Entwicklung und Betrieb einer digitalen Plattform für das Projekt BASE

Beschreibung der Beschaffung

Als Unterstützungs- und Interaktionstool für Rehabilitanden soll im Rahmen des Projekts eine digitale Plattform entwickelt werden. Hierfür wird ein Auftragnehmer gesucht, der alle geforderten Dienstleistungen bündelt (Marketing, Hosting auf einem deutschen Server, Produktion von Inhalten, barrierearme Programmierung, Projektmanagement, Anforderungsmanagement, Workshops zur Erarbeitung positiver Nutzererlebnisse, Erstellung eines Content Management Systems, Schulung von Projektmitarbeiter:innen als Redakteure).
Die Onlineplattform soll nachhaltig entwickelt werden. Die Projektmitarbeiter:innen der DRV sollen auch nach Ablauf der Projektlaufzeit fähig sein, Änderungen einzupflegen.
Optional kann die digitale Plattform auch als App auf Handys und Tablets angeboten werden, hierzu müssen Aufwand und Mehrpreis in einem günstigen Verhältnis zu den Vorteilen für das Projekt stehen. Den Bietern steht es frei, Empfehlungen und Vorschläge dazu zu machen.
Der Name der Plattform muss, wie das gesamte Corporate Design, im Rahmen des auftragsgegenständlichen Vorhabens entwickelt und umgesetzt werden, einschließlich aller Grafik- und Layoutarbeiten. Eine Vorstudie findet außerhalb der Plattform statt, diese legt die Module des digitalen Baukastens fest.
Mindestanforderungen/Leistungsumfang der digitalen Plattform
1. Profilerstellung
Im ersten Schritt erstellen die Versicherten ein möglichst datensparsames Benutzerkonto (eventuell sollen die Daten pseudonymisiert werden) und haben die Möglichkeit ihr Profil zu gestalten. Hier können sie einen Avatar o. Ä. und einen Benutzernamen wählen. Wenn sie möchten, können sie auch den Rehabeginn, den Zeitraum ihrer Reha und die Rehaklinik angeben.
2. Assessment
Im zweiten Schritt werden den Versicherten Fragen zur ihrer derzeitigen Situation gestellt. Die Antworten werden vorzugsweise in einer Skala gegeben. Mögliche Fragen könnten sein: "Haben Sie sich schon mal mit dem Thema Reha beschäftigt?", "Fühlen Sie sich gut auf die Reha vorbereitet?", "Glauben Sie, dass Ihnen die Reha zurzeit helfen kann?" etc.
3. Zuordnung zu den Modulen anhand der gegebenen Antworten
Die Antworten werden gespeichert und daraus wird ermittelt, welche Module für die Versicherten jeweils passend sind und in welcher Reihenfolge sie diesen präsentiert werden. Die Versicherten werden dementsprechend durch die Intervention geleitet, können aber auch frei wählen, welches Modul sie gerne bearbeiten möchten.
4. Module
In den Modulen sollen folgende Themen bearbeitet werden:
- "Tutorial" für die Nutzung der Plattform (ggf. auch on-the-fly)
- Rehamotivation
- Rehaziel
- Rehabedarf
- Information und Unterstützung für die Auswahl der Reha-Klinik
- Interaktion und Kommunikation mit einem Reha-Coach
- Erfolgskontrolle während der Reha (bei Eskalation evtl. mit Coach)
- Informationen
o Checkliste und To-Do-Liste
o Links zu Gesundheitsinformationen
o Links zu Rehakliniken
o Erfahrungsberichte
