Beschreibung der Beschaffung
Angaben zur Baumaßnahme
- Gebäudebestand:
Das Palais Schaumburg, von 1949 - 1976 Amtssitz der deutschen Bundeskanzler ist mit Verlegung des Parlaments- und Regierungssitzes 1999 nach Berlin nunmehr 2. Dienstsitz des Bundeskanzleramtes in Bonn.
Teile des Gebäudes werden seit 2006 durch das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland auch museal genutzt. Die Unterschutzstellung des Gebäudes nach dem Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen (DSchG) erfolgte 1986.
Das Palais Schaumburg, eine L -förmige, 2- geschossige im Baustil klassizistisch orientierte Villenanlage mit Mezzanin und großer rückwärtiger Terrasse, besteht aus einem älteren in den Jahren 1858 - 1860 errichteten kubischen Baukörper (7 zu 5 Achsen) und einem 1894/95 entstandenen Erweiterungsbau in L -Form mit 9-achsiger Fassade. Beide Bauteile bedeckt ein flaches Walmdach und ziert eine gequaderte Putzfassade mit Friesen Gesimsen und Brüstungselementen. Ein runder Treppenturm mit geschlossener Laterne und Haubendach verbindet die beiden Baukörper an der Baunaht.
Neben in Teilen bauzeitlichen Parkettböden, einem Kamin, einer Deckentäfelung und einer geschwungenen Holztreppe dokumentiert die hochwertige Innenausstattung außerdem vor allem typische Gestaltungselemente und Materialien der frühen 1950er Jahre.
Das Bauwerk zählt gemäß Begründung für die Eintragung in die Denkmalliste zu den „eindrucksvollsten
Beispielen großbürgerlicher Villenarchitektur der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts“.
Bauaufgabe:
Mit der nun erforderlichen Grundsanierung des Baudenkmals ist die historische Bausubstanz zu ertüchtigen und weitestgehend zu erhalten, die Büroflächen im 2. Obergeschoss (Mezzanin) sollen umgebaut und modernisiert, die sanitären und haustechnischen Anlagen erneuert werden. Die Gebäudehülle ist soweit denkmalschutzrechtlich erlaubt und bauphysikalisch möglich, energetisch zu optimieren. Maßnahmen zur Erfüllung der Anforderungen an Brandschutz, Denkmalschutz und Arbeitsschutz sind ebenso zu berücksichtigen wie die barrierefreie Erschließung der Geschossebenen durch den Einbau entsprechender technischer Hilfsmittel.
Projekt:
Vorbereitende Maßnahmen wie die denkmalpflegerische und bauliche Bestandserfassung
sowie haus- und versorgungstechnische Erschließungsarbeiten wurden durchgeführt. Ferner wurden der Schadstoffrückbau einschließlich Asbestsanierung sowie Instandsetzungsmaßnahmen in den Bereichen Mauerwerksbau, Zimmer- und Holzbau- sowie Dachdecker
Es liegen Planungen mit entsprechend genehmigten Haushaltsunterlagen (ES-/EW-Bau einschl. 1. Nachtrag) vor. In der Folge gewonnene, weiterreichende Erkenntnisse zur Bausubstanz und geänderte Nutzeranforderungen bedingen jedoch die Erarbeitung eines 2. Nachtrages zur ES-/EW-Bau. Der 2. Nachtrag ist als eigenständige Planung und Haushaltsunterlage aufzustellen. Die ursprüngliche Bauaufgabe einer grundlegenden und denkmalgerechten Sanierung des Palais Schaumburg bleibt dabei bestehen. Auch soll das Gebäude dem Bundeskanzleramt (BK) nach Fertigstellung wieder als 2. Dienstsitz dienen sowie in Teilen dem Haus der Geschichte (HdG) zu Ausstellungszwecken zur Verfügung gestellt werden.
- Auftraggeber/Nutzer:
Bundeskanzleramt
- Gebäudenutzung:
2. Dienstsitz des Bundeskanzleramtes mit Büroräumen der Verwaltung und musealer Nutzung durch das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
- Art der Baumaßnahme: Denkmalpflegerische Sanierung
- BGF/BRI: 4.110,21 m² / 17.759,49 m³
- Projektkosten (netto) für KG 200-600 gem. DIN 276: rd. 24,15 Mio. € netto
KG 300: ca. 7.950.000,00 € netto
KG 400: ca. 2.900.000,00 € netto
KG 600: ca. 24.000,00 € netto
- Projektdauer: rd. 4,5 Jahre
Gegenstand des Auftrages
- Leistungsbereich: Objektplanung Gebäude gemäß § 33 ff. HOAI
- Leistungsbild: Leistungsphasen: 2-9, Grundleistungen, besondere Leistungen
besondere Leistungen für die Leistungsstufe 1
Einarbeitung ins Projekt (u.a. Sichten der überlassenen Unterlagen auf Verwertbarkeit, inhaltliche Richtigkeit, intensive Befassung mit den Bedarfsanforderungen des Nutzers, Überprüfen von Maßangaben, Eintragungen u.ä. anhand der überlassenen Planunterlagen, Ortsbesichtigungen mit dem Denkmalschutz, dem Brandschutzbeauftragten anderen Fachplanern und ggfs. Gutachtern): dem Wettbewerb unterstellen
besondere Leistungen für die Leistungsstufe 4
Leistungen zur Dokumentationsrichtlinie (Pkt.1.1): dem Wettbewerb unterstellen
Fotodokumentation (Pkt.2.): dem Wettbewerb unterstellen
Quartalsweise Bauzustandsberichte (Pkt. 3.): dem Wettbewerb unterstellen
besondere Leistungen für die Leistungsstufe 5
Überwachen der Mängelbeseitigung innerhalb der Verjährungsfrist (Pkt.1): zum Nachweis
Honorarzone: IV
Beginn/Ende der Leistungserbringung:
Beginn direkt nach Auftragserteilung bis 08/2027 (Lph 9 läuft nach)
Es ist eine stufenweise Vergabe der Leistungen vorgesehen. Ein Rechtsanspruch auf die Übertragung aller Leistungen besteht jedoch nicht