Beschreibung der Beschaffung
Phase 1 – Migration und Schnittstellen, Windows-10-Portierung, neue Kommunikationsinfrastruktur und neue Messkomponenten (bis 31.12.20)
Die im Messfahrzeug betriebene Software-Lösung besteht aus einer Datenkollektor-Komponente mit eigener Bedienoberfläche, die mit mehreren Messkomponenten kommuniziert, sie steuert und ihre Daten ausliest, sowie einer Anzeigekomponente zur Visualisierung der Messungen (DatenViewer). Die Software läuft stabil und flüssig unter Windows 7/32Bit. Unter Windows 10/64Bit ist dies nicht immer der Fall. Ziel der Portierung ist es, einen stabilen, flüssigen Betriebszustand der Bestandssoftware unter Windows 10/64Bit herzustellen. Der Quellcode (C#) liegt vor und die Rechte an diesem liegen beim BfS.
Des Weiteren sind bestehende und neu beschaffte Messkomponenten über Ethernet anzu-binden. Bestehende RS-232-, USB- und IR-Schnittstellen werden, soweit möglich, per Wandler auf LAN konvertiert und per LAN/LTE-Router (Mobilfunk wird erst in Phase 2 benutzt) an die Datenkollektor-Komponente der Messsoftware übertragen. Die Schnittstellen der Bestandsgeräte müssen entsprechend angepasst werden.
Schließlich sind einige neue Messkomponententypen zu integrieren, z.B. ein neuer Vielkanal-Analysator (VKA), ein FH40-ODL-Strahlenmessgerät mit interner und externer Sonde zur Erweiterung der Messaufgaben und eine Spürsonde, die ein Bestandsgerät ersetzen soll.
Lastenheft – Erstellung von Software für Messfahrzeuge
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Im Rahmen der Überarbeitung sollen die Schnittstellen modularer implementiert werden, so dass ein Austausch oder eine Veränderung der Anzahl leichter wird. Die Initialisierung soll mit textbasierten ini-Dateien möglich sein, und es soll möglich sein, mit einfachen Nutzer-Rechten die Konfiguration der im Fahrzeug montierten Geräte leicht anpassen zu können.
Phase 2 – Web-Applikation und weitere Anpassungen (bis 31.07.21)
In der zweiten Projektphase soll eine zentrale Datenbank ZDB eingerichtet werden, auf welche die Messfahrzeuge ihre Messdaten in Echtzeit oder nach Pufferung während nicht verfügbarer Datenverbindung synchronisieren. Die Messungen sollen mit einem zentralen, dem DatenViewer im Fahrzeug nachempfundenen Tool live für mehrere Fahrzeuge simultan überwacht werden können. Entweder wird der DatenViewer selbst netzwerkfähig erweitert, oder er erhält ein Web-Interface, das die grafische Benutzeroberfläche in einen Browser auslagert. Zur Vereinfachung späterer Wartung und Weiterentwicklung sollte in beiden Fällen derselbe Daten-Viewer lokal in den Messsystemen wie auch über das Internet zur ZDB verwendet werden. (siehe Abbildung 2 als Beispiel).
Außerdem soll der Datenkollektor autark in Messcontainern laufen können.
Zusätzlich wird ein neuer Typ Messcontainer (SPP) mit neuen Messkomponenten angebunden. Dieser sendet seine Daten direkt an den zentralen DatenKollektor bzw. in die ZDB. Die ZDB befindet sich innerhalb einer demilitarisierten Netzwerk Zone (DMZ) und kommuniziert nach außen nur per Firewall-Router.
Phase 3 – Pflege- und Supportleistungen (bis 31.12.21)
Der AN übernimmt folgende Pflegeleistungen zur Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft:
— Prüfung und Information des AG zu neuen Patches, Updates und Upgrades der Software,
— Bereitstellung der Patches, Updates und Upgrades und Tests der Software zur Behebung von Softwarefehlern und -anomalien,
— Prüfung und Durchführung vorbeugender Maßnahmen zur Sicherstellung einer hohen Verfügbarkeit des Systems.
Quellcode
Der Quellcode der vorhandenen Messsoftware wird an den Auftragnehmer zur Ausführung der Leistung übergeben. Alle mit der anschließenden Anpassung verbundenen Rechte an der Software, dem Software-Quellcode sowie jeglicher Software-Dokumentation gehen gemäß der Vereinbarung des EVB-IT Erstellungsvertrags unter dem Punkt 17.5 sonstige Vereinbarung an das BfS. Davon sind die Open-Source-Komponenten ausgenommen, für die besondere Regelungen gemäß des EVB-IT Vertrages gelten.