Rahmenvertrag IT-Full-Managed Service

Kurze Beschreibung

Bereitstellung von IT-Leistungen im Rahmen eines „Full Managed Services“ mit vorangehender Transitions- bzw. Transformationsphase (mit Migration) vom derzeitigen Dienstleister unter hohem Zeitdruck. Nähere Informationen finden sich in den Vergabeunterlagen, dort insbesondere in den Dokumenten "Leistungsscheinen".

Beschreibung der Beschaffung

Gegenstand der von der Auftragnehmer:in im Rahmen eines Rahmenvertragsmodells auf Abruf zu erbringenden IT-Leistungen sind solche des gesamten Lebenszyklusses (insbesondere die Planung, die Inbetriebnahme, der Betrieb, der Support und die Entsorgung) von IT-Infrastrukturkomponenten, Applikationen und IT-Endgeräten. Die Leistungen sind im Rahmen eines “Managed Service” zu erbringen.
Die weiteren Einzelheiten des Auftragsgegenstandes ergeben sich aus dem Vertrag samt Anlagen, hier insbesondere aus den leitungsbeschreibenden Dokumenten. Diese Dokumente werden mit diesen Teilnahmebedingungen im Entwurfsstadium veröffentlicht werden. Sie sind Gegenstand der Verhandlungen und können im Rahmen der Verhandlungen angepasst werden.

Liste und kurze Beschreibung der Bedingungen

1. Bewerber reicht ein: Auszug (Kopie) aus dem Handelsregister bzw. Berufsregister des Staates, in dem das Unternehmen niedergelassen ist, soweit das Unternehmen dort eingetragen ist. Der beigefügte Auszug ist (gerechnet vom Schlusstermin für die Einreichung des Teilnahmeantrages) nicht älter als sechs Monate. Bewerber bestätigt, dass der beigefügte Auszug aus dem Handelsregister, dem Berufsregister oder der vergleichbare Nachweis jeweils den aktuellen (Eintragungs-)Stand wiedergibt.
2. Bewerber erklärt, dass bei ihm keine Ausschlussgründe gemäß §§ 123, 124 GWB vorliegen. Soweit Tatbestände nach den vorgenannten Vorschriften bei dem Bewerber vorliegen, macht der Bewerber in einer Anlage nähere Angaben, um der Auftraggeberin die Prüfung der Ausnahmetatbestände des § 123 Abs. 5 GWB, eine Entscheidung über die fakultativen Ausschlussgründe nach § 124 GWB bzw. eine Prüfung der Selbstreinigungsmaßnahmen nach § 125 GWB zu ermöglichen.
3. Bewerber erklärt, dass bei ihm keine Ausschlussgründe gemäß § 21 des Arbeitnehmerentsendegesetzes, § 98 c des Aufenthaltsgesetzes, § 19 des Mindestlohngesetzes und § 21 des Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetzes, soweit diese Vorschriften jeweils anwendbar sind, vorliegen. Soweit Tatbestände nach den vorgenannten Vorschriften bei dem Bieter vorliegen, macht der Bewerber in einer Anlage nähere Angaben, um der Auftraggeberin die Prüfung der Eignung, insbesondere der Zuverlässigkeit, und eine Entscheidung über die Eignung zu ermöglichen.

Liste und kurze Beschreibung der Auswahlkriterien

1. Angabe zum Jahresgesamtumsatz in der EU (netto) des Bewerbers in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren.
2. Angabe des Umsatzes in Deutschland (netto) des Bewerbers in den letzten drei abgeschlossenen Ge-schäftsjahren mit Leistungen, die vergleichbar mit dem hier ausgeschriebenen Auftrag sind. Als vergleichbar in diesem Sinne gelten Leistungen im Bereich von Managed-IT-Services.
3. Angabe der Anzahl von Mitarbeiter:innen in Deutschland, die für den Bewerber in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren (im jährlichen Mittel, aufgeschlüsselt jeweils einzeln auf die angegebenen Geschäftsjahre), tätig waren, aufgeschlüsselt nach Mitarbeiter:innen insgesamt und Mitarbeiter:innen, die Leistungen erbracht haben, die vergleichbar mit dem hier ausgeschriebenen Auftrag sind. Als vergleichbar in diesem Sinne gelten Leistungen im Bereich von Managed-IT-Services.
4. Bewerber hat eine Berufshaftpflichtversicherung für entstandene Schäden über mindestens den Betrag von 1 Mio. € im Einzelfall und Jahr nachzuweisen. Insofern nicht vorhanden, muss der Bewerber die Bereitschaft verbindlich erklären, eine Versicherung in der geforderten Höhe abzuschließen, und diese spätestens bei Vertragsabschluss nachzuweisen.

