Beschreibung der Beschaffung
Das Ganzkuppel Projektionssystem (LED) muss den im Planetarium Wolfsburg verbauten Zeiss Starmaster Sternenprojektor (1996) hinsichtlich der Hard- sowie Software zwingend zu einem Hybridsystem ergänzen, um den hohen technischen Standard der hybriden LIVE-Lehrveranstaltungen auch in Zukunft beibehalten zu können. Eine bidirektionale Steuerung ist unabweisbar, da sich der Starmaster Sternprojektor und das Ganzkuppelsystem gegenseitig ansteuern. Hierbei ist der fließende, für Zuschauer*innen kaum merkliche, Übergang von analogem zu digitalem System von signifikanter Bedeutung, um die Simulation des Sternenhimmels und damit das immersive Fulldome-Erlebnis nicht zu stören.
Bauliche Vorgaben bestimmen den Umfang von sechs Projektoren, deren Positionen in der Kuppel festgelegt sind: fünf Projektoren befinden sich an der Kuppelperipherie unterhalb des Horizontes jeweils mit 72° Abstand voneinander, ein weiterer Projektor zur Projektion des Zenitbereiches ist ebenfalls an der Kuppelperipherie im Bereich des Steuerpultes angeordnet. Die Maße der äußeren Containments sind (B x H x T) ca. 100 cm x 75 cm x 90 cm und die Maße der bestehenden Montageplatte sind (B x H x T) ca. 80 cm x 73 cm x 65 cm. Diese bauseitigen Vorgaben sind ohne Abweichungen einzuhalten.
Die Projektionsfläche ist eine horizontale (nicht geneigte) perforierte Aluminium-Projektionskuppel, 360°x180°. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 15 Metern.
Das Projektionssystem muss die Geometrie, Helligkeit und Farben der Bildinhalte vollständig und abschattungsfrei auf die Halbkugel der Kuppel bis zum Horizont ohne Verzeichnung abbilden.
Die Auflösung an der Kuppel muss größer als 4.5 K sein, schwarzer Bildhintergrund, Kontrastverhältnis größer als 2.000.000:1, Farbauflösung größer als 30 Bit, Videostreams mindestens 60 Hz. Die Beleuchtungsstärke der gleichmäßig beleuchteten Kuppel muss mindestens 10 LUX erreichen.
Unsichtbare Übergänge zwischen den Bildfeldern der sechs Projektoren sind für das Blending unabdingbar.
Das Projektionssystem muss Rechner und Software zur Steuerung der Projektoren einschließlich Projektorhalterungen mit Justiermöglichkeiten, sowie eines kamerabasierten Alignment Systems zum automatischen Abgleich von Geometrie, Helligkeit und Farben der Projektion beinhalten.
Fulldome-Video-Projektor mit Objektiv:
Die Projektoren müssen folgende Anforderungen erfüllen: Bildformat/Auflösung mind. WQXGA 2560 x 1600 (notwendig, um mit 6 Projektoren eine Auflösung größer als 4,5 K zu erreichen), absolut schwarzer Bildhintergrund, erweiterter Farbraum, angepasst an DCI Norm (Digital Cinema Initiative). Die Nennlebensdauer der Lichtquelle (LED) muss mind. 20.000 Stunden betragen.
Das Objektiv muss für die Abbildung auf eine konkave Sphäre korrigiert sein. Das Bild wird nicht der Kuppelmitte gegenüber projiziert, sondern asymmetrisch, am Starmaster (in der Kuppelmitte) vorbei. Die Projektoren müssen von einer Blending- und Allignementsoftware angesteuert werden, um die Geometrie und Helligkeit des Bildes zu korrigieren. Die Optik muss trotz der ungewöhnlichen Projektion Bildinhalte aberrations- und verzerrungsfrei darstellen und die geforderte größer als 4,5 K Auflösung gewährleisten.
Der Auftrag umfasst Lieferung, Montage, Installation, Montagematerial, Datenleitungen, Rechner sowie Projektoren und erfolgt aus einer Hand.
Der Auslieferungs-und Montagetermin erfolgt nach schriftlicher Auftragserteilung innerhalb von sechs, spätestens nach sieben Monaten im Planetarium Wolfsburg.
Der Auftrag gilt erst nach Einbindung des Starmasters und Inbetriebnahme des Gesamtsystems bis zum funktionsfähigen, laufenden Betrieb als abgeschlossen.
Ein 48-Stunden-Lieferservice für Standard- Verschleiß- und Ersatzteile ist zu gewährleisten.
Service-Niederlassung mit Ersatzteillager und Originalteilen, erreichbar in einem Zeitraum von max. 8 Stunden nach Routenplaner, ist vorzuweisen, um technische Störungen zeitnah zu beheben und möglichst keinen Betriebsausfall zu riskieren. Auf Anforderung muss ein mobiler Kundendienst mit Servicewagen und Spezialwerkzeug werktags innerhalb von max. 48 Stunden zur Verfügung gestellt werden, der die Schadens- und Mängelbehebung bzw. die Koordinierung der notwendigen Maßnahmen vor Ort vornimmt.
Eine Berechnung der Gesamtkosten unter Einbeziehung sämtlicher Folgekosten (Energie, Reparatur, Wartung, Upgrades, Training, Entsorgung, Ersatzbeschaffung usw.) unter Berücksichtigung der garantierten Laufzeitdauer ist beizufügen.
Die Verfügbarkeit von Originalersatzteilen für mindestens 10 Jahre wird garantiert.