Beschreibung der Beschaffung
Die Angebote und Leistungen des Beratungszentrums orientieren sich an den Zielstellungen wie die Bildung von Wissen sowie die Sensibilisierung für und Information über das Thema Anpassung an den Klimawandel, die Initiierung von Entscheidungsprozessen, die Ertüchtigung und Begleitung sowie die Beratung und Entlastung, u. a. durch kompetente Klimaanpassungsmanager*innen, der Kommunen und weiteren Trägern sozialer Einrichtungen. Die Möglichkeiten des Erfahrungsaustausches der verschiedenen Akteure sollen ausgebaut sowie Entscheidungsprozesse und die Schaffung von nachhaltigen Strukturen durch bundesweit einheitliche Vorgaben standardisiert und effizient durch fachkundige Klimaanpassungsmanager*innen umgesetzt werden. Im besonderen Fokus des Beratungszentrums steht die lotsende Information und Beratung über bestehende Förderrichtlinien und -angebote für die Klimaanpassung auf Bundes- und Länderebene. Daraus und aus den o. g. Angeboten und Leistungen ergeben sich folgende zu erbringende Arbeitspakete für das künftige Beratungszentrum „Gemeinsam klimafit in die Zukunft“:
Arbeitspaket 1: Einrichtung des Beratungszentrums
Die/Der Auftragnehmer*in (AN) wird mit der Etablierung eines Beratungszentrums „Gemeinsam klimafit in die Zukunft“ betraut, das sich als bundesweit zentrale Anlaufstelle zu allen Fragen der Anpassung an klimabedingte Belastungen und an die Folgen des Klimawandels für Kommunen und weitere Träger sozialer Einrichtungen sowie Klimaanpassungsmanager*innen versteht. Die/Der AN soll die räumliche, technische und personelle Infrastruktur für ein umfassendes Informations- und Beratungs- und Bildungsangebot aufbauen und darstellen. Die Arbeitsfähigkeit des Beratungszentrums soll möglichst innerhalb von 6 Monaten erreicht werden.
Arbeitspaket 2: Beratungsangebot
Insbesondere in den vom Klimawandel bereits besonders betroffenen oder strukturschwachen Regionen soll der Wissensaufbau sowie Informations- und Beratungsbedarf prioritär behandelt werden und zu einer zügigen Antragstellung für die Förderrichtlinie „Klimaanpas-sung in sozialen Einrichtungen“ und Umsetzung von investiven Maßnahmen vor Ort sowie Erarbeitung von Gesamtkonzepten führen. Eine erste Beratung der Kommunen sowie weiterer Träger und Stiftungen, einzelnen Einrichtungen sowie Verbänden und sonstigen Akteuren im Sozial- und Bildungsbereich, die möglichst zur Antragstellung führt, soll möglichst 3 Monate nach Vertragsabschluss für die Einrichtung des Beratungszentrums bereits sichergestellt sein. Das Angebot soll Entscheidungsträger*innen dazu befähigen, durch vermitteltes Wissen zu Fragen der Klimaanpassung das weitere Vorgehen über umfassende Konzepte hin zu konkreten Anpassungsmaßnahmen und nachhaltige Strukturen festzulegen und Lösungswege aufzuzeigen. Die Beratung soll sowohl generelle inhaltliche Aspekte (Bestimmung der Ausgangssituation, Auswahl kurzfristiger investiver Maßnahmen, Initiierung der Beantragung geeigneter Förderbausteine aus den o. g. aktuellen Förderrichtlinien), als auch Fragen der personellen Ausstattung und Finanzierung und Schaffung nachhaltiger Strukturen (z. B. Etablierung, Vermittlung von Klimaanpassungsmanager*innen, Kumulierung von Förderprogrammen, ergänzende Finanzierungsmöglichkeiten, Amortisationsberechnung etc.) oder Fragen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit umfassen. Eine inhaltliche Beratung zu konkreten Einzelmaßnahmen vor Ort erfolgt durch das Beratungszentrum nicht; hierzu kann ggf. durch das Beratungszentrum ein/e Klimaanpassungsmanager*in oder ein*e externe Berater*in vermittelt werden.
