Liste und kurze Beschreibung der Auswahlkriterien
a) Erbrachte Leistungen:
— Los 1:
In den letzten 5 Geschäftsjahren hat der Wirtschaftsteilnehmer mindestens folgende wesentliche Dienstleistungen der genannten Art erbracht (Ausschlusskriterien).
Es sind mindestens 2 Referenzen, nicht älter als 5 Jahre, zu erbringen, welche die Baugrundvorerkundung mittels Sedimentecholot mit einem Umfang des Profilrasters von ≥ 500 Profil-km in der deutschen AWZ der Nordsee/Ostsee (oder einem hinsichtlich der Baugrundverhältnisse vergleichbaren Seegebiet) umfassen, inkl. Datenakquisition, Bearbeitung und Berichtsstellung.
Es sind mindestens 2 Referenzen, nicht älter als 5 Jahre, zu erbringen, welche die Baugrundvorerkundung mittels hochauflösender Mehrkanalseismik mit einem Umfang des Profilrasters von ≥ 500 Profil-km in der deutschen AWZ der Nordsee/Ostsee (oder einem hinsichtlich der Baugrundverhältnisse vergleichbaren Seegebiet) umfassen, inkl. Datenakquisition, Bearbeitung und Berichtsstellung.
Es sind mindestens 2 Referenzen, nicht älter als 5 Jahre, zu erbringen, welche die Kartierung geologischer Schichten und eine kombinierte Modellerstellung auf den obersten 100m des Untergrundes zur Baugrundvorerkundung in der deutschen AWZ der Nordsee/Ostsee (oder einem hinsichtlich der Baugrundverhältnisse vergleichbaren Seegebiet) umfassen, basierend auf Sedimentecholotdaten und hochauflösenden Mehrkanalseismikdaten mit einem Umfang des Profilrasters von ≥ 500 Profil-km, inkl. Berichtsstellung sowie unter Einhaltung des Projektzeitfensters/fristgerechte Ausführung (Zeittreue).
Durch eine Referenz können mehrere der aufgelisteten Anforderungen zu den erbrachten Leistungen nachgewiesen werden.
Nachweis: Eigenerklärung, Untersuchungskonzept; auf Nachforderung: Referenzschreiben.
— Los 2:
In den letzten 5 Geschäftsjahren hat der Wirtschaftsteilnehmer mindestens folgende wesentliche Dienstleistungen der genannten Art erbracht (Ausschlusskriterien).
Durchführung hydrographischer Untersuchungen in der deutschen AWZ oder einem hinsichtlich der Baugrundverhältnisse vergleichbaren Messgebiet mittels Fächerecholot, Seitensichtsonar, Magnetometer und Sedimentecholot inkl. Bearbeitung und Berichterstellung mit einem Umfang > 50 km, nachzuweisen über mindestens 3 Referenzen.
Nachweis: Eigenerklärung, Untersuchungskonzept; auf Nachforderung: Referenzschreiben
b) Für die Ausführung des Auftrags muss der Wirtschaftsteilnehmer über ein Messschiff verfügen, das mindestens die folgenden Kriterien erfüllt (Ausschlusskriterium):
Der Schiffsbetrieb der eingesetzten Schiffe erfüllt mindestens die Anforderungen folgender internationaler Richtlinien:
— STCW,
— SOLAS,
— MARPOL,
— Maritime Labour Convention, 2006.
Die Schiffe müssen die sonstigen Anforderungen der „List of required certificates for foreign flagged vessels on coastal voyages in German waters“ der Dienststelle Schiffssicherheit erfüllen.
Alle Einrichtungen an Bord entsprechen den nationalen Vorschriften der jeweiligen Flaggenstaaten mindestens jedoch den der folgenden EU-Richtlinien:
— RL 89/655/EWG Mindestanforderungen an Arbeits- und Gesundheitsschutz,
— RL 89/391/EWG Arbeitsschutzrichtlinie,
— RL 89/654/EWG Arbeitsstättenrichtlinie,
— RL 89/548/EWG Umgang und Kennzeichnung von gefährlichen Stoffen,
— Verordnung (EG) 336/2006.
Darüberhinaus muss das eingesetzte Schiffe – je nach Los – folgende Kriterien erfüllen.
