Beschreibung der Beschaffung
Die FHH – Behörde für Umwelt und Energie – als Auftraggeber (AG) beabsichtigt den Abschluss eines Vertrages über die Wartung, Auslesung und Instandsetzung von Messanlagen sowie das Auslesen von Offline-Geräten und Datenfernübertragung an Messanlagen des Hydrologischen Landesmessnetzes der Freien und Hansestadt Hamburg. Dabei handelt es sich um gewässerkundliche Grundwasser- und Oberflächengewässermessstellen. Zusätzlich sind Grundwasser- und/ oder Stauwassermessstellen auf Altlast- und/ oder Verdachtsflächen zu warten und auszulesen.
Die Details der nachgefragten Leistung ergeben sich aus den beigefügten Vertragsunterlagen und dem Technischen Leistungsverzeichnis.
Im Rahmen der Gewässerkundlichen Überwachung von Beschaffenheit und Menge des Grundwassers durch Sammlung, Aufbereitung und Bewertung von ermittelten Daten durch die Behörde für Umwelt und Energie (BUE), wird der Zustand des Grundwassers flächendeckend und repräsentativ für Hamburg erfasst. Diese Daten sind unverzichtbare Grundlage für eine nachhaltige Bewirtschaftung, den vorsorgenden Grundwasserschutz, Erfassung möglicher Auswirkungen langfristiger Klimaveränderung auf das Grundwasserdargebot und zudem Grundlage für zahlreiche gesetzlich vorgegebene Berichtserstattungspflichten Hamburgs gegenüber Politik, Bürgerschaft und Bevölkerung, dem Bund und der EU.
Aus der Richtlinie, die sich als Vorgabe aus dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG, bildet den Hauptteil des deutschen Wasserrechts), dem Hamburgischen Wassergesetz (Hamb. WG, hier insbesondere § 64) sowie der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union (EU‐WRRL) ergibt, ist die Aufstellung eines Monitoringprogramms zu erfüllen. Dazu wird ein umfangreiches, über das gesamte Hamburger Staatsgebiet angeordnetes Messnetz betrieben.
Das Hydrologische Landesmessnetz besteht derzeit aus 669 Grundwassermessstellen und 67 Oberflächengewässermessstellen (Stand Januar 2019). Hinzu kommen zahlreiche Grundwasser- und Stauwassermessstellen auf kontaminierten Altlast- und/oder Verdachtsflächen, wobei besondere Arbeitsschutzmaßnahmen zu beachten sind.
Die Messstellen sind mit Datensammlern des Herstellers Ackermann KG ausgerüstet.
Die Gerätebeschreibung ist auf folgender Internetseite nachzulesen:
https://www.ackermannkg.de/.
Der Wartungsvertrag für das Hydrologische Landesmessnetz der FHH und Messstellen auf Altlast- und Verdachtsflächen besteht aus 3 Teilaufgaben:
Teilaufgabe 1:
Die Wartung und Instandsetzung von Messanlagen des Hydrologischen Landesmessnetzes der FHH an Grundwasser- und Oberflächengewässermessstellen sowie Messstellen auf Altlast- und Verdachtsflächen. Diese Aufgabe umfasst die Instandhaltung von Messgeräten (Druck- „P“, Temperatur- „T“ und Leitfähigkeitsmesssonden „L“), die zur Ermittlung von Grundwasserstands- und -beschaffenheitsdaten sowie Oberflächengewässer-wasserstandsdaten dienen. Sie umfasst weiterhin den Einbau, die Unterhaltung und Instandsetzung elektronischer Zentraleinheiten (digitale Datensammler „DS“ und Module zur Datenfernübertragung „DFÜ“) zum Speichern und Übertragen von Messwerten.
Es ist die bestehende, eingesetzte (vorhandene) Technik zu warten und Instand zu halten. Es ist nicht Teil der Aufgabe, die gesamte Technik auszutauschen. Auszuwechseln sind ggf. einzelne Messanlagen, die aus unterschiedlichen Gründen (wie z. B. Materialermüdung aufgrund langjährigen Einsatzes) nicht mehr instand zu setzen sind.
Teilaufgabe 2:
Auslesung von Messwerten aus digitalen Offline-Datensammlern, die in Kombination mit unterschiedlichen Messgeräten in den Messanlagen der oben genannten Messnetze zur Zustandsüberwachung des Grundwassers zum Einsatz kommen.
Teilaufgabe 3:
Vorhalten und Betrieb eines Telefonserversystems zur Datenfernübertragung von Grundwasserständen und Grundwassertemperaturen sowie Oberflächengewässer-wasserständen durch mit DFÜ ausgerüstete Datensammler auf einen von der BUE unterhaltenen Server über Internet (FTP).