Beschreibung der Beschaffung
Leistungsgegenstand ist die Konzeption u. Durchführung einer Maßnahme zur Aktivierung u. Verbesserung der beruflichen Eingliederungsaussichten von erwerbsfähigen Leistungsberechtigten durch den Einsatz von Elementen zur Heranführung an den Ausbildungs- u. Arbeitsmarkt (§ 45 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 SGB III) u. Feststellung, Verringerung od. Beseitigung von Vermittlungshemmnissen (§ 45 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 SGB III). Im Besonderen sollen individuelle u. multiple arbeitsmarktrelevante, persönliche u. gesundheitliche Vermittlungshemmnisse durch ressourcenorientiertes Arbeiten deutlich verringert bzw. beseitigt u. die berufliche Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstützt werden. Unter Zuhilfenahme eines niedrigschwelligen Arbeitsansatzes sollen gemeinsam mit den Teilnehmern neue u. realistische Perspektiven für die Integration in den Arbeitsmarkt erarbeitet, Schnittstellen zu sozialen u. kommunalen Netzwerken unterstützend einbezogen u. Ziele konkretisiert werden, um erforderliche Handlungsabläufe vornehmen u. umsetzen zu können. Hierzu gehört die gezielte Aktivierung für die berufliche (Wieder-) Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt u. die Verbesserung beruflicher Kenntnisse über praktische Arbeitserprobungen.
+ Zielgruppe: Erwerbsfähige, hilfebedürftige Frauen u. Männer aller Altersgruppen im SGB II-Leistungsbezug mit multiplen Vermittlungshemmnissen u. Menschen mit einer vermuteten od. bestehenden Suchtmittelgefährdung. I.d.R. geht dies für die Zielgruppen einher mit drastischen Einschnitten der psychosozialen Gesundheit u. Leistungsfähigkeit aus, der sich gravierende Hemmnisse für die Vermittlung ins Erwerbsleben ergeben. Der Zugang zum Arbeitsmarkt erfordert eine besondere motivationale Unterstützung, oftmals den (Wieder-) Erwerb von Schlüsselkompetenzen, die Wiedererlangung einer Tagesstruktur, Training allgemein alltäglicher Verrichtungen, Aufbau u. Verinnerlichung von Abläufen u. Strukturen – insgesamt: eine intrapersonelle Stabilisierung. Bei den Menschen, bei denen eine Suchtmittelgefährdung vermutet wird oder besteht, erfordert es eine klare Neuentscheidung bzgl. der eigenen Haltung zum Suchtmittelkonsum.
+ Zeitlicher Umfang: Maßnahmenbeginn 1.10.2021, Maßnahmenende 30.9.2022. Die Maßnahme hat grundsätzlich eine Laufzeit von 12 Monaten. Sie ist für 12 Teilnehmer zu konzipieren u. durchzuführen.
+ Besonderheiten zur Vertragslaufzeit/ Verlängerungsoption: Für den Zeitraum vom 1.10.2022 bis 30.9.2023 u. vom 1.10.2023 bis 30.9.2024 behält sich der Auftraggeber jeweils die Verlängerung des Vertrages durch schriftliche Erklärung gegenüber dem Auftragnehmer vor. Im Verlängerungszeitraum sind vom Auftragnehmer dieselben Leistungen zu gleichen Konditionen wie im Angebotsschreiben zu erbringen. Die Nutzung/ Nichtnutzung der Verlängerungsoptionen durch den Auftraggeber ist an keinerlei Bedingungen u. Voraussetzungen geknüpft. Es bedarf hierzu keiner Begründung.
+ Maßnahmeort ist Bautzen. Der Auftragnehmer stellt sicher, dass der Ort der Leistungserbringung in angemessener Zeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln für alle Teilnehmer erreichbar ist. Die Wegzeit vom/ zum öffentlichen Verkehrsmittel darf nicht länger als 15 Gehminuten betragen. Die zum Einsatz kommenden Räumlichkeiten des Auftragnehmers müssen am Gebäude so ausgeschildert sein, dass sie vom Teilnehmer gut aufzufinden sind.
