Beschreibung der Beschaffung
Der Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg, beabsichtigt auf dem Gelände der Technischen Fakultät der FAU Erlangen-Nürnberg den Neubau Technische Chemie zu errichten.
Die Technische Chemie besteht aus 3 Lehrstühlen. Dabei handelt es sich um die Lehrstühle: „Chemische Reaktionstechnik“ (CRT), „Thermische Verfahrenstechnik“ (TVT) und die Einheit„Erlangen Catalysis Resource Center (ECRC).
Der CRT entwickelt neuartige Katalysatorsysteme und Verfahren zur Durchführung technisch relevanter, chemischer Reaktionen in hoch selektiver Weise. Diese Forschung trägt maßgeblich dazu bei, die zukünftige Produktion von Chemikalien aus ökonomischer und ökologischer Sicht zu verbessern.
Am TVT werden auf Basis der Thermodynamik, Trennverfahren konzipiert, modelliert und pilotiert. Die Arbeitsfelder dazu sind Thermodynamik, Trenntechnik, Zusatzstoffe, Energie und Hochdrucktechnik.
Das ECRC bearbeitet alle Facetten der Katalyseforschung von der Katalysatorherstellung und Charakterisierung bis zur Testung in praxisrelevanten Reaktionen. Dieser interdisziplinäre Forschungsansatz ermöglicht die Entwicklung und Verbesserung von nachhaltigen chemischen Verfahren durch die Verwendung optimierter Katalysatoren.
Das Bestandsgebäude in der Egerlandstraße 3 aus dem Jahr 1972, in welchem die Lehrstühle der Technischen Chemie derzeit untergebracht sind, ist dringend sanierungsbedürftig. Eine Generalsanierung ist aus räumlichen und technischen Gegebenheiten nicht wirtschaftlich und bei laufendem Betrieb nicht durchführbar. Somit muss zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit der Lehrstühle der Technischen Chemie zwingend ein Neubau errichtet werden.
Raumprogramm:
Das Raumprogramm beinhaltet 5 022 m NF 1–6 nach DIN 277 inkl. 64 m Außenlagerteilfläche. Daraus ergibt sich eine Gesamtnutzfläche (NF 1 – 7 nach DIN 277) von 5 547 m mit 274 m Außenlagerfläche, zuzüglich 20 m Stickstofftankfläche.
Die Nutzflächen gliedern sich überwiegend in folgende Hauptgruppen auf:
Laborflächen (53 %) mit 2 969 m davon sind 238 m Praktikalabore, Büroflächen (30 %) mit 1 645 m und sonstige Nutzflächen (17 %) mit 933 m. Bei den Labors handelt es sich um Reaktionstechnische- und Syntheselabore, sowie um Physikalische, Chemische, Hochdruck-, Reinraum- und Sonderlabore, welche teilweise besondere, bauliche und technische Anforderungen stellen.
Standort:
Der Standort des geplanten Neubaus befindet sich auf dem Gelände der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Für die Standortentscheidung ist die räumliche Nähe zum Helmholtz-Institut maßgeblich, da beide Institute in gleichen Bereichen forschen. Auf dem gewählten Baufeld (6 895 m) verläuft eine Fernwärmetrasse, eine Gas- und eine 20 KV-Stromleitung.
Am benachbarten Gebäude 116.01 befindet sich das stillgelegte Heizhaus, das ebenfalls im Zuge der Baumaßnahme abgebrochen wird (nicht Bestandteil dieses Vergabeverfahrens). Die freiwerdenden Flächen sind als Baustelleneinrichtungsflächen vorgesehen.
Baurecht:
Das Südgelände ist im Flächennutzungsplan der Stadt Erlangen als Sondergebiet für universitäre Nutzungen ausgewiesen. Für das Gelände existiert kein rechtsverbindlicher Bebauungsplan. Besondere Baubeschränkungen bestehen daher nicht. Der im FNP als Sondergebiet für universitäre Nutzung dargestellte Bereich kann nach §34 BauGB beplant werden.
Erschließung:
Das Baufeld wird über die angrenzende Immerwahrstraße erschlossen. Eine Umfahrung des Gebäudes ist vorgesehen. Eine Vergrößerung der kommunalen Ver- und Entsorgungsanlagen und anderer öffentlicher Einrichtungen ist nicht erforderlich.
Das Baugrundstück wird an die bestehenden Ver- und Entsorgungsnetze im Südgelände der FAU für Fernwärme, Fernkälte, Erdgas, Wasser, Abwasser sowie Elektro, EDV und Telefon angeschlossen. Die Anbindung Elektro, EDV und Telefon an das bestehende Netz erfolgt über den inneren Mittelspannungsring der FAU, dem Regionalen Rechenzentrum und der Telefonzentrale Egerlandstraße.