Beschreibung der Beschaffung
Im Jahr 2020 fand für Sachsen-Anhalt eine umfangreiche Analyse zum Klimawandel auf Basis von regionalisierten CMIP5-Projektionsdaten bis 2100 statt. Damit liegen umfangreiche Daten und Ergebnisse der gängigen Klimakenngrößen zum zukünftigen Klimawandel vor.
Aufbauend auf den Ergebnissen und Daten dieser Studie („Klimamodellauswertung Sachsen-Anhalt 1961-2100“) sind in diesem Projekt die Auswirkungen der Klimaveränderung in Sachsen-Anhalt für verschiedene Zeiträume auf den Sektor Wasser zu analysieren. Darauf aufbauend soll eine Klimawirkungsbewertung stattfinden. Unter Berücksichtigung der Anpassungskapazität, welche ebenfalls im Rahmen des Projektes zu ermitteln ist, sollen präzise Aussagen zur Vulnerabilität Sachsen-Anhalts gegenüber den Folgen des Klimawandels getroffen werden um schlussendlich Handlungserfordernisse identifizieren zu können. Die Studie beschränkt sich auf den Sektor Wasser.
Die Auswertungen sind auf Basis eines Klimamodell-Ensembles („Mitteldeutsches Kernensemble – MDK“) durchzuführen. Dieses umfasst für das zu verwendende RCP8.5-Szenario 7, vom Auftraggeber (AG) festgelegte Klimamodellläufe. Im Rahmen der Studie sind die folgende Arbeiten durchzuführen, die in der Leistungsbeschreibung weiter spezifiziert sind.
1. Im Rahmen der Untersuchung der Auswirkungen der Klimaveränderung auf den Wasserhaushalt sind die möglichen Folgen der Klimaveränderung in naher Zukunft (2021-2050) und ferner Zukunft (2071-2100) gegenüber der Basisperiode (1971-2000) für den Landschaftswasserhaushalt und die Wasserwirtschaft flächenhaft in Sachsen-Anhalt sowie je nach Teilregion anhand der zu betrachtenden Wasserhaushaltsgrößen, rasterbasiert zu untersuchen und darzustellen. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf den Parametern Niederschlag, Verdunstung, Abflussgeschehen und Grundwasserneubildung.
2. Für die Flusseinzugsgebiete Biese, Rossel, Holtemme, Wipper, Aller und Weida sind die Folgen des Klimawandels für den Gebietswasserhaushalt und Abflussverhältnisse zu analysieren und zu interpretieren.
3. Optional sind Auswertungen hinsichtlich der zukünftigen möglichen Entwicklung der Hochwasser- und Niedrigwasserabflüsse in den unter 2. ausgewählten Einzugsgebieten durchzuführen. Hierfür bieten sich Wiederkehrintervalle für entsprechende Hochwasserspitzenabflüsse oder die Veränderung verschiedener Hochwasserjährlichkeiten (mit hoher, mittlerer und niedriger Wahrscheinlichkeit; z. B. HQ10, HQ100, HQ200) im Hochwasserbereich sowie Betrachtung der Kennwerte NM7Q und maxD im Niedrigwasserbereich an.
4. Optional sind für Elbe, Mulde und Saale Informationen zu generieren, in welchen Bandbreiten sich die Hochwasser- bzw. Niedrigwassersituation zukünftig darstellen.
5. Bewertung der Klimawirkungen insbesondere in den Themenfeldern Abflussverhältnisse von Oberflächengewässern, Grundwasser, Gewässerzustand von Oberflächengewässern, Wassernutzung/ Bewässerung, Abwasserbewirtschaftung und Entwässerung, Infrastruktur an Binnengewässern.
6. Die Ermittlung der Anpassungskapazität für die nahe und ferne Zukunft erfolgt unter Berücksichtigung der in der Anpassungsstrategie definierten Anpassungsmaßnahmen sowie ggf. weiterführend im Rahmen von Experteninterviews. Bestehende Anpassungsmaßnahmen sind zu bewerten, Fehlstellen ggf. aufzuzeigen.
Die Bestimmung der Vulnerabilität erfolgt qualitativ auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse.