Beschreibung der Beschaffung
Gegenstand des Verfahrens ist der Abriss und Neubau der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule in Kiel.
Am Schulstandort der FJS in Kiel, Langenbeckstr. 65, befindet sich die Friedrich-Junge-Grundschule (FJS-GS) und die Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule (FJS-GemS). Der gesamte Gebäudekomplex wurde in den 1950er Jahre vom Architekten Rudolf Schroeder errichtet und steht unter Denkmalschutz. Während der Grundschulteil zurzeit grundsaniert wird, war eine Sanierung des Gemeinschaftsschulteils aus diversen Gründen nicht umsetzbar, so dass hier ein Abriss und ein Neubau vereinbart wurde.
Alle Planungsbeteiligten für den Neubau der FJS-GemS sind bereits beauftragt (Einzelaufträge) und arbeiten am Projekt. Das Projekt befindet sich in der LP 2 (Vorentwurfsplanung), die sich im Hochbau und TGA im Abschluss befindet.
Die FJS-GemS ist für 6 x 3 Klassen á 26 Schüler*innen mit Fachräumen, Verwaltungsbereich, Mensa, Ganztagsbereich(en) und Dreifeldsporthalle geplant. Die Unterrichtsbereiche sind als Compartments ausgeführt, die Verkehrsflächen werden als Erweiterung der pädagogisch zu nutzenden Flächen betrachtet.
Das Raumprogramm ist im Wesentlichen durch das Musterraumprogramm Schulen der Stadt Kiel vorgegeben und wurde im Vorplanungsprozess konkretisiert. In das Raumprogramm sind Erkenntnisse aus der vorangegangenen "Phase 0" eingeflossen. Städtebauliche und architektonische Entwurfsabstimmungen sind mit dem Kieler Beirat für Stadtgestaltung und dem Nutzer durchgeführt worden.
Die Sanierung der Grundschule läuft bis Juli 2023, danach beginnt Abriss und Neubau Gemeinschaftsschule. Nutzungsbeginn ist für Juli 2026 angedacht. Die ausgeschriebene Projektsteuerung wird für den Projektbereich "Abriss und Neubau Gemeinschaftsschule" beauftragt; Schnittstellen zur Grundschulsanierung wird es vor allem im Übergangszeitraum (Sommer 2023) geben. Außerdem gibt es Schnittstellen zur Grundschule bei der gemeinsamen Nutzung von Mensa, Sporthalle und Schulhof, was Planungsabstimmungen erforderlich macht.
Die Bruttogrundfläche BGF der neuen FJS-GemS beträgt ca. 9.800m2. Der Baukörper des Neubaus nimmt die Zeilenstruktur der Bestandsgebäude mit einem 3-geschossigen Riegelbau auf, um dann über den zentralen Eingangs- und Mensabereich (2. geschossig; auch für Veranstaltungen nutzbar) auf die eingegrabene Dreifeldsporthalle über zu leiten. Die Sporthalle wird außerhalb der Schulzeiten dem Vereinssport zur Verfügung stehen, hierdurch entstehen ergänzende Abstimmungsbedarfe.
Der Mensabetrieb wird verpachtet.
Zum Projekt gehört die Sanierung und Erneuerung des gesamten Grundleitungsbestandes, eine aktuelle Bestandaufnahme und Zustandsbewertung im Hinblick auf den Neubau liegt vor. Auch hier gibt es Schnittstellen zur Grundschule.
Ebenfalls zum Projekt gehört die Überarbeitung des kompletten Außen- und Schulhofbereichs von insgesamt ca. 12.500m2 inkl. Neuordnung des ruhenden Verkehrs. Weiterhin gehört die Ausstattung des Objekts mit Mobiliar und Installationen für eine moderne Medienausstattung zum Projekt. Die Gesamtkosten des Projekts (KG 100-700) werden auf ca. 36.000.000 EUR geschätzt.
Momentan wird von einer Bauvergabe in Einzelgewerken ausgegangen. Eine GU-Vergabe ist noch in Diskussion und könnte ebenfalls möglich werden.
Die zu vergebenen Leistungen bestehen aus:
- Projektsteuerung für die Projektstufen 1 und 2, Handlungsbereiche A-E in Anlehnung an § 2 AHO Heft Nr. 9 anteilig wg. bereits erfolgtem Planungsstart;
- Projektsteuerung für die Projektstufen 3 bis 5, Handlungsbereiche A-E bei GU-Vergabe in Anlehnung an § 2 AHO Heft Nr. 9 (gem. § 6.3 - 6.5 des Vertragsmusters) als optionale Beauftragung durch Bestimmung des AG (ggf. in noch von dem Auftraggeber festzulegenden Stufen);
- Projektsteuerung für die Projektstufen 3 bis 5, Handlungsbereiche A-E bei Einzelvergabe in Anlehnung an § 2 AHO Heft Nr. 9 (gem. § 6.6 - 6.8 des Vertragsmusters) als optionale Beauftragung durch Bestimmung des AG (ggf. in noch von dem Auftraggeber festzulegenden Stufen);
- Besondere Leistungen in allen Projektstufen in Anlehnung an § 2 AHO Heft Nr. 9 als optionale Beauftragung durch Bestimmung des AG (ggf. in noch von dem Auftraggeber festzulegenden Stufen).
Die Vergabestelle lässt sich in der operativen Umsetzung dieses VgV-Verfahrens durch D&K drost consult GmbH, Hamburg, unterstützen und beratend begleiten.