In den Modulen können die Versicherten Videos anschauen, sie bekommen Aufgaben gestellt, sollen diese bearbeiten. Hierbei soll auch die Präsentation von Bilddateien möglich sein sowie eine interaktive Kommunikation. Die Versicherten sollen die Möglichkeit haben, ihre Gedanken entweder per Texteingabe oder wenn möglich per Mikrofon einzugeben. Auch das Zuordnen von Begriffen per Drag und Drop oder andere grafische Lösungen sind denkbar.
In einer Art Tagebuch haben die Versicherten die Möglichkeit ihre Entwicklung zu verfolgen. Einen Tag vor Rehabeginn könnten die Versicherten eine Push-Nachricht/E-Mail bekommen, in der ihnen eine gute Zeit gewünscht und evtl. auch darauf hingewiesen wird, dass Sie weiterhin die Möglichkeit haben die Plattform zu nutzen.
Die Inhalte der Plattform werden durch das Projektteam vorgegeben und sollen in enger Abstimmung mit dem auszuwählenden Dienstleister designt und implementiert werden.
Wenn möglich sollen die Versicherten auch per Push-Nachricht/E-Mail an die Plattform erinnert werden.
5. Dashboard
Die Reha-Coaches und Projektmitarbeiter:innen haben die Möglichkeit die Aktivität der Nutzer:innen zu verfolgen, um (automatische) Reminder an die Nutzer:innen zu versenden und ggf. selbst Kontakt aufzunehmen.
Auch die Nutzer:innen der Plattform sollen eine Art Dashboard/Übersichtsseite erhalten auf der sie ihren Fortschritt verfolgen können, sich die Ergebnisse ihrer Module erneut anschauen usw.
6. Chatfunktion & Kontakt
Die Versicherten sollen stets die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen. Diese Fragen werden von den Reha-Coaches in einem Chat innerhalb der Geschäftszeit der DRV beantwortet. Auch eine Telefonnummer, die womöglich zu bestimmten Uhrzeiten durch einen Klick einen Anruf startet, soll hier verfügbar sein.
7. FAQ
Hier sollen oft gestellte Fragen aufgeführt werden. Um diese zu beantworten mit Verlinkung zu passenden Inhalten aus den Modulen.
8. Hilfemenü
Die Plattform sollte barrierearm gestaltet und die Nutzung unkompliziert und intuitiv strukturiert sein. Sollte es dennoch nötig sein, könnte ein Hilfemenü die Nutzung für Menschen, die wenig Erfahrung im Umgang mit Plattformen haben, erleichtern. Denkbar wäre auch eine Funktion, die die Texte auf der Plattform vorliest.
9. Sonstiges
- Die Softwareentwicklung soll im Rahmen einer agilen Projektmethodik erfolgen.
- Das Design der Plattform sollte ansprechend, übersichtlich, positiv, motivierend und unaufdringlich sein.
- Für die Onlineplattform soll ein Corporate Design und ein eingängiger Name entworfen werden, dass speziell auf die Zielgruppe abgestimmt ist.
- Leistungsbestandteil sind auch die Erstellung der in Punkt 4 erwähnten Videos.
- Die Userexperience sollte flüssig sein.
- Wenn passend, sollten Gamification-Elemente integriert werden (Fortschrittsanzeige, Tutorial der Funktionen der Plattform, Erfolge, ...).
- Die Texte sollten möglichst kurz und in einfacher Sprache verfasst sein.
- Der Datenschutz hat in der Umsetzung höchste Priorität. Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Dienst und dem Datenschutz von besonders sensiblen Daten wären somit von Vorteil.
- Die Projektmitarbeiter:innen sollen geschult werden, um Änderungen an der Plattform selbstständig einpflegen zu können.
- Die Nutzungsrechte sollen über die Projektlaufzeit hinaus gelten