Als verbindlicher Mindeststandard gilt ein Mindestumsatz von 1 Mio. € pro Geschäftsjahr in jedem der letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahre. Wird dieser Mindeststandard nicht eingehalten, wird der Bewerber zwingend ausgeschlossen. Als verbindlicher Mindeststandard gilt ebenfalls die Einreichung der geforderten Erklärung zur Berufshaftpflichtversicherung (Nachweis einer vorhandenen Versicherung in der geforderten Höhe oder verbindliche Erklärung, die Versicherung in der geforderten Höhe abzuschließen und spätestens bei Vertragsschluss nachzuweisen. Wird diese Mindestanforderung nicht eingehalten, wird der Bewerber zwingend ausgeschlossen.

Liste und kurze Beschreibung der Auswahlkriterien

1. Bewerber legt vor, sofern vorhanden, ein gültiges Qualitätsmanagementzertifikat nach ISO 9001 oder gleichwertig in Kopie für sein Unternehmen. Eine Nichtvorlage führt nicht zum Ausschluss. Aber für den Nachweis erhält der Bewerber Punkte gemäß Ziffer VI.3 2. Bewerber leg vor, sofern vorhanden, eine gültige Zertifizierung nach EN ISO/IEC 27001 oder gleichwertig in Kopie für sein Unternehmen und/oder eine gültige Zertifizierung nach EN ISO/IEC 27001 auf Basis von BSI IT-Grundschutz oder gleichwertig für sein Unternehmen. Eine Nichtvorllage führt nicht zum Ausschluss, aber für den Nachweis erhält der Bewerber Punkte gemäß Ziffer VI.3 3. Referenzen: Bewerber macht Angaben zu mindestens drei Referenzen, die nachfolgende Anforderungen kumulativ erfüllen: a) Zeitlich: Leistungserbringung in der Referenz muss innerhalb der letzten drei Jahre (ab Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser EU-Bekanntmachung) beendet worden sein oder noch andauern. Wenn die Leistungserbringung in der Referenz noch andauert, muss die Leistung dort bereits seit mindestens einem Jahr (ab Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser EU-Bekanntmachung) erbracht werden. b) Inhalt: Gegenstand der Referenz müssen Leistungen einer erfolgreichen und abgeschlossen Transitions- und/oder Transformationsphase (jeweils mit Migration) mit anschließendem Managed IT-Service bei einer Einrichtung mit mindestens 100 Mitarbeitern sein.
Der Nachweis von drei Referenzen, die die vorgenannten Anforderungen unter a) und b) vollständig erfüllen, stellt einen Mindeststandard dar. Wird dieser Mindeststandard nicht erfüllt, wird der Bewerber zwingend ausgeschlossen. Wenn der Bewerber zusätzlich nachweist, dasss er in der/den genannten Referenzen, die die vorstehenden Anforderungen vollständig erfüllen, bestimmte Anforderungen erfülllt hat, so erhält er hierfür die in VI.3 genannten Punkte.
4. Bewerber erklärt ob in seinem Unternehmen nach dem Rahmenwerk ITIL (ITILv3 oder ITIL 4) und/oder ISO/IEC 20000 oder gleichwertig gearbeitet wird. Bewerber erklärt, ob sein Unternehmen über eine gültige Zertifizierung nach EN ISO/IEC 20000 oder gleichwertig verfügt. Werden die Anforderdungen nicht erfüllt, führt das nicht zum Ausschluss. Aber für den Nachweis erhält der Bewerber Punkte gemäß Ziffer VI.3

Bedingungen für die Teilnahme (technische und berufliche Fähigkeiten)

Der Bewerber muss mindestens drei Referenzen einreichen, die den oben unter Ziffer III.1.3/3. dargestellten Anforderungen vollumfänglich genügen. Dies stellt einen Mindeststandard dar. Wird dieser Mindeststandard nicht erreicht, wird der Bewerber zwingend ausgeschlossen.

