Beschreibung der Beschaffung
Das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg wurde 2014-2016 modernisiert und erweitert. Mit dem Erwerb des denkmalgeschützten Scharffschen Hauses in der Heiligengeiststraße wird das Museum von der Altstadt Lüneburgs erschlossen. Im Innenhof wurde ein neues Foyer im Erweiterungsbau geschaffen. Im Erweiterungsbau befinden sich im 1. OG neue Ausstellungsflächen, der Übergang zur Dauerausstellung im Bestandsmuseum in der Ritterstraße und die Einbindung des benachbarten Brauereimuseums.
Durch die Erweiterung des Museums sind 700 qm zusätzliche Ausstellungsfläche realisieren.
Erweiterungsbau/Baulückenschließung:
Unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange soll die Architektur des Erweiterungsbaus die rückwärtige Baulücke in der Ritterstraße schließen und das städtebauliche Straßenbild in der Ritterstraße aufwerten. Der Neubau soll sich anstelle des jetzigen Schranken-Parkplatzes zwischen den Nachbarbebauungen einfügen und damit städtebaulich die Blockbebauung Rackerstraße/ Ritterstraße als Einfassung des Altstadtkerns schließen. Die neuen Ausstellungsflächen sollen über das 2016 im Erweiterungsbau neu geschaffene Foyer im EG erschlossen werden.
Fassadenerweiterung Bestand:
Mit dem Neubau soll auch der ehemalige Haupteingang des Museums unter den Arkaden in der Ritterstraße zu Ausstellungszwecken hergerichtet werden. Die Arkadenfassade des in der Ritterstraße 1987 errichteten Bestandsmuseumsbaus soll als flächige Fassade geschlossen werden.
Bei der Entwicklung des baulichen Konzepts sind eine Reihe von Rahmenbedingungen zu berücksichtigen:
— das Nutzungskonzept und das hieraus resultierende Raumprogramm (Flächen, Raumgrößen, Volumen),
— die bauplanungs- und bauordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen,
— brandschutztechnische Anforderungen,
— die hochbaulichen und denkmalschutzrechtlichen Aspekte,
— die für das Vorhaben erforderlichen Flächenbedarfe,
— die Erschließung des Vorhabens über das bestehende Museumsgebäude,
— die Baukosten,
— die Betriebs- und Instandhaltungskosten,
— die Umsetzung der Maßnahmen im laufenden Museumsbetrieb (eine längere Schließung der Dauerausstellung ist zu vermeiden).
Eine ausführliche Aufgabenstellung mit Leistungsbild und Grundlagenplänen wird den zur Angebotsabgabe ausgewählten Bietern mit der Angebotsaufforderung zur Verfügung gestellt.
Die Beauftragung ist für Mitte 2021 vorgesehen. Die baulichen Maßnahmen sollen bis April 2023 abgeschlossen sein; die Ausstellungsgestaltung bis zur Eröffnung im April 2024.
Das vorläufige Gesamtinvestitionsvolumen für die Maßnahme beträgt ca. 4,8 Mio. EUR brutto für die KG 300/400 gem. DIN 276. Der Betrag ist als Kostenobergrenze zu verstehen und wird Bestandteil des Vertrages.
Im Rahmen des Verhandlungsverfahrens sollen die ausgewählten Bieter gem. § 76 (2) VgV eine Lösungsskizze erstellen und beim Bietergespräch präsentieren.
Die zu vergebenden Leistungen bestehen aus:
— Objektplanung gem. § 34 HOAI für den Erweiterungsbau, LPH 2,
— Objektplanung gem. § 34 HOAI für ebd., LPH 3-9 als optionale Beauftragung durch Festlegung des AG, ggf. in noch vom AG festzulegenden Stufen,
— besondere Leistungen in allen Leistungsphasen Objektplanung gemäß § 34 HOAI als optionale Beauftragung durch Festlegung des AG, ggf. in noch vom AG festzulegenden Stufen,
— Tragwerksplanung gem. § 51 HOAI für den Erweiterungsbau, LPH 2,
— Tragwerksplanung gem. § 51 HOAI für ebd., LPH 3-6 als optionale Beauftragung durch Festlegung des AG, ggf. in noch vom AG festzulegenden Stufen,
— Technische Ausrüstung gem. § 55 HOAI für den Erweiterungsbau, LPH 2,
— Technische Ausrüstung gem. § 55 HOAI für ebd., LPH 3-9 als optionale Beauftragung durch Festlegung des AG, ggf. in noch vom AG festzulegenden Stufen,
— Ausstellungsplanung und -ausführung gem. § 10 HOAS in den Leistungsphasen 1-7 als optionale Beauftragung durch Festlegung des AG, ggf. in noch vom AG festzulegenden Stufen.
Die Angebotsbewertung erfolgt durch das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg. Vertreter des Niedersächsischen Landesamt für Bau und Liegenschaften und sowie weitere Vertreter aus behördlichem Kontext, insbesondere der Hansestadt Lüneburg werden ggf. in beratender Funktion durch das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg in die Angebotsbewertung einbezogen.
Das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg lässt sich in der operativen Umsetzung dieses VgV-Verfahrens durch das büro luchterhandt & partner, Hamburg, unterstützen und beratend begleiten.