Beschreibung der Beschaffung
Der Koblenzer Hof ist eines von acht Gebäuden der „Rheinliegenschaft“ der Bundeswehr BW in der Koblenzer Altstadt in unmittelbarer Nähe zum Rhein.
Der Koblenzer Hof wurde 1912/13 als Hotel errichtet, im Krieg zerstört und in abgewandelter Form wiedererrichtet. Die Fassade zur Rheinpromenade ist denkmalgeschützt. Die BGF beträgt ca. 17.850 m². Die Lage bedingt eine Hochwasser- und Erdbebengefährdung.
Der Koblenzer Hof wurde 2011 aufgrund von Standsicherheitsmängeln der Decke über UG und des Daches gesperrt und steht seitdem leer.
Es handelt sich um eine vertiefte Machbarkeitsstudie für zwei alternative Ansätze, die jeweils über ein baufachliches Gutachten gem. RBBau K1 hinausgehen, jedoch im Umfang nicht eine vollständige Grundlagenermittlung (LPH 1 HOAI) und Vorplanung (LPH 2 HOAI) darstellen.
Die Machbarkeitsstudie soll zur Kommunikation und Abstimmung mit der Denkmalbehörde und als Entscheidungshilfe für die Eigentümerin BImA zum weiteren Vorgehen mit der Liegenschaft dienen. Es ist vorgesehen, den Auftrag an einen Auftragnehmer zu vergeben; die Komplexität der Aufgabe und die in der Aufgabenbeschreibung formulierten Anforderungen bedingen jedoch die Einbindung mehrerer Fachplaner und Gutachter, die als Nachunternehmer gebunden werden sollen.
Grundlagen, Erläuterungen und Aufgabenbeschreibung.
Gebäudedaten:
BGF : ca. 17.850 m²; NUF: ca. 11.145 m²; BRI: ca. 65.000 m³
Über die allgemeinen Regelwerke, Richtlinien, Gesetze, Verordnungen zum Bauen hinaus ist folgendes zu beachten:
- RBBau
- Leitfaden Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen BMF
- Leitfaden Nachhaltiges Bauen / BNB
- Energetische Vorgaben: EffizienzgebäudeBund 55 (EGB 55) und die Hüllanforderungen für Einzelmaßnahmen im Bestand, für Neubaumaßnahmen ist der energetische Standard EGB 40 anzuwenden.
Leistungsinhalt und -umfang
Ziel der Vorplanung ist Folgendes: Entwicklung von Hochbaukonzepten für:
1. die Sanierung als Bürogebäude (hier: Prüfung der Eignung des Koblenzer Hofes für unterschiedliche Grundrissvarianten)
2. Abriss und Neubau für Büronutzung
unter Berücksichtigung der Erfordernisse durch den Denkmalschutz und Berücksichtigung der Statik, Hochwasser-/ Erdbebengefährdung, Belichtung, Belüftung, Barrierefreiheit
- Variantenuntersuchungen für mögliche Nutzungen (2 Varianten)
- Optimierung der Unterbringung einer möglichst großen Anzahl von Beschäftigten - Ausweisen der möglichen Zahl der Beschäftigten
- Untersuchung städtebaurechtlicher Belange (Innenstadtgebiet ohne B-Plan)
- Brandschutz-, Technische Konzepte (Liegenschaftsenergie- und Abwasserkonzept, IT / Medien)
- Tiefbau- / Parkkonzept: Klärung der Stellplatzfrage
- Optimierung Nutzflächenanteil / Flächeneffizienzwert
- Tabellarische Darstellung sämtlicher Flächen gemäß DIN 277 bezogen auf jeden Gebäudeteil / jedes Geschoss
- Erstellen der Grundlage für eine Kostenschätzung
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In der Vorplanung soll untersucht werden, wie und in welcher Anzahl die entsprechenden Verwaltungseinheiten optimal untergebracht werden können. Dabei kann die Anzahl der Stellen bei Büronutzung jeder Abteilung je nach Zuschnitt des Bestands in angemessener Zahl erhöht bzw. reduziert werden, um eine sinnvolle Verteilung bei optimierter Ausnutzung zu erreichen.
Die Möglichkeit der getrennten Vermietbarkeit je nach Verwaltungseinheit ist zu untersuchen, wobei hier besonderer Wert auf die Betrachtung einer jeweils unabhängigen Erschließung und Zugänglichkeit gelegt werden soll.
Die optimierte Grundrissvariante ist mit der Denkmalbehörde auf Realisierbarkeit abzustimmen.
Bearbeitung in 2 Phasen
Leistungsstufe 1
- Analyse Bestandsunterlagen
- Erkennen von Defiziten
- Erarbeiten von Lösungsansätzen
Mindestleistung der Stufe 1 für die Variantenuntersuchung:
- Funktionales, modernes, nutzerneutrales Bürokonzept für unterschiedliche Bundesnutzer im Bestand Koblenzer Hof
- Funktionales, modernes, nutzerneutrales Bürokonzept für unterschiedliche Bundesnutzer bei Abriss/Neubau unter Beachtung des Denkmalschutzes)
- schriftliche/grafische Darstellung der Analyse
- Darstellung der Defizite
- Aufzeigen von Lösungsansätzen als strichhafte Darstellung der Grundrissebenen
- Präsentation der Ergebnisse
- Dokumentation d. vorgenannten Leistungen
- Bewertung von Kosten und Flächen als Ampelbild
Leistungsstufe 2
- Erreichbarkeit der geforderten Bedarfsplanung für die Varianten
- Beurteilung des Einflusses d. Maßnahme auf den vorhandenen Bundeswehr-Betrieb (angrenzende Gebäude, Verzahnung der Gebäudeteile der Rheinliegenschaft, gemeinsame Medien-Versorgung)
- Kosten-/ Wirtschaftlichkeitsuntersuchung
- Terminplanung für die Umsetzung der Maßnahme
Geforderte Mindestleistungen für die Stufe 2 für jede Variante
- Lageplan als Flächenlayout mit Darstellung der Funktionsbereiche, Straßen/Wege/Plätze, Erschließungssysteme M 1:100
- Darstellung aller Grundrissebenen M 1:200
- Darstellung Bestand/Abbruch/Neubau
- Beschreibung Einfluss auf den laufenden Betrieb der Bundeswehr
- Flächenabbildung nach DIN 277
- Flächenabgleich (Soll-Ist)
- Erläuterungsbericht, gegliedert nach Fachdisziplinen in Anlehnung an Muster 7 RBBau
- Kostenschätzung nach DIN 276 (2. Ebene) in Anlehnung an Muster 6 RBBau
- Rahmenterminplan
- Präsentation der Ergebnisse gegenüber dem Auftraggeber/Entscheidungsgremium
- Zusammenfassung und Empfehlung einer Zielvariante
- Dokumentation der vorgenannten Leistungen