Angaben zur Auswahl gem. Ziffer II.2.9): Für die Angaben in den Teilnahmeanträgen in dem Formblatt "Erklärungen und Nachweise zur Eignung" können die Bewerber Punkte nach dem nachfolgenden Schema erhalten. Diejenigen drei geeigneten Bewerber, die nach dem nachfolgenden Schema am meisten Punkte erhalten haben, werden zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert. Wenn aufgrund von gleichen Punktzahlen mehr als drei Bewerber aufgefordert werden müssten, entscheidet zwischen den letztplatzierten Bewerbern mit gleicher Punktzahl das Los, sodass nicht mehr als drei Bewerber zur Abgabe von Angeboten aufgefordert werden. Folgendes Schema für die Verteilung der Punkte gilt:
1. Bewerber legt ein gültiges Qualitätsmanagementzertifikat nach ISO 9001 oder gleichwertig in Kopie für sein Unternehmen vor - 3 Punkte.
2. Bewerber leg eine gültige Zertifizierung nach EN ISO/IEC 27001 oder gleichwertig in Kopie für sein Unternehmen vor - 7 Punkte und zusätzlich (kumulativ) weitere 5 Punkte, wenn die gültige Zertifizierung nach EN ISO/IEC 27001 auf Basis von BSI IT-Grundschutz oder gleichwertig basiert (insgesamt hier also maximal 12 Punkte).
3. Soweit der Bewerber nachweist, dass er im Rahmen einer Referenz, die die oben unter III.1.2 definierten Mindeststandards erfüllt, nachfolgende folgende Leistungen erbracht hat, erhält er pro nachfolgendem Leistungsobjekt die jeweils nachfolgend angegebenen Punkte (auch bei Erfüllung der Anforderungen in mehreren Referenzprojekten, die die definierten Mindeststandards erfüllen, können nicht mehr als einmal die angegebenen Punkte pro Anforderung erzielt werden):
- Betrieb eines ISO 27001 zertifizierten Rechenzentrums inkl. Housing von Servern und/oder weiteren IT-Komponenten (2 Punkte);
- Betrieb einer Next Generation Firewall als zentrale Firewalllösung für mehrere Standorte (2 Punkte);
- Sichere Anbindung von Standorten über von Providern bereitgestellte Leitungen (WAN) (2 Punlte);
- Betrieb und Monitoring einer sicheren Netzwerkinfrastruktur (WAN/LAN/WLAN) inkl. Bereitstellung und Verwaltung von Routern, Switchen und Accesspoints (2 Punkte)
- Betrieb weiterer Basis-Netzwerkdienste, mindestens DNS, DHCP, DMZ, DoS/DDoS, RADIUS, NTP, Proxy (2 Punkte)
- Betrieb eines Education Roaming Service auf Basis von eduroam (2 Punkte)
- Netzanbindung von Endgeräten (Windows, MacOS, iOS, iPadOS) via LAN, WLAN, WWAN und Client-to-Site VPN (inkl. Multi-Faktor-Authentifizierung bei VPN) (2 Punkte)
- Site-to-Site Vernetzung von Unternehmensstandorten via VPN (2 Punlte)
- Betrieb von On-Premise- Storagelösungen (z.B. NAS, SAN) (2 Punlte)
- Betrieb einer On-Premise Virtualisierungslösung zum Zwecke der Virtualisierung von Serversystemen (Windows, Linux) (2 Punkte)
- Bereitstellung von Fileservices zur Ablage von Daten in User- oder Gruppen-Laufwerken (z.B. DFS, NFS, SMB) (2 Punlte)
- Bereitstellung von Ordnerverschlüsselung und Antivirusscan auf Ordner- und Dateiebene im Fileservice (2 Punlte)
- Betrieb einer On-Premise E-Mail-Infrastruktur inkl. Groupware-Funktionalitäten und Secure Mail Gateway zur automatisierten zentralen E-Mailverschlüsselung (2 Punlte)
- Migration von Mailpostfächern (2 Punlte)
