Beschreibung der Beschaffung
Die Beschaffung umfasst die Dienstleistung der Tragwerksplanung gemäß der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) 2021, Teil 4 Fachplanung, Abschnitt 1 mit der Grundlagenermittlung, der Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung (entsprechend den Leistungsphasen 1-4 HOAI) in Form der Erarbeitung einer Haushaltsunterlage-Bau.
Die weiteren Leistungsstufen 2 (Ausführungsplanung, LP 5 HOAI), 3 (Vorbereitung der Vergabe, LP 6 HOAI) sowie die Besonderen Leistungen in der Leistungsstufe 4 (Objektüberwachung, LP 8 HOAI) sollen optional, bei Vorliegen der Voraussetzungen, beauftragt werden.
Lage der Liegenschaft:
Die Hochschule Nordhausen befindet sich im Osten von Nordhausen ca. 2 km vom Stadtzentrum entfernt auf dem Gelände des Weinbergs.
Das ehemalige Heizhaus mit angeschlossenem Kohlebunker und Schornstein liegt im südlichen Bereich des Universitätscampus, der im Süden an den öffentlichen Verkehrsraum grenzt. An der dort verlaufenden Halleschen Straße befindet sich zugleich die Hauptzufahrt zum Hochschulgelände.
Nutzung der Liegenschaft:
Das ehemalige Heizhaus wird derzeit nicht genutzt. Die alte Anlagentechnik (2 Kohle-Heizkessel sowie Kohle- und Ascheförderanlagen befinden sich noch im Gebäude.
Zukünftig soll das Gebäude als neue Heizzentrale genutzt werden
Umfang der Maßnahme:
Der Umbau des Gebäudes umfasst alle Bauteile sowie alle haustechnischen Anlagen. Das Gebäude soll im Zuge der Maßnahme gemäß den öffentlich-rechtlichen Vorschriften bautechnisch und brandschutztechnisch ertüchtigt werden.
Die Planung und Realisierung der Maßnahme unterliegt denkmalschutzrechtlichen Anforderungen.
Nutzungsspezifische Anforderungen:
Für die geplante Nutzung ergeben sich folgende Anforderungen:
— mindestens teilweise Beräumung des Gebäudes,
— Instandsetzung der Gebäudehülle unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes,
— Ertüchtigung der Fundamente zur Aufnahme von Maschinen und Technik,
— Errichtung folgender Anlagentechnik: eine Fernwärmestation 75 kW / E,
— 2 Pellets- / Hackgutkessel á 300 kW inkl. 15 m Pufferspeicher,
— ein Gas-Blockheizkraftwerk (BHKW) mit 100 kW elt / 170 kW therm inkl. 10 m Pufferspeicher,
— einen Havarie-Gaskessel (aus Bestand) 600 kW,
— die Errichtung von 2 Lagersilos für Holzpellets bzw. Hackschnitzel,
— die Erstellung von Anschlusspunkten für die Nahwärmetrassen des Süd- und Nordcampus,
— die Erstellung eines Anschlusspunktes für die Fernwärmeversorgung,
— die Erstellung eines Anschlusspunktes für die elektrische Einspeisung des BHKW in das Campusnetz.
Das neue Heizhaus soll aktiv in die anwendungsorientierte Forschung der Hochschule einbezogen werden. Für die Aufstellung der Anlagentechnik soll daher die Nutzung des Gebäudes durch Studierende berücksichtigt werden. Der Erhalt und die visuelle Aufarbeitung eines alten Heizkessels, als bauliches Dokument der Geschichte des Heizhauses, wird gewünscht.
Das Gebäude ist so zu erschließen, dass eine einfache Anlieferung von Holzpellets und Hackschnitzeln möglich ist. Hierfür ist die vorhanden Zufahrtsrampe zum ehemaligen Heizhaus zu ertüchtigen.
Die Nutzungsfläche des Gebäudes beträgt ca. 570 m, der Bruttorauminhalt (BRI) beträgt ca. 4 200 m.
Die Anforderungen an die Planungsleistungen werden als hoch (entsprechend Honorarzone IV HOAI 2021) eigeschätzt. Der vorgegebene Kostenrahmen der Baumaßnahme beträgt 3 400 000 EUR brutto (Kostengruppen 200 bis 700) und sollte eingehalten werden.
Die Maßnahme soll aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert werden.