Beschreibung der Beschaffung
1. Angaben zur Baumaßnahme
— Allgemeine Beschreibung
Es handelt sich um 2 Maßnahmen die sich wie folgt aufgliedern:
— „Neubau für das Europäische Zentrum für Mittelfristige Wettervorhersage“ Maßnahme 1 (M1) „Neubau EZMW“ genannt, und
— „Öffentliche Erschließung für das Grundstück des EZMW und weiterer Grundstücke der BImA“
Maßnahme 2 (M2) „Erschließung Grundstück“ genannt
M1: „Neubau EZMW“
Das Europäische Zentrum für Mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) ist wissenschaftlich weltweit führend in der globalen numerischen Wettervorhersage und Klimatologie. Es hat seinen Sitz zurzeit in Reading im Vereinigten Königreich Großbritannien. In einem europaweiten Wettbewerb für einen neuen Standort, den die EU ausgelobt hat, ist Deutschland (Bonn) als Sieger hervorgegangen.
Geplant ist ein Ensemble bestehend aus 4 Baukörpern mit einer Gesamtfläche von ca. 21 500 m BGF. Das Hauptgebäude wird durch einen Büroturm mit 18 oberirdischen Etagen gebildet, der im wesentlichen flexible Arbeitsplätze für ca. 350 Mitarbeiter beherbergen wird. Des Weiteren werden Konferenzräume, Foyer, und Restaurant (ca. 2 600 m) in einem angrenzenden Gebäude auf dem Areal geplant, welches auf einer zweigeschossigen TG fußt (ca. 7 200 m).
Das Grundstück liegt mit ca. 10 300 m in Bonn auf einem Grünstreifen nördlich des Bundesumweltministeriums am Robert-Schuman-Platz und südlich der Kreuzung der BAB 562 mit Ludwig-Erhard-Allee (Ausfahrt Rheinaue), es ist noch nicht erschlossen.
M2: „Erschließung Grundstück“
Das Erschließungsprojekt umfasst eine Grundstücksfläche (ca. 3 500 m), dessen Schmalseiten nach Nordosten von der Ludwig-Erhard-Allee und im Südwesten durch das Gelände des Bundesumweltministeriums begrenzt wird. Zu seinen Längsseiten grenzen von Nordwesten das Planungsgrundstück für den Neubau des EZMW und von Südwesten ein Grundstück der BImA an, das in Zukunft zu einem weiteren Bürostandort entwickelt werden soll.
Dieses Grundstück dient der gemeinsamen verkehrstechnischen Erschließung der beiden angrenzenden neuen Verwaltungsstandorte. Planungen zu einem Verkehrs- und Erschließungsplan (VEP) laufen bereits. Ihre Ergebnisse sind mit den Planungen auf dem Baugrundstück und der Erschließungsfläche abzugleichen und auf Übereinstimmung zu kontrollieren.
Dieses Teilprojekt umfasst die Verkehrserschließung. Das sind die Anbindung und Verbindung an den städtischen Straßenraum ebenso wie die Verteilung des Fußgänger-, Rad-, und motorisierten Verkehrs zu den angrenzenden Grundstücken.
Alle weiteren notwendigen Maßnahmen zur infrastrukturellen Versorgung des EZMW-Grundstücks (Wasser, Strom, Telekommunikation etc.) sind ebenso Teil der Aufgabe.
Beide Teil-Maßnahmen sind parallel zu bearbeiten. Ihre Kosten sind im Rahmen der Planung getrennt zu ermitteln. Beide Teilmaßnahmen sollen in einer gemeinsamen EW-Bau-Unterlage zusammen zur Genehmigung vorgelegt werden.
Die Baumaßnahme soll mindestens 75 % des Gesamterfüllungsgrades nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen BNB_BN 2015 und zusätzlich den Energiestandard EH 40 KFW nach der Energieeinsparverordnung (ENEV) 2016 erreichen. Die Erfüllung der vorgenannten Anforderungen wird im Weiteren als „Silber+“ bezeichnet.
In Hinblick auf die Planungsziele wird eine enge und kooperative Zusammenarbeit angestrebt. Eines der Ziele ist eine gemeinsame Erstellung der EW-Bau bis Mai 2022.
Die zu beauftragenden Projektsteuerungsleistungen werden umgehend nach Beauftragung einsetzen.
Projektstruktur
Für die Objektplanung Gebäude (M 1) wird ein Architekturbüro (Stefan Lippert Architekten GmbH, Entwurfsverfasser Wettbewerbsbeitrag) mit den Leistungsphasen 2 bis 4 der HOAI, der Erstellung gestalterischer Leitdetails, sowie der künstlerische Oberleitung LPH 8 beauftragt. Die übrigen Fachplanungsleistungen sowohl für M1 als auch für M 2 werden mit den Leistungsphasen LPH 2-4, sowie 6-8 nach HOAI an einen Generalplaner vergeben. Der Generalplaner wird voraussichtlich ca. 3 Monate nach Beauftragung des Projektsteuerers für das Projekt zur Verfügung stehen.
Die Ausführungsplanung und Realisierung der Bauaufgabe inklusive Inbetriebnahme sollen an einen Generalübernehmer vergeben werden. Die Ausschreibung der Generalübernehmerleistungen soll durch den Generalplaner erfolgen.
Der Auftragnehmer berät den Auftraggeber rechtzeitig, welche weiteren Projektbeteiligten (Planer, Gutachter etc.) darüber hinaus mit welchem erforderlichen Leistungsumfang einzuschalten sind.
— Auftraggeber/Nutzer: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben/ Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (bzw. EZMW),
— Gebäudenutzung: Verwaltungsbau / Konferenzgebäude,
— Art der Baumaßnahme: Neubau eines Büroturms mit angeschlossenem Konferenzzentrum und 2 Tiefgaragenebenen; ebenfalls neu entstehen soll ein öffentlicher Platz mit TG-Zufahrten, sowie die Verkehrs- und Infrastrukturerschließungen des Grundstücks und der vorgelagerten Erschließungsflächen des B-Plangebietes,
— BGF/BRI: ca. 25 000 m BGF (M1 + M2),
— Projektkostenprognose (netto) für KG 200-700 gem. DIN 276: ca. 110 000 000 EUR netto, KG 200-700 (M1 + M2),
— Projektdauer:
Planungszeit ca. 2 Jahre / Bauzeit ca. 3 Jahre / Nachbereitung ca. 1 Jahr
2. Gegenstand des Auftrages
— Leistungsbereich:
Projektsteuerung
— Leistungsbild
Projektsteuerungsleistungen für den Bereich Hochbau, für den Bereich Technische Ausrüstung sowie alle weiteren Fachplanungen und Gutachter in Anlehnung an die Handlungsbereiche A, B, C, D, E in den Projektstufen 1 bis 5 gemäß „Heft Nr. 9 der AHO-Schriftenreihe“.
Gesamtprojektsteuerung des Projektes.
— Beginn/Ende der Leistungserbringung
Ab Beauftragung (voraussichtlich 09/2021) bis voraussichtlich 09/2027
Es ist eine stufenweise Vergabe der Leistungen vorgesehen. Ein Rechtsanspruch auf die Übertragung aller Leistungen besteht jedoch nicht.