+ Personalschlüssel: Projektleiter: Teilnehmer = 10: 12; Sozialpädagoge: Teilnehmer = 0,75 : 12; Handwerklicher Anleiter/in: Teilnehmer 0,50 : 12. Der im Personalschlüssel abgebildete Wert „1“ entspricht einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden. Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg der Maßnahme ist Personal, das qualitativ u. quantitativ der Leistungsbeschreibung entspricht. Das eingesetzte Personal muss fachlich qualifiziert u. persönlich geeignet sein, um die zur Auftragserfüllung für die Zielgruppe erforderlichen Tätigkeiten verrichten zu können. Soziale Kompetenzen sowie pädagogische Erfahrungen im Zusammenhang mit der Leistungserbringung sind durch den Auftragnehmer für jeden mit der Beauftragung betrauten Mitarbeiter sicherzustellen. Im Rahmen der Angebotsabgabe ist die Qualifizierung des einzusetzenden Personals mittels ausgefülltem Vordruck E.1 vorzuweisen sowie in der Maßnahmekonzeption zu erklären. Im Vordruck E.1 sind die Angaben des Bieters zu den abgefragten Feldern „Beruflicher Abschluss/ Qualifizierung“, „Einsatz in der Maßnahme als“, „Nachweis der pädagogischen Eignung“, „Nachweis Berufserfahrung“ u. „Gesamtstunden pro Woche in der Maßnahme“ im Falle einer späteren Zuschlagserteilung bindend. Im Falle mehrerer in Frage kommender Mitarbeiter/innen des Bieters für einen Personaleinsatz in der Maßnahme sollten demnach die Angaben zum Vordruck E.1 durch den Bieter in einem Umfang erfolgen, welchen alle der in Frage kommender Mitarbeiter/innen erfüllen können. Der Nachweis des Personals hat mit Vordruck E.2 (Gesamtübersicht) nach Zuschlagserteilung, in der Regel vier Wochen spätestens jedoch 2 Wochen vor Maßnahmebeginn, gegenüber dem Auftraggeber zu erfolgen. Bei kurzfristigerem Beginntermin ist die Vorlage unmittelbar nach Zuschlagserteilung erforderlich. Die Qualifikationen des Personals sind entsprechend nachzuweisen. Der Auftragnehmer versichert mit der Abgabe des Vordruckes E.2, dass das gemeldete Personal quantitativ den Anforderungen der Leistungsbeschreibung entspricht.
+ Maßnahmekosten: umfassen alle im Zusammenhang mit der Vorbereitung u. Durchführung der Maßnahme entstehenden notwendigen Kosten, insbesondere: Lehrgangskosten u. Kosten für Maßnahmeinhalte; Kosten für erforderliche Lehrmittel, notwendige Eignungsfeststellungen (z. B. Gesundheitszeugnis); Kosten für notwendige sozialpädagogische u./od. Praktikumsbetreuung; Kosten für Bereitstellung der Unterrichtsräume, Personal; Prüfungsgebühren; Auslagen für Erstellung von Zertifikaten/Zeugnisse; Kosten für notwendige Arbeitskleidung sowie Arbeitsschutzbekleidung entsprechend den gesetzlichen Vorgaben; Kosten für Vorbereitung u. Durchführung der vorgesehenen Praktika u. fachpraktische Qualifizierungen in Übungswerkstätten; Kosten für die Erstellung u. Versendung von Bewerbungsunterlagen; Kosten zu möglichen Vorstellungsgesprächen; ggf. zusätzliche Fahrkosten (Fahrkosten zwischen unterschiedlichen Schulungsstätten am Maßnahmeort, Exkursionen, Betriebsbesichtigungen) Aufwendungen für die gesetzliche Unfallversicherung der Teilnehmer. (Die täglichen Fahrkosten des Teilnehmers vom Wohnort zum Maßnahmeort sind ebenso wie die Kosten für fachpraktische Qualifizierungen u./ od. Suchtberatungs- u. –behandlungskosten nicht Bestandteil des Maßnahmepreises.)
+ Mit dem Angebot sind ein Maßnahmenkonzept, Teil C Anlage B „Allgemeine Bieterdarstellung“, Teil C Anlage C „Referenzen u. Erfahrungen des Bieters“, Teil C Anlage D „Nachweis d. Räumlichkeiten“, Teil C Anlage E 1 „Nachweis Qualifizierung des einzusetzenden Personals“ sowie das ausgefüllte Formblatt 124_LD VHB Bund Ausgabe 2017 Stand 2019 „Eigenerklärung zur Eignung“ einzureichen. Teil C Anlage E 2 „Gesamtübersicht Personaleinsatz“ ist nach Zuschlagserteilung, i.d.R. 4 Wochen spätestens jedoch 2 Wochen vor Maßnahmebeginn nachzuweisen. Soweit erforderlich sind folgende Unterlagen einzureichen: 234 Erklärung Bieter-/ Arbeitsgemeinschaft, 235 Verzeichnis der Leistungen/ Kapazitäten anderer Unternehmen, 236 Verpflichtungserklärung anderer Unternehmen.
+ Zuschlagskriterien: Zuschlagskriterien sind zu 70 % die Qualität (Q) u. zu 30 % der Preis (P). Dabei wird die Qualität in 3 Wertungsbereiche eingeteilt. Diese fliesen zu folgenden Anteilen in die Qualitätsbewertung ein: 1. Wertungsbereich – Inhalt, Methode, Strategie zu 40 %; 2. Wertungsbereich – personelle u. sächliche Ressourcen zu 35 % u. 3. Wertungsbereich – Trägerkriterien zu 25 %. Die einzelnen Unterkriterien u. deren Gewichtung ergeben sich aus der den Vergabeunterlagen beigefügten Matrix.