Beschreibung der Beschaffung
Beauftragt werden soll die Fachplanerleistung TGA Elektro,
LPH 1 - 9, § 55 ff HOAI.
Die Anne-Frank-Schule ist eine Grund- und Gemeinschaftsschule und liegt im Karlsruher Stadtteil Oberreut. Auf dem Schulareal befinden sich ein Schulgebäude und vier Schulpavillons aus den 1960er Jahren, eine Ganztageseinrichtung für die Grundschule aus dem Jahr 2015 sowie eine Einfeldsporthalle (Baujahr 1969).
Das bestehende Schulgebäude und die Schulpavillons sollen durch eine neue Schulbebauung ersetzt und erweitert werden.
Die neue Schulbebauung mit vierzügiger Grundschule und zweizügiger Sekundarstufe I der Gemeinschaftsschule hat eine Bruttogeschossfläche von ca. 8.300 m².
Die Schule ist eine Ganztagesschule. Das Raumprogramm der Gemeinschaftsschule sieht ein offenes Lernkonzept vor. Besonderes Augenmerk soll auf den Verkehrsflächen liegen, die durch Anordnung und Ausgestaltung über ihren Zweck hinaus als Kommunikations- und Lernorte die Unterrichtsflächen ergänzen.
Die Bauwerkskosten der Kostengruppen 300 + 400 sind mit ca. 16 Mio EUR netto geschätzt.
Die Stadt Karlsruhe hat einen Architektenwettbewerb nach RPW ausgeschrieben mit dem Ziel einen gestalterisch, funktional und städtebaulich stimmigen Gesamtentwurf zu erhalten, der konzeptionell zwei schrittweise ausführbare Erweiterungsmöglichkeiten berücksichtigt. Die Erweiterungsmöglichkeiten beinhalten im ersten Schritt einen weiteren Klassenzug in der Sekundarstufe I und im zweiten Schritt die Einrichtung einer dreizügigen Sekundarstufe II (Oberstufe). Der Architekturwettbewerb ist derzeit noch nicht abgeschlossen.
Dem Thema der Nachhaltigkeit wird besondere Bedeutung beigemessen.
Der Neubau sollte deshalb als Nullenergiegebäude (Jahresbilanz Primärenergiebedarf) konzipiert werden und so das Ziel "Klimaneutrale Verwaltung 2040" wesentlich unterstützen.
- Kosten
Auf Grundlage des Kostenrahmens Stand 19.05.2021 ergibt sich folgender Kostenstand (brutto):
KG 200-700: ca. 31.587.000 Euro incl. Bauverwaltungskosten
KG 300: ca. 14.204.400 Euro
KG 400: ca. 4.242.900 Euro
KG 410: ca. 627.949 Euro
KG 420: ca. 797.665 Euro
KG 430: ca. 483.691 Euro
KG 440: ca. 1.463.801 Euro
KG 450: ca. 288.517 Euro
KG 480: ca. 148.502 Euro
Anlagengruppe 410, 420, 430 und 480 ca. 2.057.807 Euro (brutto)
- Aufgabenbeschreibung TGA HLS
Die Liegenschaft ist mit Fernwärme erschlossen. Der Neubau und die Bestandsgebäude (Ganztageseinrichtung und Sporthalle) sollen an die neue Übergabestation angebunden werden. Es werden für alle Aufenthaltsräume das Grundkonzept einer geregelten Lüftung über motorisch angetriebene Fensterflügel oder Fassadenklappen vorgegeben. Davon ausgenommen sind Räume mit Bedarf der motorischen Zwangslüftung. Die geregelte Fensterlüftung benötigt zur effektiven Funktionsweise Fensterflügel oder Klappen, die geschützt vor Witterung und Einbruch einen Luftaustausch tagsüber und in der Sommerzeit zusätzlich eine Entladung gespeicherter Wärme per Nachtauskühlung ermöglichen.
Die sanitären Anlagen sind möglichst zentral anzuordnen, damit das Wasser auf kurzem Wege verteilt wird. Trinkwassereinführung und -verteilung werden einen Anschlussraum von circa 15 Quadratmeter benötigen und sind in einem separaten Raum unterzubringen, um weder die Elektroanlage zu gefährden, noch von der Wärme der Heizungsanlage beeinflusst zu werden. Die Warmwasserbereitung sollte dezentral jeweils dort aufgebaut werden, wo Warmwasser benötigt wird.
Küche der Mensa:
Je nach Küchenkonzept muss Platz für eine Enthärtungsanlage eingeplant werden (circa fünf Quadratmeter in der Nähe der Küche).
Das Abwasser der Essensausgabe ist über einen Fettabscheider und eine Hebeanlage abzuleiten. Die Leitung ist möglichst kurz zu halten.
Der Fettabscheider muss so angeordnet sein, dass ein Entsorgungsfahrzeug in der Nähe (Entfernung maximal zehn Meter) parken kann. Diese Anlagen benötigen entweder einen Aufstellraum von circa 20 Quadratmeter mit Be- und Entlüftung oder müssen auf dem Gelände im Boden untergebracht werden. Da die Anlagen über Dach entlüftet werden müssen, ist ein ausreichender Schacht dafür vorzusehen.
- Aufgabenbeschreibung TGA Elektro
Das Objekt soll niederspannungsseitig erschlossen werden. Im Hausanschlussraum ist, neben den Elektro- und Datenverteilungen, auch der Platzbedarf für Wechselrichter der PV-Anlage vorzusehen. Es sind Photovoltaik-Anlagen mit möglichst maximaler Flächennutzung vorzusehen.
Zusätzlich sind jeweils eigene Räume für die Sicherheitstechnik (Sicherheitsbeleuchtung, Brandmeldeanlage (BMA) sowie Elektroakustisches Notfallwarnsystem (ENS) vorzusehen. Diese Räume müssen in F90-Qualität ausgeführt werden. Für diese Räume ist eine direkte Entlüftung ins Freie vorzusehen. Die Raumtemperatur darf 25°C im Mittel nicht überschreiten. Die EltVO ist zu beachten.
Trassenführungssysteme sind so zu planen, dass eine flexible und zerstörungsfreie Nachinstallation möglich wird. Im Keller des abzubrechenden Schulgebäudes ist eine Trafostation der Stadtwerke Karlsruhe untergebracht. Diese dient der Versorgung der Schule sowie umliegender Gebäude. Die Trafostation wird vor Beginn der Abbrucharbeiten umverlegt.
- Voraussichtlicher Terminablauf
Die Beauftragung der Planung ab Leistungsphase 1 erfolgt voraussichtlich im September 2022.
Je nach Konzeption des Bauablaufes und vorbehaltlich der politischen Entscheidung zur Durchführung des Projektes ist der Baubeginn Anfang 2025 und die Übergabe an die Nutzer Anfang 2027 vorgesehen.
Es erfolgt eine stufenweise Beauftragung. Zunächst die LP 1 - 3. Ein Anspruch auf Weiterbeauftragung besteht nicht.