Beschreibung der Beschaffung
Die Niederlassung Norden der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG ist Betreiber des Fährhafens Norderney,
der im Wesentlichen der Personenbeförderung von und nach Norderney sowie der Versorgung der Insel Norderney dient.
Die den Fähranleger 1 schützende sogenannte Südmole, ausgeführt als Spundwand-Fangedammkonstruktion, ist nach dem Ergebnis der turnusmäßigen Bauwerksprüfung aus dem Jahre 2019 in einem schlechten Zustand und die Standsicherheitsreserven der Spundwände nahezu ausgeschöpft. Die Südmole soll daher ab April 2022 vollständig erneuert werden.
Die Vergabe der Bauleistungen für die Erneuerung der Südmole ist Gegenstand dieser Freihändigen Vergabe mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb.
Es ist geplant, die bisherige Fangedammkonstruktion durch eine über RI-Pfähle rückverankerte Schwallwand aus Stahlspundbohlen AZ 24/700 mit aufgeständertem 5,50m breitem Stahlbetonüberbau in Teilfertigteilbauweise als befahr- und begehbare rd. 54m lange Mole zu ersetzen und durch eine seewärtige Parallelverschiebung der Mole das bisherige Fährbett um 3,00 m zu verbreitern. Bisherige Fender-/Reibepfahlkonstruktionen aus Holz werden durch Stahlpfähle mit Gleitleisten, bisherige hölzerne Anfahrdalben am Molenkopf durch Stahlrohre mit Donat-Fendern ersetzt. Die Gründungselemente werden durch Beschichtung und bereichsweise vorgesehenen aktiven Korrosionsschutz eines KKS-Systems geschützt. Neben einem Stahlbaugeländer, 200 kN-Festmachepollern und Steigeleitern gehört auch eine Molenbeleuchtung nebst Anstrahltafel (Schifffahrtszeichen) zum Vergabeumfang. Die Bauarbeiten sollen mit dem Rückbau der vorhandenen Anlage nach Ostern 2022 beginnen und zum Jahresende 2022 beendet sein. Das Bauvorhaben liegt an der Grenze und z.T. bereits innerhalb des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer und nahe am Kurgebiet der Insel Norderney. Auf die hieraus resultierenden Ausführungsbedingungen und Restriktionen hinsichtlich Gezeiten und Seegang sowie Vermeidung / Verminderung der Auswirkungen der Bautätigkeiten auf die Umwelt und den Naturhaushalt sowie die logistischen Anforderungen wird hingewiesen.
Die vom späteren Auftragnehmer zu erstellende Ausführungsplanung soll durch Fortschreibung der mit Auftragsvergabe übergebenen BIM-basierten Entwurfsplanung (MDG200) weiterhin auch BIM-gestützt erfolgen. Die Ausführungsunterlagen sind gem. AIA im MDG 300 zu erstellen.
Die vom späteren Auftragnehmer zu erbringenden Leistungen stellen sich zusammengefasst im Wesentlichen wie folgt dar:
Errichtung einer rd. 54m langen Hafenschutzmole als rückverankerte Stahlspundwand (Schwallwand) mit aufgeständertem Stahlbetonüberbau in Teilfertigteilbauweise inkl. Rückbau einer bestehenden abgängigen Fangedammkonstruktion sowie Ausführungsplanung BIM – gestützt.
- Ausführungsplanung BIM-gestützt (ohne Rammpläne)
- ca. 3.500 m³ Bodenaushub nass mit Verklappung
- ca. 100 m³ Stahlbetonabbruch
- ca. 160 Stck Spundwandelemente und Pfähle ziehen
- ca. 420 t Spundwandprofile, Rohre, Pfähle und Ankermaterial beschichtet liefern und einbauen
- ca. 250 m³ Stahlbeton in Ortbeton und Teilfertigteilbauweise herstellen
-div. Oberflächen- und Deckwerksbefestigungen und elektrotechnische Ausstattung (KKS und Molenbeleuchtung) herstellen