Beschreibung der Beschaffung
Auf dem Gelände des BER-Campus sind zur Realisierung der Abfertigung von Flugreisenden zwei Terminalgebäude sowie weitere für den Flughafenbetrieb erforderliche Nebengebäude errichtet worden. Den zentralen Bestandteil bilden dabei das Fluggastterminal (FGT), Pier Nord und Pier Süd (einschließlich ihrer zugeordneten Gebäude und Bauwerke). Als Einheit können diese sämtliche Flughafenprozesse bedienen. Aus betrieblicher Sicht bilden diese Gebäude das Terminal T1 des Flughafens BER.
Das FGT besteht aus den Gebäudeteilen "Terminalhalle" und Mainpier Nord und Süd. Die Terminalhalle weist in Bezug auf die Ebene E1 eine Fläche von ca. 212 x 120 m auf. Das Mainpier-Gebäude ist als lang gestreckter, in Nord-SüdRichtung ausgerichteter Gebäuderiegel an der Westseite der Terminalhalle mit Abmessungen vom ca. 712 x 36 m errichtet. Die Attikahöhe Dachrand beträgt in der MP, Bereich Besucherterrasse Ebene E4, ca. 22,65 m über Geländeoberkante (üGOK); im Bereich der Terminalhalle, Dachrand Ebene E6, beträgt diese ca. 31,25 m üGOK.
Im Terminal T1 befinden sich insgesamt 8, eigens in Größe und Bauform für den BER hergestellte Fahrsteige (Rollsteige), die sich der Ebene E1 befinden. Je 4 Fahrsteige befinden sich im Norden (MPN) und 4 im Süden (MPS).
An den Fahrsteigen (Rollsteigen) sind deutliche Kratzgeräusche wahrnehmbar und an den Stufen am Schienenführungssystem wurde deutlicher Abrieb festgestellt. Die Schadensbilder und deren Intensität variieren innerhalb der Fahrsteige und zeigen einen Verlauf von Nord (stark betroffen) nach Süd (leicht betroffen).
Des Weiteren wurden folgende Unregelmäßigkeiten durch einen Sachverständigen festgestellt.
- Erhöhte Verschleißerscheinung im Palettenbereich der Fahrsteige (Rollsteigen)
- Beschädigungen an den Flanken der Paletten
- Abweiser (aus Plastikwerkstoff), sind teilweise stark in den einzelnen Bereichen eingearbeitet bzw. verschlissen und wurden unreglmäßig verbaut ein System ist nicht erkennbar
- das Führungsschienensystem, Palettensystem und die Rollen sind komplett mit metallischem Abrieb der Palettenflanken verunreinigt
- im Bereich eines Abweisers waren Metallspäne der Flanken der Paletten auf dem Boden, an der Rücklaufschiene und der Führungsschiene vorzufinden
- die Paletten sind in Teilen im Flankenbereich komplett durch das Profil der Rücklaufschiene eingeschnitten und zerstört
- im Bereich der Umkehrstation ist eine Ablagerung von Metallspänen unter dem Bereich der Palettenkette sichtbar
- die Bürsten sind in Teilen durch Metallspäne verklebt und somit nicht mehr voll funktionsfähig
- im Bereich der Querverstrebung des Traggerüstes waren Versätze von bis zu 30 mm von der Antriebskettenseite bis zur Palettenkettenseite zu verzeichnen
Nach heutigem Stand umfassen die voraussichtlichen Arbeiten dabei den Austausch aller Stufen, Ketten und deren Führungskomponenten. Zusätzlich muss der gesamte Rahmen der Fahrsteige zum Stufenführungssystem neu ausgerichtete werden.
Der Bieter übernimmt mit Abschluss der Arbeiten die Gewährleistung nach § 13 VOB/B der Anlage.
Bei Kontrollmessungen der Antriebswelle mit der Wellenwasserwaage war eine Neigung zur Palettenkettenseite zu verzeichnen, die Kontrollmessung erfolgte mit einer nicht kalibrierten Messeinrichtung. Zurzeit finden Vermessungsleistungen an Fahrsteigen statt um die Neigungen / Ausrichtungen qualifiziert zu prüfen.
Technische Daten eines ausgewählten Fahrsteiges im Norden:
Type: 9500-45-PT-0-140-R
Baujahr: 2009
Einbaulänge: 65175 mm
Neigung: 0 Grad
Palettenbreite: 1400 mm
Palettentiefe: 400 mm
Palettenanzahl: 380
Geschwindigkeit: 0,5 m/s
Palettenkette:
Fabrikat: KTB Kettentechnologie Bielefeld
Bruchlast: 240000 N
Ausführung: NATURHART
Palettenbandantrieb:
erfolgt mittels Asynchron-Drehstrommotor (Fabr. EMOD)
Kegelstirnradgetriebe (Fabr. OMS)
Duplex-Kettentrieb
Motor: Type: FTMS 160 / 6-15
Nennleistung: 11 kW
Nenndrehzahl: 1000 1/min
Schutzart: IP55
Isolationsklasse: F
Stromart: 400 Volt - 50 Hertz
Anlaufart: Geregelter Anlauf
Betriebsbremse: Bandbremse
Lüftung mittels Hubmagnet (Fabr. Pan-Electronics)
Der Bieter sollte folgende organisatorische Sachen beachten;
- es muss für jeden Mitarbeiter ein Flughafenausweis vorliegen oder beantragt werden
- pro Dienstfahrzeug muss eine Fahrgenehmigung beantragt werden
- pro Dienstfahrzeug muss eine Parkgenehmigung beantragt werden
- für das Befahren des Geländes muss ein gültiger Flughafenführerschein FBB/BER vorliegen
- für die Aufstellung von Kranen und/oder Arbeiten in Höhe muss eine LuBB (Gemeinsame Obere Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg) Genehmigung vorliegen
- benötigte Hilfsmittel wie zum Beispiel Bühnen, Gerüste etc. sind in Eigenleistung zu organisieren
Die obengenannten Punkte sind gebührenpflichtig, diese Kosten wären bei der Angebotsabgabe mit einzukalkulieren, die Beantragung bzw. Bearbeitungsdauer von Ausweisen oder Genehmigungen haben zurzeit eine Bearbeitungszeit von bis zu 10 Wochen.