Beschreibung der Beschaffung
Technische Rahmenbedingungen
Storagevirtualisierungs-Software
Die HZD betreibt Rechenzentren an den Standorten Wiesbaden, Hünfeld und Mainz. In Wiesbaden bestehen derzeit mehrere Server-RZ-Räume sowie ein Testlabor, in Hünfeld 2 RZ-Räume und in Mainz ein RZ Raum. Der SAN Volume Controller (SVC) wird derzeit als lokaler Cluster jeweils in Wiesbaden, Mainz und Hünfeld eingesetzt. Die Anbindung an Server und Storage erfolgt überall ausschließlich per redundanten SAN-Fabrics mit FC-Switches der Firma Brocade (16 GBit, und 32 GB). Die Rechenzentren in Wiesbaden und Mainz sind über MPRs (Brocade 6510/ 6620) durch eine redundante DWDM-Strecke per FC miteinander verbunden (Entfernung jeweils unter 30 km). Zwischen Hünfeld und Wiesbaden besteht derzeit lediglich eine IP-Verbindung; eine Kommunikation von Storagegeräten findet zwischen Hünfeld und anderen Standorten aktuell nicht statt.
Gegenwärtig kommen in der HZD SVC-Geräte vom Typ SV1 und DH8 zum Einsatz, und zwar ein 2-Node-Cluster (DH8) in Hünfeld, ein 2-Node-Cluster im Testlabor (DH8) in Wiesbaden sowie ein 2-Node Cluster (SV1) in Wiesbaden. Im Rechenzentrum Mainz kommen SVC-Knoten vom Hardware-Typ SV1 (inkl. Realtime-Compression-Modul) als 6-Node-Cluster zum Einsatz. Die SVC-Knoten haben keine zusätzlichen Flashdrives. Stand August 2020 wird durchweg Firmware Version 7.8.1.11 eingesetzt. Upgrades auf Firmware Version 8.x sind in Planung.
Am SVC wird Storage verschiedener Tier-Klassen virtualisiert (Stand: August 2020)
— 2 mal EMC VMAX 450 (Tier 1);
— 4 mal EMC Unity400 (Enterprise Tier);
— 2 mal IBM Storwize V5020 (Enterprise Tier);
— 3 mal IBM Storwize V5020 (Tier 1);
— 4 mal IBM Storwize V5030 (Tier 1).
Stand August 2020 sind ca. 1 760 TB/SCU an Storage für Server mit den Betriebssystemen Suse, Redhat und Windows Server (2012 und 2016), ESX 5.x bzw. 6.x und Hyper-V virtualisiert.
Der SVC ist über einen Passport-Advantage-Vertrag lizenziert. Es bestehen derzeit keine Lizenzen für Global Mirror oder Snapshot (Flashcopy). Thin Provisioning in Kombination mit Real-Time-Compression wird bisher lediglich am Standort Mainz eingesetzt (derzeit lizenziert: 150 TB).
Backupsoftware
Die Bandroboter vom Typ IBM TS4500 stehen nur in Wiesbaden und Mainz. Die Backupserver mit Redhat oder Suse Linux befinden sich dagegen an allen 3 Standorten.
In der HZD wird als Backupsoftware das Produkt Spectrum Protect Suite von IBM eingesetzt. Zur eigentlichen Backupsoftware gehören noch weitere Module, die für bestimmte Verfahren zum Einsatz kommen:
1. TDPO – Modul für Oracle Datenbanken Backup,
2. TDP für ERP – Modul für Backup von SAP-Systemen,
3. TDP für Exchange – Modul für das Backup von Exchange-Systemen (E-Mail),
4. TSM für LANfree Backup – Modul, um große Datenmengen nicht über IP-Verbindungen, sondern über die wesentlich verbindungsstärkeren FC-Verbindungen (SAN) zu sichern. Dieses Modul wird vor allem bei Sicherungen von großen Datenbanken eingesetzt (z. B. Verfahren NVS, Polizei, eBeihilfe).
Die Software wurde in Form einer Ergänzungsvereinbarung zu einem bestehenden Passportadvantage-Vertrag mit IBM über einen IBM-Partner bezogen. Gegenwärtig sind maximal 2 000 TB an Kapazität lizenziert (Stand August 2020).
