Beschreibung der Beschaffung
Die Stadt Weißenfels ist Eigentümerin der Grundschule Langendorf. Das Gelände der Schule erstreckt sich auf die Flurstücke 388,192 und 117/4 der Flur 2, Gemarkung Langendorf und ist ein Ortsteil von Weißen-fels. Auf dem voll erschlossenen Gelände mit einer Größe von ca. 30.300 m² befindet sich die Grundschule, bestehend aus dem Altbau und dem DDR-Neubau. Der Altbau geht auf die Klosterzeit (1200-1550) zurück und steht unter Denkmalschutz und wurde vielfach umgenutzt und umgestaltet. In den Jahren 1975 bis 1979 wurde der DDR-Neubau mit Verbindung zum Altbau errichtet.
Die BGF aller Gebäudeteile beträgt in Summe ca. 3.200 m².
Gegenstand dieser Ausschreibung ist die Vergabe der Planungsleistungen im Leistungsbereich § 55 HOAI. Die Beauftragung der hier ausgeschriebenen Leistungen erfolgt stufenweise, vorerst wird die Leistungspha-se 1 bis 4 der beschriebenen Leistungsbilder beauftragt. Die Beauftragung der Leistungsphasen 5 bis 9 nach § 55 HOAI erfolgt in Abhängigkeit der Bestätigung des Planungsergebnisses und der zu erarbeitenden Genehmigungsplanung. Ein Anspruch auf diese weitere Beauftragung besteht bei ausbleibender Erfüllung dieser Bedingungen nicht.
Auf dem Schulgelände soll ein zweizügiger Neubau (Klasse 1 bis 4), mit folgenden Anforderungen entste-hen:
- kompakter zweigeschossiger Baukörper, der sich in die denkmalgeschützte Umgebung einfügt,
- Überschreitung der Vorgaben aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG),
- Klassengröße: max. 26 Schüler.
Dabei ist zu gewährleisten, dass während der Bauzeit der laufende Schul- und Hortbetrieb aufrechterhalten wird.
Nach kompletter Fertigstellung des Neubaus, erfolgt der Umzug aus dem DDR-Neubau. Danach wird dieser Gebäudeteil abgerissen und mit der Sanierung des historischen Altbaus begonnen. Die Planungsleistung für den Abriss ist nicht Bestandteil dieses Verfahrens und wird gesondert beauftragt, ist jedoch terminlich im Planungsablauf zu berücksichtigen und zu koordinieren.
Der Altbau soll als Hortgebäude für ca. 165 Hortkinder ertüchtigt werden. Der historische Altbau muss auf-grund des schlechten Zustandes der Holzbauteile von Dach und Decken (Echter Hausschwamm, Nass- und Braunfäule, Nagelkäferbefall usw.) grundhaft in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz saniert werden. Für die Schwammsanierung sind auch Arbeiten in und an der direkt anschließenden Klosterkirche notwendig.
Im Rahmen der Projektqualifizierung wurden bereits Vorplanungsunterlagen erstellt, die nicht bindend für die weitere Planung sind sondern lediglich der Information dienen. Es wurde der Lage- und Höhenplan, die Bestandserfassung mit Aufmaß, das Brandschutzkonzept (Vorentwurf), die statische Voruntersuchung (Alt-bau), die Holzschutztechnische Begutachtung (Altbau), restauratorische Untersuchungen an Bauteilen und eine Kanalbefahrung erstellt/ vorgenommen.
Insgesamt stehen für das Vorhaben Investitionskosten von ca. 3,88 Mio. € brutto (KG 300-400 DIN 276) zur Verfügung. Dieser Budgetrahmen gilt als Kostenobergrenze, auf welche die Planungsleistungen auszurich-ten sind. Für die Teilbaukosten der KG 300 stehen ca. 2,42 Mio. € brutto und für die KG 400 ca. 1,46 Mio. € brutto zur Verfügung.
Die Abgabe der abgeschlossenen Leistungsphase 3 und anteilig LPH 4 (genehmigungsfähige Planung) ist für Ende September 2022 avisiert. Die in Pkt. II.2.7. angegebene Laufzeit bezieht sich auf diesen Termin.
Die Planungsaufgabe und der Planungsumfang kann in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der erforderli-chen Finanzmitteln durch die Vergabestelle jederzeit räumlich, baulich oder zeitlich modifiziert (vergrö-ßert/verkleinert) und um weitere Maßnahmen ergänzt werden.
Die Vergabestelle erwartet, dass im Fall einer Beauftragung das angebotene Projektteam zur Sicherstellung der Terminplanung sofort und vollumfänglich zur Verfügung steht. Im Bedarfsfall ist zur Sicherstellung der Termineinhaltung eine Aufstockung der Teamstärke zu gewährleisten.