Beschreibung der Beschaffung
Der Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg, beabsichtigt auf dem Gelände der Technischen Fakultät der FAU Erlangen-Nürnberg den Neubau Technische Chemie zu errichten.
Das Raumprogramm beinhaltet eine Gesamtnutzfläche (NF 1 – 7 nach DIN 277) von 5.547 m mit 274 m Außenlagerfläche. Die Nutzflächen gliedern sich überwiegend in folgende Hauptgruppen auf: Laborflächen (53 %) mit 2.969 m davon sind 238 m Praktikalabore, Büroflächen (30 %) mit 1.645 m und sonstige Nutzflächen (17 %) mit 933 m. Bei den Labors handelt es sich um Reaktionstechnische- und Syntheselabore, sowie um Physikalische, Chemische, Hochdruck-, Reinraum- und Sonderlabore, z. T. mit besonderen bauliche und technische Anforderungen.
Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen:
Die Wasserversorgung erfolgt über die vorhandene Infrastruktur der Erlanger Stadtwerke. Die Bedingungen für Regenwasserversickerung und die Wirtschaftlichkeit einer Grauwassernutzung ist Planungsgegenstand.
Warmwasser wird dezentral zur Verfügung gestellt.
Das belastete Abwasser wird behandelt und danach in das öffentliche System eingeleitet. Vor Ort gibt es einen Mischwasserkanal.
Wärmeversorgungsanlagen:
Die Fernwärmeversorgung erfolgt über die vorhandene Infrastruktur auf der Nord-West-Seite des Grundstückes. Hier verläuft die Fernwärmeleitung. Im Bereich des Baufeldes muss eine Fernwärmetrasse (ca. 50 Meter) umverlegt werden. Das Gebäude wird aus dem Netz der Erlanger Stadtwerke mit Fernwärme versorgt.
Der Neubau wird an den zentralen Kälteverbund des Südgeländes der Universität angeschlossen. Einzelne Räume müssen aufgrund hoher innerer Lasten, die nicht über die Teilklimaanlagen der Laborlüftung abgeführt werden können, zusätzlich gekühlt werden.
Lufttechnische Anlagen:
Für die Nutzungsbereiche Labore, EDV-Räume, Seminarräume, WCs und innenliegende Räume besteht Lüftungsbedarf. Die Auslegung erfolgt nutzungsspezifisch. Hocheffiziente Wärmerückgewinnungssysteme werden vorgesehen.
Durch die hohe technische Ausstattung der Labore (34 Digistorien) ergeben sich größere GesamtluftmengDer Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg, en als die in der Laborrichtlinie hinterlegten Mindestluftmengen. Es gibt eine Vielzahl von RLT-Einzelanlagen bzw. Zonen mit unterschiedlichen Anforderungen an die Lüftung.
Für das Hochdrucklabor, den Reinraum, die explosionsgeschützten Labore (Ex-geschützte Abluftanlage für Punktabsaugungen und Laborabzüge), Schweißplatzabsaugungen, Gefahrstofflager aktiv werden separate RLT-Anlagen mit erhöhten Anforderungen benötigt.
Nutzungsspezifische Anlagen:
Im Gebäude ist ein weitverzweigtes, zentrales technisches Gasnetz (Synthetische Luft, Wasserstoff, Argon, Helium und Stickstoff) mit lehrstuhlabhängiger Teilung/Abrechnung vorzusehen. Ausgehend von einem vom Hauptgebäude räumlich getrennten Aufstellort (Gaslager aktiv) werden die Gase in einem weit verzweigten Netz innerhalb des Gebäudes geführt. Das Gebäude wird auch mit Druckluft, VE- Wasser und Laborkühlwasser zentral versorgt.
Für die Stickstoffbevorratung soll ein 10 m Stickstofftank angeschafft werden - im Außenbereich in einem Stahlkäfig untergebracht.
Eine Vielzahl der Labore wird mit einer Gaswarnanlage (20 Stück) ausgestattet.
Zum Einsatz kommen auch Löschwasserleitungen, Wandhydranten und Handfeuerlöscher.
Gebäudeautomation:
Die gebäudeseitig erforderlichen Automatisationsanlagen werden errichtet und auf das zentrale GLT-System der Universität aufgeschaltet. Die erforderliche Schnittstellenkompatibilität der Automatisationsanlagen wird durch Vorgabe der bestehenden technischen Standards (Lastenheft der FAU) an das ausführende GA – Unternehmen sichergestellt. Die Signalübertragung erfolgt über das in der Liegenschaft vorhandene Glasfasernetz(Errichtung durch das Gewerk Elektro).
Die Aufschaltung auf das Leitsystem soll bis zur Gebäudeübergabe über das vorhandene Parallelleitsystem erfolgen.