sich sonst die Fahrzeuge aufschaukeln und Entgleisungsgefahr besteht. Die im Gleisabschnitt verbauten Fahrleitungsmaste und Hochkettenfahrleitung stammen ebenfalls aus dem Jahr 1991. Durch den Ausbau würden sich neben der grundlegenden Trassenverbesserung ebenso positive Umweltaspekte wie eine Reduktion der Lärm- und Vibrationsemission ergeben.
2. Beschreibung des Bauvorhabens:
Eine Übersichtskarte ist beigefügt (siehe Abb. 1 der Leistungsbeschreibung) auf der der Bauanfang und das Bauende dargestellt sind. Im gesamten Bauvorhaben sind keine Weichen zu erneuern.
Für das Bauvorhaben ist eine Gesamtinvestitionssumme von ca. 3,5 Mio. EUR geplant. Es ist jeweils Gleisbau, Fahrleitung, Elektrotechnik als auch eine Bahnübergangsanlage zu planen. Der Bau soll in zwei Bauabschnitten erfolgen.
Eine Erneuerung von mindestens 26 Fahrleitungsmasten inkl. Fahrleitung ist ebenso vorgesehen. Die angrenzenden Haltestellen sind nicht im Ausbau vorgesehen.
Die Betonmasten E76, E76A, E75, E75A, E74, E74A, E73A, E72, E72A, E71A, E66, E65, E64, E64A, E63, E62, E61, E62A, E60, E59, E58, E57, E56 sind durch Stahlmasten mit der Lackierungsfarbe RAL 703 zu erneuern. Die Masten E70, E69, E68 sind bereits Stahlmasten, diese sind Instand zu setzen und ebenfalls in der Farbe RAL 703 zu lackieren.
Im 1. BA muss die Oberleitung bis zum Mast E67 erneuert werden. Die Erneuerung der Fahrleitung erstreckt sich dabei über das Bauende des 1. BAs hinaus, da erst südlich des Gleisbauendes die Abspannung am Fahrleitungsmast E67 erfolgt. Eine Übersicht der Fahrleitungsmasten mit Position ist der Anlage 3.1 zu entnehmen.
Die Gleistrassierung ist anhand der vorhandenen Gleistrasse zu planen. Die Lage bleibt dabei gleich. Die Oberbauart vom Bauanfang einschließlich Straßenquerung mit der Gaglower Straße und dem Fußgängerüberweg ist in fester Fahrbahn mit Gussasphalt auszuführen. De-tails zu Querschnitten werden im weiteren Planungsprozess durch das Ingenieurbüro erstellt.
Weitere Informationen s. Leistungsbeschreibung (s. Rubrik Vergabeunterlagen Vergabemarktplatz Brandenburg).