Los 1:
Das Schiff muss für die Durchführung von marin-reflexionsseismischen/hydroakustischen Untersuchungen entsprechend den in der Auftragsbekanntmachung unter II.2.4) (Los 1) formulierten Arbeitszielen geeignet sein, insbesondere über folgende Mindesteigenschaften verfügen:
— Achterliches, tiefgelegenes Arbeitsdeck,
— Konstanter Vorschub und Profiltreue von ± 10 m bei Messgeschwindigkeiten von 3-4,5 kn durchs Wasser auch bei Witterungsbedingungen, die mit einem Seegang von bis zu 1,5 m signifikanter Wellenhöhe einhergehen,
— Ein-, 2 - und/oder Dreibett-Kammern für ≥ 20 Personen (inkl. Besatzung),
— Labor-/Arbeitsraum in adäquatem Umfang,
— ein die seismische Abbildungsqualität nicht beeinträchtigendes Niveau an Störgeräusch-Emissionen.
Nachweis: Eigenerklärung, Untersuchungskonzept; auf Nachforderung: Zertifikate zur Eignung des Messschiffes.
Los 2:
Das Schiff muss für die Durchführung von hydroakustischen Untersuchungen entsprechend den in der Auftragsbekanntmachung unter II.2.4 (Los 2) formulierten Arbeitszielen geeignet sein, insbesondere über folgende Mindesteigenschaften verfügen:
— ein die hydrographische Abbildungsqualität nicht beeinträchtigendes Niveau an Störgeräusch-Emissionen.
Nachweis: Eigenerklärung, Untersuchungskonzept; auf Nachforderung: Zertifikate zur Eignung des Messschiffes
c) Für die Ausführung des Auftrags muss der Wirtschaftsteilnehmer mindestens über folgende Ausstattung, Geräte und technische Ausrüstung verfügen (Ausschlusskriterium):
Los 1:
Geschwindigkeitslot:
— Logging-Modus zum Aufzeichen der Geschwindigkeiten durchs Wasser,
— Abtastrate ≥ 1/60 Hz.
Wasserschallsonde:
— Messwerterfassung mindestens alle 0,5 m (vertikales Messintervall),
— Kalibrierung nicht älter als 2 Jahre (zum Messzeitpunkt).
Bewegungssensor:
— Messgenauigkeit (pitch/roll): 0,1,
— Messgenauigkeit (heave): 15 cm oder 15 %.
Sedimentecholot:
— Eignung zur Abbildung geologischer Strukturen und Objekte in einem Tiefenbereich von ≥ 6 m unterhalb des Meeresbodens bei Wassertiefen von 40 bis 100 m,
— Vertikales Auflösungsvermögen ≤ 0,25 m,
— Laterale Abtastrate ≥ 3 Hz,
— Parametrisches Sedimentecholot mit Schiffsbewegungskompensation (mindestens mit Rollkorrektur).
Mehrkanalseismik:
— Eignung zur Abbildung geologischer Strukturen und Objekte in einem Tiefenbereich von ≥ 100m bei Wassertiefen von 40 bis 100 m,
— Vertikales Auflösungsvermögen ≤ 1 m,
— Ein Sparker-System mit Negative-Discharge-Technologie oder vergleichbar insbesondere hinsichtlich Eindringung, Signal-Charakteristik, Frequenzgehalt (Nachweis über Datenbeispiele) und einer Signalenergie von ≥ 1600 J,
— Ein Streamer-System mit ≤ 3,2 m Kanalabstand, ≥ 48 Kanälen,
— USBL-Positionierungssystem oder Streamer-GPS-Endboje zur direkten Positionierung des Streamerendes,
— Sample-Rate bei Datenaufzeichnung: ≥ 4 kHz,
— Akquisitionsfilter (Anti Alias) mit einer oberen Cut-Off-Frequenz von maximal der halben Sample-Rate,
— Dynamikumfang der Wandler: ≥ 16 bit.
GPS-Systeme:
— sämtliche zur Positionierung der Messgerätschaften (Schiff, geschleppte Geräte etc.) relevanten GPS-Systeme müssen eine Positionierungsgenauigkeit von ≤ 1,5 m (95 %, Sampling ≥ 1Hz) aufweisen.