Objektive Kriterien für die Auswahl der begrenzten Anzahl von Bewerbern

Die Vergabestelle beabsichtigt, Bewerber mit vollständigen Teilnahmeanträgen, die alle gesetzten Mindestkriterien erfüllen, nach einer Vorauswahl in der zweiten Verfahrensstufe zur Abgabe eines Angebots aufzufordern und mit ihnen Verhandlungsgespräche zu führen, bedarfsweise in mehreren Runden.
Die geplante Anzahl der Bewerber ist drei. Sofern mehr als drei vollständige Teilnahmeanträge eingehen, wird die Vergabestelle aus diesen mindestens drei am besten zur Ausführung des Auftrags geeigneten Bewerber auswählen und zur Abgabe eines Angebots auffordern. Die Prüfung und Wertung der Teilnahmeanträge erfolgt nach den einschlägigen vergaberechtlichen Vorschriften und den weiteren Regelungen und Festlegungen im Vergabeverfahren, d.h.:
1. Prüfung der Teilnahmeanträge auf Einhaltung der Formalien (§§ 56, 57 VgV, insbesondere form- und fristgerechte Übermittlung und Einreichung).
2. Prüfung der Teilnahmeanträge auf Vorliegen der im Vergabeverfahren geforderten Angaben, Erklärungen und Nachweise und Entscheidung über etwaige Nachforderungen gemäß § 56 Abs. 2 ff. VgV.
3. Prüfung der Teilnahmeanträge auf Vorliegen von Ausschlussgründen (§§ 123, 124 GWB und Erfüllung der im Vergabeverfahren geforderten Mindeststandards / Mindestanforderungen).
4. Prüfung der Eignung des Bewerbers /der Bewerbergemeinschaft (folgend nur: Bewerber) gemessen an der zu vergebenden Leistung anhand der vom Bewerber eingereichten Angaben, Erklärungen und Nachweise.
Sollten danach mehr als drei Bewerber die geforderten Eignungsvoraussetzungen erfüllen, so wird die Auftraggeberin die Bewerber für das weitere Vergabeverfahren auswählen, die die geforderten Eignungsvoraussetzungen anhand der Eignungskriterien Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit am besten erfüllen. Zur Ermittlung dieser am besten geeigneten Bewerber wird die Auftraggeberin die vom Bewerber über den Fragebogen Teilnahmeantrag und Fragebogen Eignung eingereichten Angaben, Erklärungen und Nachweise und insbesondere der genannten Referenzen bewerten. Die Auftraggeberin behält sich vor, auch mehr als drei geeignete Bieter auszuwählen und zur Abgabe eines Angebots aufzufordern.
Sollte sich bei der Prüfung und Wertung der Teilnahmeanträge herausstellen, dass weniger als drei Bewerber für die zu vergebenden Leistungen geeignet sind, können auch weniger als drei Bewerber für das weitere Verfahren ausgewählt werden.
Die zur Abgabe eines Angebots aufgeforderten Bewerber erhalten sodann die Vergabeunterlagen. In diesem Rahmen wird u.a. die detaillierte Leistungsbeschreibung zur Verfügung gestellt. Die Vergabestelle beabsichtigt, mit den ermittelten Bewerbern auf Grundlage ihrer Erstangebote Verhandlungsgespräche, bedarfsweise in mehreren Runden, zu führen. Die Auftraggeberin behält sich indes vor, den Auftrag auf der Grundlage der Erstangebote zu vergeben, ohne in Verhandlungen einzutreten (§ 17 Abs. 11 VgV).
Die nicht zur Abgabe eines Angebots aufgeforderten Bewerber werden von der Vergabestelle darüber informiert.
Alle Angaben, die in den Ausschreibungsunterlagen von der Auftraggeberin gemacht werden, sind vertraulich zu behandeln. Jeder Anbieter hat über die ihm bekannt gewordenen dienstlichen Angelegenheiten des Auftraggebers - auch nach Beendigung des Auswahlverfahrens - Verschwiegenheit zu bewahren. Hierzu sind auch die mit der Sache befassten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verpflichten.
Die vom Bewerber erbetenen Daten werden von der Auftraggeberin ausschließlich zum Zwecke des Vergabeverfahrens und - im Zuschlagsfall - der Vertragsdurchführung verarbeitet und gespeichert.

Beschreibung der Optionen

Optional kann die digitale Plattform auch als App auf Handys und Tablets angeboten werden, hierzu müssen Aufwand und Mehrpreis in einem günstigen Verhältnis zu den Vorteilen für das Projekt stehen. Den Bietern steht es frei, Empfehlungen und Vorschläge dazu zu machen.

