Beschreibung der Beschaffung
Der Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) ist zuständiger Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in seinem Verbandsgebiet und trägt die Verantwortung für die Planung, Gestaltung und Finanzierung des SPNV in seinem Zuständigkeitsbereich (vgl. § 4 Abs. 1, Abs. 2 des Gesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr im Freistaat Sachsen (ÖPNVG) i.V.m. § 4 Abs. 2 der Verbandssatzung). Seit dem Jahr 2006 wird das Oberzentrum Chemnitz nicht mehr mit Leistungen im Schienenpersonenfernverkehr erschlossen. Dies stellt einen erheblichen Standortnachteil dar und spiegelt nicht die wirtschaftliche und strukturelle Bedeutung der Region Chemnitz (Oberzentren Chemnitz und Zwickau) im Freistaat Sachsen wider.
Der ZVMS setzt sich im Rahmen seiner Zuständigkeit und Möglichkeiten für eine attraktive und wirtschaftliche Einbindung der Region Chemnitz in den überregionalen Eisenbahnverkehr ein. Vor diesem Hintergrund erfolgt die vorliegende Ausschreibung.
Gegenstand der Ausschreibung ist ein Verkehrsvertrag über die Erbringung von Verkehrsleistungen zur Anbindung der Region Chemnitz an den überregionalen Eisenbahnverkehr mit folgenden Merkmalen:
1) Leistungsbeginn: ab Sommerfahrplanwechsel im Juni 2022 (12.06.2022).
2) Vertragslaufzeit: bis Fahrplanwechsel im Dezember 2028 mit Verlängerungsoption um jeweils ein Jahr bis maximal zum Sommerfahrplanwechsel im Juni 2037.
3) Leistungsumfang (Zugkm): abhängig von dem vom Betreiber gewählten Streckenverlauf.
4) Anforderungen an die Verkehrsleistungen:
- Anbindung der Region Chemnitz mittels Verkehrsleistungen auf der Relation Chemnitz - Berlin ohne Umstieg (Mindestanforderung) und mit wenigen Halten,
- keine längeren Standzeiten auf Unterwegsbahnhöfen,
- Bedienung der Station „Flughafen BER - Terminal 1-2“ (Mindestanforderung),
- Bedienung mindestens eines Bahnknotens im Stadtgebiet Berlin mit Zugang zum Schienenpersonennahverkehr (Mindestanforderung),
- mindestens zwei tägliche Verbindungen in beide Richtungen zwischen 6 Uhr und 22 Uhr (Mindestanforderung),
- Kundenbetreuer in jedem Zug (Mindestanforderung),
- Reservierbarkeit der Sitzplätze (Mindestanforderung),
- kleines Cateringangebot mit Kaffee, Kaltgetränken und Snacks (Mindestanforderung).
5) Anforderungen an die einzusetzenden Fahrzeuge:
- abgetrennter, komfortabler und beruhigter Bereich (1. Klasse-Bereich) (Mindestanforderung),
- Sitze mit hohem Komfort und Armlehnen,
- im 1. Klasse-Bereich Sitze, die sich in Komfort und Ausstattung von Sitzen der anderen Fahrzeugbereiche abheben (Mindestanforderung),
- Steckdosen am Platz (min. 1 Stück je 2 Sitzplätze) (Mindestanforderung),
- Klimatisierung (Mindestanforderung),
- mindestens zwei funktionsfähige WC im Zug (Mindestanforderung),
- ausreichend Stauräume für Gepäck.
6) verkehrsvertragliche Rahmenbedingungen:
- Anerkennung von Nahverkehrstarifen für Binnenrelationen im Freistaat Sachsen,
- Vergütung/Budget: maximal 2,5 Mio. EUR/Jahr; ab 2022 jährlich pauschal dynamisiert mit 1,8 %,
- keine Vergütung bei Ausfall oder Verspätung größer 120 Minuten,
- keine Verpflichtung zum SEV,
- keine Pönalen bei Qualitätsabweichungen.
Weitere Einzelheiten sind den Vergabeunterlagen zu entnehmen.