Beschreibung der Beschaffung
Der Landkreis Waldshut reicht mit einer Fläche von 1.131 km² vom Dinkelberg im Westen bis zur Schweiz (Neuhausen) im Osten und vom Feldberg/der Wutach im Norden bis an den Hochrhein im Süden. Der Landkreis ist in Ost-West-Richtung rund 55 km lang, unterbrochen von den steilen Tälern der Wehra, Murg, Alb und der Schlücht, die vom Südschwarzwald dem Hochrhein zufließen und zwischen Feldberg und Murg rund 34 km breit.
Der Landkreis Waldshut liegt in vier naturräumlichen Großlandschaften: Schwarzwald (Hochschwarzwald), Hochrheingebiet (bestehend aus Dinkelberg und Hochrheintal), Neckar-und Tauber Gäuplatten (Alb-Wutach-Gebiet) und im äußersten Südosten dem Voralpinen Hügel- und Moorland (Hegau). Aufgrund dieser naturräumlichen und damit landschaftlichen Vielfalt weist der Landkreis auch eine hohe Biotopvielfalt und Biodiversität auf. Dies drückt sich in der Anzahl und den Flächenanteilen der unterschiedlichen Schutzkategorien aus, die sich aber oft überlagern; z. B. befinden sich zahlreiche Naturschutzgebiete innerhalb der größeren Natura 2000-Gebiete, wobei für das aktuelle Landschaftspflegemanagement nur die in der Karte (Anlage_6) blau hervorgehobenen Gebiete von Relevanz sind.
Los 2 liegt überwiegend im Biosphärengebiet (BSG) Schwarzwald. Aufgrund dieser Lage bilden die Natura 2000-Gebiete "Feldberg und Bernauer Hochtal" und "Oberer Hotzenwald" sowie die darin eingebetteten Naturschutzgebiete (ohne Feldberg) einen Schwerpunkt der Bearbeitung. Im Vordergrund stehen hier der Moorschutz, insbesondere Wiedervernässungs-maßnahmen durch Dritte, die Entwicklung von halboffenen Wald-Weide-Übergangsbereichen (gemeinsames BSG-Projekt aus dem Sonderprogramm Biologische Vielfalt") und die Natur-schutzbildung (Bildung für nachhaltige Entwicklung) in Form von Landschaftspflegeeinsätzen mit/durch Schulklassen (Natura 2000-Klassenzimmer).
Die in beiden Losen zu vergebenden Leistungen beziehen sich hauptsächlich auf Flächen in Naturschutzgebieten, auf landeseigene Flächen und auf Flächen mit erhöhter Schutzbedürftigkeit innerhalb ausgewählter europäischer Natura 2000-Gebiete. Los 2 umfasst zusätzliche Leistungen wie die Vorbereitung, Organisation und Koordination von Landschaftspflegemaßnahmen im Rahmen des Natura 2000-Klassenzimmers. In Einzelfällen können in beiden Losen auch Flächen außerhalb der Schutzgebiete mit einbezogen werden.
Die Leistungen umfassen:
- Bedarfsermittlung von Landschaftspflegemaßnahmen auf Grundlage von Schutzbestimmungen, vorhandenen Daten und Geländebegehungen, u. a. auch Abfrage von wertgebenden Leitarten des jeweiligen Gebiets (ASP- und AEP-Arten)
- Planung und Vorbereitung von Landschaftspflegemaßnahmen zum Erreichen des Zielzustands: Formulierung der Ziele, Inhalte und Methoden sowie Kartendarstellungen für einmalige Pflegeaufträge des RP (Direktmaßnahmen), kartografische Dokumentation der Pflegeflächen (Erstellung von shapes und pdf"s), Ermittlung der Pflegekosten, Auswahl geeigneter Auftragnehmer, Einholen von Angeboten
- Planung, Vorbereitung und Koordination von Landschaftspflegemaßnahmen mit Schulklassen im Rahmen des Natura 2000-Klassenzimmers (nur Los 2)
- Beratung und Abstimmung aller Arbeitsschritte mit der zuständigen RP-Gebietsreferentin
- Management der umzusetzenden Maßnahmen (Abstimmung der Maßnahmen mit den Grundeigentümern / Bewirtschaftern / zuständigen Behörden, ASP- und Moorschutz-Umsetzern und ggf. weiteren Akteuren; Einweisung / ggf. Begleitung der Maßnahmenausführenden im Gelände, Kontrolle und Abnahme der durchgeführten Maßnahmen im Gelände, Überprüfung von Rechnungen)
- Innerhalb von Naturschutzgebieten Berücksichtigung von Maßnahmenvorschlägen der ASP-Umsetzer, insbesondere ASP Vögel, Amphibien&Reptilien, Schmetterlinge, Libellen, Heuschrecken, Pflanzen und Moose und Monitoring wertgebender Leitarten (Rote Liste 1-3), damit die Ansprüche dieser besonderen, für das Gebiet charakteristischen Arten in der Pflege entsprechend berücksichtigt bzw. für diese Arten die Pflegemaßnahmen bei Bedarf angepasst werden können. Hierbei ist darauf hinzuweisen, dass sich aufgrund der Neufassung der Rote Liste Pflanzen Änderungen ergeben können. Die zu erbringenden Leistungen umfassen somit in Einzelfällen auch die Zuarbeit bei der Organisation/dem Management von Maßnahmen, die seitens verschiedene ASP-Umsetzer oder auch seitens der Moorschutz-Umsetzer angeleitet werden.
- Einarbeitung der erfassten Arten in das AEP des Landes Baden-Württemberg
- In nahezu allen Naturschutzgebieten werden große Offenlandbereiche über LPR-A-Verträge der Unteren Naturschutzbehörde gepflegt. Deren Zielerreichung soll jeweils in Abstimmung mit Referat 56 vor Vertragsverlängerung geprüft werden.
- Aktive Teilnahme an Veranstaltungen/ Terminen mit verschiedenen Akteuren, sonstige Öffentlichkeitsarbeit
- Dokumentation, jährlicher Tätigkeitsbericht, GIS-Darstellung, Fotodokumentation