- Betrieb von On-Premise Datensicherungslösungen (2 Punlte)
- Betrieb einer revisionssicheren Archivierungslösung (2 Punkte)
- Betrieb eines zentralen Verzeichnisdienstes für die Authentifizierung, Autorisierung und Verwaltung von Userkonten, Gruppen und Computern (2 Punlte)
- Betrieb einer Public Key Infrastruktur zur Verwaltung von Clientzertifikaten (2 Punlte)
- Betrieb einer Mobile-Device-Management-Lösung (2 Punlkte)
- Bereitstellung und Betrieb einer Client-Management-Umgebung inkl. Softwareverteilung und Updatemanagement zur zentralen Verwaltung und Administration von Windows- und Mac-Systemen (2 Punlte)
- Bereitstellung eines zentralen ServiceDesk zur Annahme, Klassifizierung, Verwaltung und Behebung von Störungen und Nutzeranfragen (2 Punkte)
- Bereitstellung eines Second-Level- und/oder Third-Level Supports (2 Punlte)
- Betrieb eines ITIL-konformen und mandantenfähigen Ticketsystems (2 Punlte)
- Bereitstellung eines Self-Service-Support-Portals (2 Punlte)
- Bereitstellung eines zentralen Printservice (inkl. Follow-Me Druck) (2 Punlte)
- Bereitstellung bzw. Leasing sowie Betrieb von Multifunktionsdruckern (2 Punkte)
- Bereitstellung bzw. Leasing von Endgeräten inkl. Peripherie (Desktop-PC, Notebook, Tablets, Smartphones) (2 Punlte)
- Bereitstellung bzw. Leasing von Software- und Hardwaretoken (2 Punkte)
- Die Transitionsphase wurde in kleiner gleich sechs Monaten erfolgreich abgeschlossen (15 Punkte)
- Bereitstellung der Services ausschließlich in der EU nach DSGVO (10 Punklte)
- Bereitstellung der Services ausschließlich in der EU nach EN ISO/IEC 27001 (Hosting und Dienstleistung) (10 Punkte)
- Bereitstellung der Services ausschließlich in der EU nach BSI IT-Grundschutz (Hosting und Dienstleistung) (10 Punkte)
- Bereitstellung der Services nach ITIL (ITILv3 oder ITIL 4) oder ISO/IEC 20000 (Hosting und Dienstleistung) (10 Punkte)
- Referenz wurde bei einem öffentlichen Auftraggeber durchgeführt (VgV, VSVgV oder SektO) (5 Punkte)
- Auftraggeber aus der Forschung (Einrichtungen, die sich ausschließlich mit Forschung beschäftigen) (5 Punkte)
4. Bewerber erklärt verbindlich, dass in seinem Unternehmen nach dem Rahmenwerk ITIL (ITILv3 oder ITIL 4) und/oder ISO/IEC 20000 oder gleichwertig gearbeitet wird (5 Punkte) 5. Bewerber weist nach, dass sein Unternehmen über eine gültige Zertifizierung nach EN ISO/IEC 20000 oder gleichwertig verfügt (5 Punkte).

Genaue Informationen über Fristen für Überprüfungsverfahren

Vorschriften über die Einleitung eines Nachprüfungsverfahrens bei der Vergabekammer zur Nachprüfung behaupteter Vergabeverstöße ergeben sich aus §§ 160 ff. GWB. Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen und Rügen ergeben sich aus § 160 Abs. 3 GWB. Danach sind Interessenten/Bewerber und Bieter gehalten, vermeintliche/behauptete Vergabe-verstöße schnell gegenüber der Auftraggeberin zu rügen, weil sie die behaupteten Verstöße sonst ggf. nicht mehr geltend machen können. Ein Nachprüfungsantrag ist insbesondere dann unzulässig, wenn mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung der Auftraggeberin, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.