Beschreibung der Beschaffung
Die Stadt Ingolstadt beabsichtigt die 1966 entstandene Grundschule in Irgertsheim – im Norden der Stadt – auf Grund wachsender Schülerzahlen zu erweitern und in dem Zuge umzubauen und zu sanieren.
Die einzügige Grundschule mit 4 Klassen stößt an ihre räumlichen Grenzen. Zum Schuljahr 2017/18 mussten die Raumkapazitäten mit einer Containeranlage für zusätzliche Klassen erweitert werden. Die Mittagsbetreuung wird aktuell im Untergeschoss im ehemaligen Mehrzweckraum und IT-Raum organisiert.
Durch die Sanierung, den Umbau und eine Erweiterung der Grundschule Irgertsheim sollen an dem Schulstandort zukünftig 7 Klassen beschult werden. Zusätzlich sollen Flächen für die Kooperative Ganztagsbildung entstehen.
Aus dem Schulraumprogramm ergibt sich ein Flächenbedarf der schulische Erweiterungsfläche im Umfang von rd. 665 m HNF (Anlage 6 des Vertrages – Raumprogramm Grundschule Irgertsheim). Den Erweiterungsflächen in den einzelnen Raumbereichen liegt ein vorläufiges Raumnutzungskonzept zu Grunde. Die Finale Raumprogrammplanung ist Teil der architektonischen Planungsaufgaben und ist im Rahmen des Planungsprozesses noch abzustimmen und festzulegen.
Die Verpflegung soll für Schule und gemeinsam mit der benachbarten Kindertagesstätte in einer Mischküche stattfinden. Dafür soll ein zentraler Küchenbereich im Erweiterungsbau der Grundschule für insgesamt rd. 173 EssensteilnehmerInnen (Grundschule rd. 98 + Kindergarten rd. 75) entstehen. Die Speisenbereiche werden separat im jeweiligen Neubau für die Grundschule und der Kindertagesstätte (nicht im Auftragsumfang) vorgesehen.
Zusätzlich ist das Raumprogramm für die Kooperative Ganztagsbildung in der Planung zu berücksichtigen. Neben der kooperativen Schulflächennutzung (anteilig ca. 37 % der Gesamtnutzfläche der Kooperative Ganztagsbildung) von Küchen- und Speisenbereich, Klassenräumen und der Schulturnhalle sind im Erweiterungsbau Räumlichkeiten mit rd. 330 m für Gruppenräume, Themenwerkstätten, Medienräume und einen multifunktionalen Mehrzweckbereich zum Spielen, Toben und Erholen vorgesehen (siehe Anlage 7 des Vertrages – Raumprogramm kooperative Ganztagsbildung).
Mit der Planung der Neubaumaßnahme ist der Sanierungsbedarf des Gebäudebestandes (einschließlich Sportstätten) zu prüfen.
Teil der Planungsaufgabe ist die Überprüfung, ob das Lernhauskonzept baulich umsetzbar ist.
Rückbau und Entsorgung bzw. Abtransport der vorhandenen Container sind ebenfalls Teil der Planungsaufgabe (Besondere Leistung). Ein entsprechender Plan der bestehenden Containeranlage ist den Vergabeunterlagen beigefügt.
Im Zuge der Erweiterungsmaßnahme müssen die Außenanlagen neu gestaltet sowie die Freisportanlagen angepasst und erneuert werden, dazu wird ein Freianlagenplaner beauftragt.
Die Einhaltung des unten angegebenen Kostenbudgets hat für den Auftraggeber einen hohen Stellenwert.
Sollte sich bis zum Ende der Leistungsphase 2 herausstellen, dass die Sanierung des Bestandsgebäudes der Grundschule und/oder Turnhalle nicht wirtschaftlich ist und hier ein Abriss inkl. Neubau des Bestandsgebäudes Grundschule und/oder der Turnhalle wirtschaftlicher wäre, so ist der Auftragnehmer auch für den Abriss sowie Neubau des Grundschulgebäudes und/oder der Turnhalle anstelle der Sanierungsplanung beauftragt. Das vorhandene Raumprogramm ist weiterhin umzusetzen.
Situation HLS
Die Bestandsunterlagen für die technische Gebäudeausrüstung sind nur teilweise vorhanden. Die vorhandenen Unterlagen sind auf Richtigkeit zu prüfen. Es ist keine Bestandsaufnahme erforderlich sondern lediglich die Ermittlung von Parametern die benötigt werden um die Leistungsphase 1 und die nachfolgenden Leistungsphasen bearbeiten zu können. 2009 ist eine Sanierung im Westteil des Gebäudes erfolgt. Im Zuge der Maßnahme sind neue Grundleitungsanschlüsse erstellt worden. Die bestehenden Grundleitungen sind mittels Kamerabefahrung zu prüfen und unter Umständen zu sanieren.
Der Sanitärbereich im Südteil benötigt eine Kernsanierung. Die vorhandene Lüftungsanlage im Kellergeschoss ist so ausgelegt, dass der südliche Sanitärbereich damit versorgt werden kann. Das Lüftungskonzept für den Sanitärbereich als auch für die übrigen Räume ist zu prüfen und zu erstellen.
Das bestehende Trinkwassernetz aus verzinkten Rohren ist gegen Edelstahlrohre auszutauschen. Die Heizzentrale mit 2 Ölgebläsebrenner und 2 Niedertemperaturkessel mit einer Leistung von jeweils 105 kW versorgt neben der Grundschule auch die benachbarte Kindertagesstätte, die zudem 2021 erweitert wird. Die bestehende Wärmeversorgung ist zu überprüfen und in Abstimmung mit der Kindertagesstätten-Erweiterung gegebenenfalls zu sanieren. Das Wärmeverteilnetz und das Raumheizkonzept sind zu untersuchen und möglicherweise zu modernisieren.
Gegenstand dieses Auftrages sind Planungsleistungen für die Fachplanung Technische Ausrüstung, Anlgr. 1, 2, 3 u. 8 (HLS) der Erweiterung der GS Irgertsheim, des Umbaus und der Sanierung nach dem Leistungsbild des § 53 ff. HOAI 2013 für die Leistungsphasen 1-9, wobei die Lph. 7 um ein Prozentpunkt verringert ist und die Lph. 4 nur bei Anlagengruppe 1 beauftragt wird sowie folgende Besondere Leistungen:
— Bestandsaufnahme inkl. Kamerabefahrung Grundleitungen (Beschreibung siehe oben);
— Erstellen und Fortschreiben des technischen Teils des Raumbuchs (Lph. 2 und 3);
— Überwachung der Mängelbeseitigung innerhalb der Verjährungsfrist in Lph. 9;
— Mitwirkung bei Rückbau u. Entsorgung der alten Containeranlage und Planung und Errichtung von neuer Containeranlage.
„Zeitplan“:
— Planungsbeginn: 2. Hälfte 2020;
— Projektgenehmigung nach Abschluss LPH 3: 1. Hälfte 2021;
— Vergabe Ausschreibungspaket 60 % vergeben: Q4 2021/Q1 2022;
— Baubeginn: Mitte 2022;
— Bauzeit 1,5-2 Jahre.
„Grober Kostenrahmen (KG 200-700)“:
— Erweiterung von ca. 995 m HNF: rd. 6,79 Mio EUR;
— Sanierung und Umbau Bestandsgebäude von ca. 620 m HNF: rd. 2,65 Mio EUR;
— Sanierung Turnhalle: rd. 1,22 Mio EUR.
Gesamt:
Kostenrahmen 10,66 Mio EUR brutto (KG 200-700).