Beschreibung der Beschaffung
Die Hamburgische Staatsoper gehört zu den renommiertesten Opernhäusern der Welt. Unter Ihrem Dach werden die Staatsoper Hamburg, das Philharmonische Staatsorchester und das Hamburg Ballett zusammengefasst.
Der Gebäudekomplex liegt zwischen der Großen und Kleinen Theaterstraße und erstreckt sich mit dem Betriebsgebäude und dessen Mantelbebauung bis hin zum Gustav-Mahler-Platz.
Das ursprüngliche Operngebäude bestehend aus Zuschauer- und Bühnenhaus wurde 1827 als „Stadt-Theater“ eröffnet. 1925 wurde das Bühnenhaus umgebaut und wird in dieser Form noch heute genutzt. Das Zuschauerhaus wurde im 2. Weltkrieg völlig zerstört und 1955 mit ca. 1 690 Plätzen wiederaufgebaut. Zuschauer- und Bühnenhaus wurden 2005 durch das Betriebsgebäude hinter dem Haupthaus, welches u. a. Platz für 3 Probebühnen und die opera stabile bietet, insgesamt zu einem Gesamtkomplex ergänzt.
Das Bühnenhaus besteht aus 3 Untergeschossen, einem Erdgeschoss und 10 weiteren oberirdischen Ebenen. Im 3. und 2. Untergeschoss befinden sich Technikräume. Ab dem 1. Untergeschoss bis zum 7. Obergeschoss sind in der Mantelbebauung der Bühne geschossweise diverse Nutzungseinheiten für Garderoben, Büro und Maske untergebracht. Der über alle Geschosse verbundene Bühnenturm erstreckt sich bis zum 10. OG. Im 10. OG ist der Schnür-Rollenboden begehbar über einen Gitterrost. In diversen anderen Geschossen sind Stege angeordnet, um die Bühnentechnik entsprechend zu erreichen. Zur brandschutztechnischen Abtrennung des Zuschauerhauses vom Bühnenhaus, befindet sich zwischen den beiden Gebäudeteilen ein sog. Eiserner Vorhang. Das Bühnenhaus wird vom Betriebsgebäude mittels Stahlschiebetoren und Brandschutzvorhang abgetrennt.
Das Zuschauerhaus ist aufgrund der hohen Personenzahlen eine Versammlungsstätte. Es hat 2 Untergeschosse, ein Erdgeschoss, die Parkettebene und 4 weitere Rangebenen. Darüber befinden sich im Bereich des Zuschauersaals die sog. Beleuchterbrücken. Die Außenflügel neben dem Zuschauersaal in diesem 6. OG auf der Nord- und Südseite werden im Wesentlichen als Technikbereiche genutzt. Ein Raum auf der Nordseite ist zurzeit ein Aufenthaltsraum.
Im 2. Untergeschoss befinden sich Technik- und Lagerbereiche sowie diverse Stimmzimmer. Das 1. Untergeschoss umfasst die Garderobe des Publikums, sowie einen Gastronomiebereich mit abgetrenntem Lagerbereich. In den Nebenräumen befinden sich Personal-, Garderobenräume, Räume der Hausreinigung und weitere Funktionsräume wie Theaterarztraum und Technikräume. Auf Höhe Erdgeschoss sind die Eingangshalle und diverse Rettungswege aus den oberen Rängen und aus dem UG angeordnet. Das Parkett und die 4 Ränge umfassen den Zuschauersaal. Zur Dammtorstraße sind auf den Ebenen Parkett Rang 2 und Rang 4 Foyers teilweise mit Restaurantnutzung angeordnet.
— Betriebsgebäude
Hinter dem Bühnenhaus befindet sich das Betriebsgebäude, das Anfang 2005 fertiggestellt wurde. Das Betriebsgebäude ist ein Büro- und Verwaltungsgebäude mit zahlreichen Sonderräumen und ist verbunden mit der Hauptbühne des Bühnenhauses. In den 3 Untergeschossen des Betriebsgebäudes befinden sich Technik- und Lagerflächen. Vom Erdgeschoss bis zum 3. Obergeschoss erstrecken sich unmittelbar angrenzend am Bühnenhaus ein geschossübergreifender Aufbauraum und 2 Probebühnen. Im südlichen Gebäudeteil des Betriebsgebäudes befinden sich im EG das Foyer und der zweigeschossige Raum Studio Bühne, im 1. Obergeschoss Lager und eine Tischlerei sowie Schlosserei, im 2. Obergeschoss Werkstatträume, Archive und ein zweigeschossiger Chorprobensaal. Ab dem 3. Obergeschoss bis zum 8. Obergeschoss sind im Betriebsgebäude ein zweigeschossiger Ballettsaal und ein zweigeschossiger Orchesterprobensaal, sowie Aufenthaltsräume, Büroräume und diverse theaterspezifische Sondernutzungsräume, wie Schuhmacher, Waffenmeister, Hutmacher, Kostümmalerei u. a. vorhanden.
Das 9. Obergeschoss wurde als Technikgeschoss ausgebildet. Die angrenzende Mantelbebauung beherbergt im Wesentlichen Büro- und Verwaltungsnutzungen und verdeckt das dahinter befindliche Betriebsgebäude. Eine innere Verbindung zwischen Mantelbebauung und Betriebsgebäude ist vorhanden. Teile der Nutzungen der Hamburgischen Staatsoper befinden sich auch in der Mantelbebauung. In der Mantelbebauung sind ausschließlich Nutzungen der Hamburgischen Staatsoper ggf. Bestandteil des Maßnahmenkataloges.