Arbeitspaket 3: Informationsangebot und Öffentlichkeitsarbeit
Das Beratungszentrum gewährleistet zeitnah eine öffentlichkeitswirksame Verbreitung von Informationen zur Thematik Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen und in Kommunen sowie zu eigenen Aktivitäten bzw. des BMU, wie die neue Förderrichtlinie „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“. Des Weiteren stellt das Beratungszentrum in verschiedenen Formaten Informationen zu der Förderrichtlinie „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ und die Förderrichtlinie „Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“ unter Hinweis auf andere öffentliche Förderprogramme im Bereich der Klimafolgenanpassung auf Ebene des Bundes und der Länder zur Verfügung. Außerdem wird die öffentlichkeitswirksame Präsentation des Beratungszentrums auf Veranstaltungen Dritter durch das Halten von Vorträgen über die Arbeit des Zentrums, zu verschiedenen Förderprogrammen des Bundes sowie Projektbeispielen sichergestellt.
Arbeitspaket 4: Bildungsangebote für Klimaanpassungsmanager*innen
Zur Unterstützung von Kommunen und weiteren Trägern sozialer Einrichtungen und darüber hinaus gewinnt die Funktion bzw. die Arbeit der Klimaanpassungsmanager*innen erheblich an Bedeutung. Das Beratungszentrum soll daher bundesweit einheitliches Grundwissen und Hintergrundinformationen für Anpassungsmanager*innen im Rahmen von Seminaren vermitteln, die zum Kapazitätsaufbau sowie der Standardisierung von Verfahren beitragen. Damit soll erreicht werden, dass Entscheidungsprozesse für Klimaanpassungsmaßnahmen in Kommunen und weiteren Trägern sozialer Einrichtungen mit Unterstützung von Klimaanpassungsmanager*innen fundiert und standardisiert und deren Umsetzung effektiver gestaltet werden können.
Arbeitspaket 5: Vernetzung und Erfahrungsaustausch
Um die Beratung und den Erfahrungsaustausch von Kommunen und weiteren Trägern sozialer Einrichtungen aktuell und effektiv zu gestalten, zu fördern und den Multiplikatoreneffekt zu steigern, ist das Beratungszentrum gehalten, einen intensiven Austausch und breite Vernetzung mit möglichst vielen Akteuren, wie mit Verbänden, Religionsgemeinschaften, Stiftungen, Vereinen, Nichtregierungsorganisationen sowie auch mit Umwelt- und Naturschutzverbänden und -initiativen, Klimaanpassungsmanager*innen und anderen Fachexpert*innen anzustoßen und zu erweitern. Die Unterstützung des überregionalen Austausches von „Best Practices“ der relevanten Entscheidungsträger*innen, weiterer Akteure wie Klimaanpassungsmanager*innen und sonstiger Multiplikatoren in den Kommunen und weiteren Trägern sozialer und Bildungseinrichtungen ist dabei von besonderer Bedeutung. Daher ist möglichst bis Ende des ersten Jahres die Einrichtung eines Runden Tisches von Vertreter*innen z. B. aus Vorreiter-Kommunen, kommunalen und Wohlfahrtsverbänden, Projektträgern und weiteren wichtigen Akteuren und Multiplikatoren vorzusehen. Dieser Runde Tisch soll zu Förderbedarfen und besonderen Problemstellungen von Kommunen und weiteren Trägern sozialer Einrichtungen bei der Klimaanpassung tagen und in Abstimmung mit dem BMU durch das Beratungszentrum koordiniert und kontinuierlich sowohl organisatorisch als auch inhaltlich betreut werden.
Arbeitspaket 6: Unterstützung des BMU
Die Einrichtung und Ausgestaltung der Arbeit des Beratungszentrums sowie im weiteren Verlauf des Vorhabens erfordert eine sehr enge Zusammenarbeit, u. a. in Form kurzfristiger, persönlicher Rücksprachen, sowie ein hohes Maß an Kommunikation und Abstimmung zwischen dem Beratungszentrum und dem BMU. Außerdem trägt das Beratungszentrum zur Strategieentwicklung der weiteren Anpassung an die Klimawandelfolgen in den Kommunen und sozialen Einrichtungen sowie weiteren gesellschaftlich besonders relevanten Bereichen in Deutschland bei. Es unterstützt das BMU bei der Außenkommunikation des Themas Anpassung an den Klimawandel und der Vernetzung mit wichtigen Akteuren auf unterschiedlichen Ebenen. Des Weiteren unterstützt es das BMU durch Erarbeitung von Empfehlungen bei der Fortentwicklung und ggf. Erweiterung der Förderrichtlinie „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ sowie der Förderrichtlinie „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“.