Software:
— Software-Paket Kingdom (2019) von IHS Markit (SQL 2012). Der Auftragnehmer hat über mindestens 2 entsprechende eigene Lizenzen zu verfügen,
— Software-Packet zur Bearbeitung mehrkanalseismischer Datensätze. Der Auftragnehmer hat über mindestens 2 entsprechende eigene Lizenzen zu verfügen,
— Software-Paket ArcGIS (10.X) von ESRI zur Visiulisierung und Verarbeitung von Geoinformationen. Der Auftragnehmer hat über minde.
Los 2:
Fächerecholot:
Fächerecholotsystem zur hochaufgelösten Aufnahme der bathymetrischen Verhältnisse sowie zur Identifizierung von Objekten mit einer Kantenlänge 0,5 m x 0,5 m (bis 30 m Wassertiefe) sowie Objekte mit einer Kantenlänge von 1,0 m x 1,0 m (ab 30 m Wassertiefe).
Mindestanforderungen sind:
— Mit mehr als 512 Beams,
— Auflösung (along-/acrosstrack resolution) mindestens 1 x 1,
— Echtzeit-Rollstabilisierung,
— Aufzeichnung der Rückstreusignale (Backscatter),
— Verwendung einer C-Keel Sonde.
Seitensichtsonar:
Seitensichtsonar zur Aufnahme der Rückstreueigenschaften des Meeresbodens sowie zur Identifizierung von Objekten mit einer Kantenlänge ≥ 30 cm. Mindestanforderungen sind:
— Dual-Frequenz-System mit einem Frequenzbereich von 200-900 kHz,
— Auflösung besser 0,1 m quer zur Fahrtrichtung und besser 0,5 m längs zur Fahrtrichtung,
— Verwendung eines Unterwasser-Positionierungssystems mit einer Genauigkeit besser 2 m.
Magnetometer:
Magnetometer zur Überprüfung des Untersuchungsgebietes auf Wracks, aktive und inaktive Kabel, Metallteile und andere Gegenstände. Die Untersuchung dient nicht zur Detektion von Kampfmitteln. Es ist ein Totalfeld-Magnetometer als Schleppfisch (inklusive Drucksensor und Altimeter) zu verwenden. Mindestanforderungen sind:
— Einsatzbereich zwischen 20 000 bis 100 000 nT,
— Datenerfassung mit mindestens 10 Hz,
— Absolute Genauigkeit < 3 nT,
— Sensibilität: 0,02 nT.
Sedimentecholot:
Eignung zur Abbildung geologischer Strukturen und Objekte in einem Tiefenbereich von 0 m bis 15 m unterhalb des Meeresbodens bei Wassertiefen von 30 bis 60 m vertikales Auflösungsvermögen ≤ 0,25 m.
Horizontales Auflösungsvermögen/laterale Abtastrate ≥ 3 Hz parametrisches Sedimentecholot mit Schiffsbewegungskompensation fest am Schiff installiert.
Bewegungssensor:
Bewegungssensor/Inertialsystem zur Erfassung der Schiffsbewegungen und Echtzeitkorrektur der erfassten Daten. Mindestanforderungen sind:
— Pitch/roll/yaw accuracy: 0,01,
— Heave: 5 cm or 5 %.
Wasserschallsonde:
Wasserschallsonde zur Messung der Wasserschallgeschwindigkeit. Mindestanforderungen sind:
— Wasserschall- oder CTD-Sonde,
— Kalibrierung nicht älter als 2 Jahre (zum Messzeitpunkt),
— Messwertspeicherung mindestens alle 0,1 m.
Positionierungssystem:
Positionierungssystem mit PDGNSS-Genauigkeit (RTK-Modus) zur Positionsbestimmung. Es ist ein Satellitenpositionierungsdienst zu nutzen, der hochpräzise Korrekturdaten in Echtzeit bereitstellt. Ein Redundanzsystem ist vorzuhalten.
Greifer und Video:
— Bodengreifer und Unterwasser-Videokamera zur Beprobung und visuellen Erfassung der Meeresbodenoberfläche.
ROV:
— ROV zur Videountersuchung identifizierter Objekte.
Software:
— PC- und Softwareausstattung zur Qualitätskontrolle, Datenaufzeichnung, Datenbearbeitung, Datenauswertung und Dokumentenpflege,
— Einsatz der Software Teledyne Caris Hips & Sips, Chesapeake SonarWIZ sowie eine GIS-Software,
— Nachweis: Eigenerklärung, Untersuchungskonzept; auf Nachforderung: Technische Datenblätter, Produktbroschüren.