Beschreibung der Leistung
Storagevirtualisierungssoftware
Die SVC-Systeme vom Typ CG8 werden während der Laufzeit des Vertrages durch neue Geräte ersetzt werden. Damit einher geht ggfs. der Einsatz zusätzlicher Funktionalitäten wie Automated Tiering, Komprimierung (RTC), Thin Provisioning, Deduplizierung und der Einsatz von Global Mirroring (insbesondere zwischen Wiesbaden und Mainz) sowie ggfs. ein Einsatz zusammen mit der Software Site Recovery Manager. Benötigt werden SVC-Lizenzen für ein geschätztes jährliches Wachstum von ca. 1 000 TB.
Bisher sind erst 6 SVC-Module mit zusätzlicher Ausstattung für RTC ausgestattet. Dies wird voraussichtlich auch an den Standorten Wiesbaden und Hünfeld geschehen, und zwar durch Austausch der SVC-Knoten. Außerdem wird möglicherweise der Einsatz von Flash-Komponenten in den SVC-Knoten erfolgen.
Zusätzlich können auch weiterhin Geräte der Storwizeklasse mit SVC-Virtualisierungstechnik zum Einsatz kommen.
Beschaffungsbedarf Hardware
Benötigt werden neue SVC-Knoten und Blockstorage (s. Musterkonfiguration) zum Austausch / Erweiterung der bestehenden Landschaft sowie zum Ausbau an weiteren Standorten innerhalb Hessens.
Software-Lizenzen
Des Weiteren muss zusätzlicher Bedarf an SVC-Softwarelizenzen gedeckt werden (ggfs. mit Zusatzmodulen wie RTC, FlashCopy und Global-/Metro Mirror). Gegenwärtig hält die HZD einen Bestand an 1 760 TB/SCU für SVC und 150 TB/SCU für RTC.
Backupsoftware
Der weitere Bedarf an Backupsoftware ist schwer prognostizierbar. Die Steigerungsraten schwanken zwischen 20 % und 30 % im Jahr. Änderungen in der Sicherungsmetrik wirken sich schnell auf die Sicherungsmengen aus.
Bei einer angenommenen Steigerung von 20 % im Jahr würde sich beispielhaft ein Mehrbedarf von 100 % bis Ende 2024 ergeben, also eine Kapazitätssteigerung von ca. 3 000 TB.
Renewal der bestehenden IBM Software (Spectrum Pro-tect Suite, Base Virtualization Software und SAN Volume Controller Real-time Compression)
Der Altbestand an IBM-Lizenzen muss im Support unmittelbar nach Zuschlagserteilung bis zum 31.12.2021 verlängert werden.
Aufstellung der Lizenzen:
IBM Spectrum Protect Suite – 2 000 TB – aktuell bis 31.12.2020 – soll verlängert werden bis 31.12.2021
IBM Base Virtualization Software – 1760 SCUs – aktuell bis 31.12.2020 – soll verlängert werden bis 31.12.2021
IBM SAN Volume Controller Realtime Compression – 150 TB – aktuell bis 31.12.2020 – soll nicht verlängert werden
Musterkonfiguration
Für die Musterkonfiguration sollen folgende Geräte angeboten werden – bei Verfügbarkeit des Nachfolgemodells anstelle dessen das Nachfolgemodell:
—— Ein SVC Cluster SV2 mit 2 Knoten, pro Knoten mit jeweils 240 GB M.2 Boot Drive Pair und je eine 4-Port 16Gb FC Card. Der Wartungslevel muss 7 x 24 Stunden umfassen.
—— Eine Storwize FS5030 mit 32 GB Cache-Speicher als Basisausstattung, 16Gb FC Adapter Pair. Der Wartungslevel muss 7 x 24 Stunden umfassen.
—— Eine Storwize FS5100 mit 64 GB Cache-Speicher als Basisausstattung, 16Gb FC 4-Port Adapter Pair und 120 GB M.2 Boot Drive Pair. Der Wartungslevel muss 7 x 24 Stunden umfassen.
Eine Storwize FS7200 mit 256 GB Cache-Speicher als Basisausstattung, 16Gb FC 4-Port Adapter Pair und 240 GB M.2 Boot Drive Pair. Der Wartungslevel muss 7 x 24 Stunden umfassen.
