Beschreibung der Beschaffung
Die hessische Polizei ist gemäß einschlägiger Bundes- und Landesgesetzgebung dazu verpflichtet, offene Stellen auszuschreiben und die Entscheidung über die Besetzung der Stelle von der Eignung, Leistung und Befähigung und einer sich daraus ergebenden Rangliste der Bewerbenden vorzunehmen.
Im Bereich der Eignungsdifferenzierung kann sich die hessische Polizei bei Bedarf des Zentralen Polizeipsychologischen Dienstes der hessischen Polizei an der Polizeiakademie Hessen (ZPD) als Servicedienststelle bedienen. Von hier aus werden auftragsgemäß und bedarfsangepasst psychodiagnostische Eignungsauswahlverfahren konzipiert, durchgeführt und evaluiert.
Im Rahmen dieser psychodiagnostischen Eignungsauswahlverfahren (EAV) kommen regelmäßig auch psychodiagnostische, computergestützte Tests zum Einsatz.
Für die Durchführung dieser Tests steht ein geschlossenes Intranet mit einer Client-Server-Infrastruktur (derzeit Windows Server 2012 R2) sowie 70 Windows-Clients zur Verfügung, das aus datenschutzrechtlichen Gründen nur zu Update und Wartungszwecken mit dem Internet verbunden wird. Die Server sind in diesem Zeitraum nicht am Netz.
Gegenstand der Ausschreibung ist demnach ein psychodiagnostisches Testsystem, das in einem geschlossenen Intranet auf einem Windows-System betrieben werden kann und neben einem komfortablen Administrationsportal für größere Gruppentestungen ein breites Testportfolio für psychologische Merkmale bietet, aus dem sowohl inhaltlich als auch mengenbezogen auch kurzfristig bedarfsangepasst ausgewählt werden kann, um die Testungen im Rahmen der oben beschriebenen Eignungsauswahlverfahren durchzuführen (als Beispiele seien das Hogrefe Testsystem und das Wiener Testsystem genannt). Sofern für einzelne Auswahlverfahren triftige Gründe gegen den Einsatz des ausgewählten Testsystems sprechen (bspw. kein Test für ein bestimmtes, erforderliches Merkmal vorhanden, kein Test mit gewünschter Aufgabengruppe, belegbare Vermutung für eine potentiell nennenswerte Zugänglichkeit der Bewerbenden zu Testlösungen, ...), können die Testungen dieser Auswahlverfahren einzeln und anderweitig vergeben werden.
In der Durchführung liegt ein Schwerpunkt bei den inhaltlich und mengenbezogen eher planbaren EAV für die Einstellung in die Wachpolizei mit etwa 100-1000 Testungen pro Jahr, den gehobenen Polizeivollzugsdienst mit etwa 3000-6000 Testungen pro Jahr, die Aufnahme in die Spezialeinheiten mit etwa 80-200 Testungen pro Jahr und dem Aufstieg in den höheren Polizeivollzugsdienst mit 50-200 Testungen pro Jahr. Hinzu kommen inhaltlich und zeitlich meist flexible EAV für die Auswahl für Spezialverwendungen oder Verfahren für Fremdkunden mit etwa 20-500 Testungen pro Jahr.
Infrastrukturelle Voraussetzungen:
Das Testsystem muss auf der folgenden Client-Server-Infrastruktur betriebsfähig sein:
Server (1): DELL PowerEdge 330 / DomainController + DHCP-Server
Server (2): DELL PowerEdge 330 / DB-Server auf virtualisiertem Server
Serverbetriebssysteme: Windows Server 2012 R2
Clients (derzeit)
Clients (70 x): Fujitsu P720
Clientbetriebssystem: derzeit Windows 7 Professional
Clients (zukünftig)
Clients (70 x): Fujitsu P758 (Ci5/16GB/512GB)
Clientbetriebssystem: zukünftig Windows 10 Professional
Besondere Hardware (außer Tastatur, Maus, Kopfhörer) insbesondere auf Seiten der Bewerbenden an den Clients darf nicht erforderlich sein.
Die Datenbank muss entweder eine Kapazität für ca. 8000 Bewerbende mit jeweils etwa 5 Tests besitzen oder die Speicherung und Auslagerung dieser Datensätze mit allen im Testsystem vorliegenden Daten in eigenen, externen Dateien ermöglichen. Die Datenbank soll zudem eine Auslastung und die zur Verfügung stehende Restkapazität im Testsystem anzeigen.
Für Updates des Testsystems muss eine Dokumentation vorliegen, die sämtliche Änderungen, die die konkrete Nutzung des Testsystems beim Endanwender betreffen, nachvollziehbar und übersichtlich darstellen (bspw. Veränderung von Instruktionen, Veränderung von Aufgaben, Aktualisierung von Normen, Veränderungen beim Datenexport, ...)
Der Anbieter des Testsystems muss eine für Kunden kostenfreie Hotline für Nutzerfragen und Support anbieten, die zu normalen Geschäftszeiten Montag bis Freitag von 08.00 bis 16.00 Uhr erreichbar ist.
Die Option für auch kurzfristige Problembehebung via Internet und vor-Ort-Service muss gegeben sein.
Für die hier angesprochenen Testverfahren gilt zwingend, dass sie verantwortlich von Personen mit psychologischer Qualifikation (Diplom oder Master in Psychologie bzw. höhere Abschlüsse in Psychologie) entwickelt wurden, für gesunde Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren konzipiert wurden und über ebensolche Normierungen mit Stichprobengrößen von mindestens 100 Personen verfügen (größere Normierungsstichproben sind wünschenswert). Die Testverfahren sind im Rahmen des Angebots im Dokument: "Portfolio-Aufstellung" aufzuführen.