Die Staatsoper mit Betriebsgebäude ist gemäß § 2 (2) HBauO ein Gebäudekomplex.
Das Gebäude ist gem. gemäß § 2(3) HBauO in die Gebäudeklasse 5 einzustufen.
(Fußbodenhöhe des obersten Aufenthaltsraumes 8. OG Betriebsgebäude ca. 31,05 m über OK Gelände).
Aufgrund der Höhe des obersten Aufenthaltsraumes > 22 m handelt es sich bei dem Gebäudekomplex um ein Hochhaus, jedoch < 60 m.
Folgende Förderungen kommen in der Hamburgischen Staatsoper zum Tragen:
— Bundesförderung (Außenaufzug),
— INK Förderung (Szenische Beleuchtung, nicht Teil der Ausschreibung),
— RLT Förderung (nicht Teil der Ausschreibung).
Im Zuge der letzten Jahre wurden bereits Sondierungsmaßnahmen durchgeführt.
Im letzten Jahr haben die Baumaßnahmen der sog. vorgezogenen Maßnahmen begonnen.
In einem ersten Bauabschnitt wurden in der Sommermaßnahme 2020 die Deckenaufbauten im Eingangs- und Garderobenfoyer im Unter- und Erdgeschoss saniert.
Der 2. Bauabschnitt, in dem die Schadstoffsanierung der Deckenaufbauten im Parkettfoyer mit 1. Rang und 2. Rang Foyer mit 3. Rang erfolgen soll, wird in der Sommerspielzeitpause 2021 erfolgen. Im Anschluss an die Sanierung, wird der Deckenaufbau – einschließlich der Ergänzung von Akustikmaßnahmen und der Erneuerung der Beleuchtungsanlage – wiederhergestellt.
Diese Sanierung dient der Vorbereitung der eingangs genannten Brandschutzmaßnahmen für das Parkettfoyer mit 1. Rang und 2. Rang Foyer mit 3. Rang. Der Einbau der aktiven Komponenten erfolgt in einem weiteren Bauabschnitt.
Für das kommende Jahr 2022 ist das oberste Foyer noch ausstehend.
Zu den noch zu erfolgenden Maßnahmen außerhalb der Foyerbereiche zählen u. a. ebenfalls:
— Herstellung einer harten Bedachung, gem. Brandschutzkonzept,
— Ertüchtigung diverser Wände aufgrund erhöhter Anforderungen aus dem Brandschutzkonzept,
— Teilweise Ertüchtigung Bodenbeläge in den Treppenhäusern (Anforderung: nicht brennbar),
— Brandschutztechnische Bekleidung der Stahlkonstruktion des Rauchabzugs im Saal,
— Erstellung Außenaufzug (ab Leistungsphase 7),
— Brandschutztechnische Ertüchtigung Fenster Kantine gem. Baugenehmigung,
— BOS Funk inkl. BOS-Antragsverfahren,
— Einbau einer Zentrale für die BMA, SAA, SiBel und Inspizientenrufanlage zum Einbau der aktiven Bauteile,
— Brandschutztechnische Ertüchtigung der Deckenbereiche in den Treppenhäusern 9 und 10,
— Ertüchtigung der Türschürzen einschließlich der Türen im Garderobenfoyer (Aufgänge Parkett TRH 5a/b und 6a/b),
— Erneuerung der Abwasserstränge WCs und Gastronomie,
— Schaffung von Versatzkästen für die Medientechnik,
— Schaffung Zuluft/Abluft und klimatechnischer Anlagen in diversen Bereichen,
— Steigeschächte einrichten und ertüchtigen, da vorhandene zu klein sind,,
— Heizungsleitungen erneuern,
— Hydrantenkästen erneuern,
— Ertüchtigung Personenaufzug (Stand der Technik),
— Beseitigung von Brandschutzmängeln, wie u. a. an Lüftungsanlagen,
— Einbau Filteranlage, Einschleifen von Wasch- und Ausgussbecken wg. Trinkwasserhygiene,
— Reinigung Mittelspannungstransformator,
— Türenertüchtigungen nach Maßgabe des Brandschutzkonzeptes,
— Austausch der bereits abgekündigten Brandmeldeanlagenkomponenten, wie u. a. 350 Melder und 30 Bausteine, Zentrale, FW-Bedienfeld, sowie Bedienteil Pförtner (Erweiterung zwecks
Vollflächenschutz),
— Trennung Feuerlöscher und Trinkwasser,
— Ertüchtigung der Sicherheitsbeleuchtungsanlage,
— Einbau einer automatischen Sprachalarmierung (ELA) in Verbindung mit der in 2021 und 2022 zu erstellenden Inspizientenrufanlage,
— Ertüchtigungen an Elektroinstallationsanlagen, wie u.a. Erweiterung der Verteilung Elektro durch Nachrüstung von FI-/Brandschutzschaltern, Erdungsanlagen, sowie Trassenergänzungen an
Niederspannungsanlagen,
— Brandschutzvorhang (Betriebsgebäude/Bühnenhaus) ohne Einzelzulassung.