Media Retention
Im Angebotspreis ist zu berücksichtigen, dass defekte Festplatten in der HZD bzw. am Standort verbleiben und nicht an den Hersteller zurückgehen.
Dienstleistungen
Alle notwendigen betrieblichen Arbeiten am SVC werden in der Regel direkt durch das Betriebsteam der HZD erledigt. Planerische Aufgaben werden durch Betriebs- und Planungseinheiten der HZD wahrgenommen. Darüberhinausgehende Dienstleistung wird im Einzelfall oder projektbezogen vom Dienstleister benötigt.
Für Dienstleistungen, die nicht im allgemeinen Support enthalten sind, muss es möglich sein, Unterstützung stundenweise einzukaufen. Dies umfasst insbesondere Unterstützung bei schwierigen technischen Aus- und Umbauarbeiten, Firmware-Upgrades (soweit nicht bereits abgedeckt, vgl. oben), Beratung bei Architekturfragen, Unterstützung bei Änderungen der Konfiguration, Bereitschaftsdienste und ähnliche Aufgabenstellungen (Rufbereitschaften, Einsätze außerhalb der normalen Geschaftszeiten) sowie Schulungen/Trainings von Personal des Landes Hessen. Hierfür sind Stundensätze für Dienstleistungen anzubieten nach folgendem Muster:
—— Administrator (technischer Betrieb im SVC/ Storage Umfeld (First- und Second-Level-Support)
Geforderte Erfahrungen:
— ITIL-zertifiziert;
— mind. 1 Jahr Berufserfahrung als Administrator;
—— Consultant (technische Einsätze remote und vor Ort, Auskunft zu Konfigurationskompatibilitäten usw., Einweisung in Systeme).
Geforderte Erfahrungen:
— ITIL-zertifiziert;
— mind. 3 Jahre Berufserfahrung als Consultant;
— regelmäßige Teilnahme an Schulungen im Bereich Storage-Virtualisierung;
— Zertifizierung durch den Hersteller;
—— Senior Consultant (Beratung und Unterstützung zu Design- und Architekturfragen; Unterstützung mit Expertenwissen bei komplexen Konfigurationsänderungen und ähnliches, Beratung zu SAN- und SVC-Kommunikation über mehrere Rechenzentrumsstandorte, Durchführung von vor-Ort Schulungen vorwiegend in der HZD).
Geforderte Erfahrungen:
— ITIL-zertifiziert;
— mind. 5 Jahre Berufserfahrung als Consultant;
— regelmäßige Teilnahme an Schulungen im Bereich Storage-Virtualisierung;
— Zertifizierung durch den Hersteller;
—— Servicetechniker (Durchführung von Firmware-Upgrades, Aus- und Umbauten).
Geforderte Erfahrungen:
— mind. 1 Jahr Berufserfahrung als Servicetechniker;
— regelmäßige Teilnahme an Produktschulungen des Herstellers.
—— Migrationsunterstützung (Projektleitung) (Beratung und Unterstützung zu Design- und Architekturfragen; Unterstützung mit Expertenwissen bei komplexen Konfigurationsänderungen und ähnliches, Beratung zu SAN- und SVC-Kommunikation über mehrere Rechenzentrumsstandorte, Durchführung von vor-Ort Schulungen vorwiegend in der HZD, vereinzelt auch in anderen Dienststellen des Landes Hessen und technische Projektleitung bei großen Migrationen)
Geforderte Erfahrungen:
— ITIL-zertifiziert;
— mind. 5 Jahre Berufserfahrung als Senior Consultant;
— mind. 2 Jahre Berufserfahrung als Projektleiter;
— regelmäßige Teilnahme an Schulungen im Bereich Storage-Virtualisierung, Storage-Technologie und SAN;
— Zertifizierung durch den Hersteller;
—— Schulungskontingente zur Administration, Architektur, etc. der angebotenen Systemlandschaften sowie zur Zertifizierung von HZD-Personal auf die angebotenen Systeme in einem Schulungszentrum / Schulungsräumen (nicht beim Auftraggeber).
Detailliertere Anforderungen sind der Leistungsbeschreibung zu entnehmen.