Beschreibung der Beschaffung
Auftragsgegenstand sind die Fachplanungsleistungen der Technischen Gebäudeausrüstung unter Bezug auf § 55 und Anlage 15.1 HOAI beim Neubauprojekt der Jungen Bühne Dortmund.
Nicht Auftragsgegenstand sind in diesem Leistungsumfang die Theater,- Bühnen- und Veranstaltungstechnik sowie die übergeordneten Leistungen eines Theaterplaners. Diese Leistungen werden über ein separates Verfahren ausgeschrieben.
In den technischen Planungsfeldern ergeben sich zahlreiche Schnittstellen, deren Zuständigkeiten am Anfang des Projektes koordiniert und vereinbart werden müssen.
Die Fachplanungsleistungen der TGA umfassen die Anlagengruppen 1 bis 8 für die Leistungsphasen 1,2,3,4,5,6 und 8,9 gemäß HOAI. In der Leistungsphase 7 sind besondere Leistungen für Rückfragen etc. anzubieten, das Grundleistungsbild wird durch das Vergabe- und Beschaffungsamt der Stadt Dortmund erbracht und ist deshalb nicht mit anzubieten. Das Leistungsbild entspricht dem der HOAI. Bei der Abwicklung des Projektes ist die VDI 6026 zu beachten.
Zum Leistungsumfang der Planung gehören nicht die veranstaltungstechnischen Gewerke der Theater,- Bühnen,- Beleuchtungs,- Audio,- Video,- Ton,- Medien- und Veranstaltungstechnik für die 2 Bühnen, der Proberäume und der Workshopbereiche gemäß beschriebenem Raumprogramm.
Weiterhin nicht zum Leistungsumfang gehören die Inspizienten- und Hausruftechnik und das aus dem Brandschutzkonzept notwendige integrierte Sprachalarmierungssystem. Beispielhaft für die bühnentechnischen Anlagen auf der Hauptbühne seien aufgezählt: Zuganlage, Beleuchtungsbrücken, Stahlbau Bühnentechnik, Bühnen- und Saalbeleuchtung, Vorhang, Bühnenholz, Orchestergraben, Begehbares Netz etc.
In der Jungen Bühne werden eine Hauptbühne mit ca. 300 Plätzen sowie eine Studiobühne mit ca. 140 Plätzen realisiert. Zu Probezwecken entstehen zwei Probebühnen sowie weitere Workshopräume. Die Liegenschaft soll sowohl die architektonischen und wirtschaftlichen Anforderungen an ein modernes Theater mit seinen spezifischen räumlichen und funktionalen Anforderungen, als auch die Anforderungen einer energieoptimierten und nachhaltig wirtschaftlichen Bauweise maximal ermöglichen.
Ein Schließsystem mittels programmierbarer Transponder ist Teil der Planung.
Die Planung von Lüftungsanlagen soll unter besonderer Berücksichtigung der Geräuschminimierung und des störungsfreien Betriebes vorgenommen werden. Die Kanal- und Trassenführung muss mit dem Bühnenbetrieb vereinbar sein.
Ein Theater lebt und entwickelt sich technisch über eine lange Lebensdauer hinweg weiter. Hierfür muss eine Erweiterbarkeit bis hin zur Erneuerbarkeit der Leitungs- und Kanalführung der verschiedenen Medien und die Zugänglichkeit für Nachinstallationen mit geplant werden.
In Bezug auf die Wärmeversorgung ist geplant, das Gebäude mit Fernwärme zu versorgen.
Die Leistungen sind mit dem Architekten und den weiteren Planungsbeteiligten abzustimmen und die vorhandenen Schnittstellen zu Beginn im Planungsteam festzulegen. Dieses wird über den eingebundenen Projektsteuerer koordiniert.
Daneben kommt TGA-Planer im Gesamtplanungsteam die Aufgabe zu, den besonderen Ansatz der Bauaufgabe mit seinen speziellen Erfahrungen im Bereich Kulturbau und Theater zu unterstützen. Diese Leistung stellt die konzeptionelle Unterstützung des Planungsteams dar.
Der Neubau soll ein offenes, einladendes und niederschwelliges Gebäude werden. Es soll der Öffentlichkeit nicht nur zum Besuch von Vorstellungen zugänglich sein, sondern ganztägig eine Mitmach- und Teilnahmeeinladung aussprechen. Das Junge Theater beabsichtigt hierzu ein vielfältiges theaterpädagogisch unterstütztes Angebot.
Beabsichtigt ist eine Architektur und Ausstattung, welche nicht nur den jetzigen Theaterstandard abbildet, sondern auch in Zukunft Wandlungen zulässt und unterstützt.
Nachinstallierbarkeit über einen perspektifischen Zeitraum von 50 Jahren ist dabei mit Aufgabe. Zur Erreichung von Klimazielen soll die lange Gebäudenutzungsdauer mit beitragen. Materialtrennung in den Demontagen umzubauender Bereiche müssen bereits mitgedacht werden. Das Junge Theater Dortmund wird als öffentlicher Ort hierbei eine beispielgebende Stellung einnehmen.
Für die Anfangsphasen der Planung ist dabei eine workshop-artige Struktur vorgesehen, die den Nutzer mit einbezieht. Ziel der Workshops ist es, die Verfahren, Methodiken und Umfänge in einem Konsens-Meeting zu definieren, damit bei Planungsbeginn mit allen Fachplanern und Sonderfachleuten die Planungsaufgabe ausreichend beschrieben werden kann.
Der Auslober sucht einen Auftragnehmer, welcher neben seiner technisch-fachlichen Leistungsfähigkeit für die Fachplanung der Technischen Gebäudeausrüstung aufgrund seiner Erfahrungen, umgesetzter Projekte die oben beschriebene Kompetenz mit anbieten kann.
Der Planungsbeginn erfolgt unmittelbar nach der Auftragserteilung im 2. Quartal 2022.