Liste und kurze Beschreibung der Bedingungen

Die Eignungskriterien sind der Anlage Teilnahmeantrag und Fragebogen zur Eignung zu entnehmen. Im speziellen handelt es sich um folgende Aspekte
- Verpflichtungserklärung gemäß § 23 Abs. 2 AEntG / § 21 Abs. 2 MiLoG (Ausschlusskriterium bei Nichtvorliegen)
- Verpflichtungserklärung gemäß Artikel 5k der Verordnung (EU) 2022/576 (Ausschlusskriterium bei Nichtvorliegen)
- Antikorruptionsklausel (Ausschlusskriterium bei Nichtvorliegen)
- Aktueller Handelsregisterauszug
- Bestätigung über das Nichtvorliegen von Einträgen im Gewerbezentralregister sowie im Wettbewerbsregister (die Vergabestelle behält sich vor, jeweils einen Auszug anzufordern) (Ausschlusskriterium)
- Bestätigung über das Nichtvorliegen einer der unter §§ 123 und 124 GWB genannten Ausschlussgründe (Ausschlusskriterium)

Liste und kurze Beschreibung der Auswahlkriterien

- Umsatz des Bewerbers in den letzten 3 Jahren
- Über das Unternehmen des Bewerbers oder des Herstellers der angebotenen Geräte wurde ein Insolvenzverfahren oder ein vergleichbares gesetzlich geregeltes Verfahren eröffnet oder die Eröffnung eines solchen wurde beantragt oder mangels Masse abgelehnt oder das Unternehmen ist faktisch zahlungsunfähig (Ausschlusskriterium bei Vorliegen).
- Der Bewerber erklärt, dass alle Verpflichtungen zur Zahlung von Steuern, Abgaben und Beiträgen zu Sozialversicherungen ordnungsgemäß und fristgerecht erfolgt sind und erfolgen (die Vergabestelle behält sich vor, geeignete Nachweise anzufordern) (Ausschlusskriterium)
- Nachweis einer bestehenden Haftpflichtversicherung (Kopie beifügen) mit einer Mindesthöhe von 1 Mio. € für Personen- und sonstige Schäden zuzüglich Folgeschäden. Im Falle einer geringeren Deckung der Haftpflichtversicherung ist zunächst eine Eigenerklärung ausreichend, dass im Auftragsfall die Deckungssumme entsprechend erhöht werden kann. Auf Anforderung ist eine entsprechende Bestätigung der Versicherung einzureichen.
(Ausschlusskriterium)

Liste und kurze Beschreibung der Auswahlkriterien

- Anzahl der in den letzten 3 Jahren beim Bewerber beschäftigten Mitarbeiter
- Versicherung des Bewerbers, dass er ausreichend personelle Ressourcen vorgehalten werden,, um bei einer Auftragserteilung die grundsätzliche Architektur der Plattform binnen ca. 10 Wochen soweit entwickeln zu können, dass Probeläufe erster Module und Funktionen erfolgen.
- Marketing und Corporate Design: der Bieter erklärt, dass in den letzten 3 Jahren Software-Projekte, bei denen auch das Corporate Design und Marketingkomponenten erstellt wurden, ein Beispiel / eine Referenz ist erwünscht
- Ein Grobkonzept wird mit eingereicht (Anforderungen s. Verfahrensablauf und Auftragsbeschreibung IV. 1.) (Ausschluss- und Wertungskriterium)
- Der Bieter ist in der Lage, neben Webseiten für die digitale Plattform auch Apps für iOS und Android zu erstellen (Optional)
- Datenschutz: der Bieter erklärt, dass in den letzten 3 Jahren Software-Projekte umgesetzt wurden, die den Datenschutz bei besonders schützenswerten personenbezogenen Daten gewährleisten konnte
- Die digitale Plattform wird auf Servern in Deutschland bzw. der EU gehostet (Ausschluss- und Wertungskriterium)
- Referenzen: der Bieter erklärt, dass in den letzten 3 Jahren vergleichbare Projekte bei vergleichbaren Auftraggebern ausgeführt wurden, Benennung und Ausführung von Beispielen.

Verweis auf die einschlägige Rechts- oder Verwaltungsvorschrift

Die Leistungen werden vergeben an im Europäischen
Wirtschaftsraum (EWR) ansässige:
1. natürliche Personen, deren Tätigkeits-/Geschäftszweck auf Leistungen der jeweiligen Fachrichtung ausgerichtet ist, der der
ausgeschriebenen Aufgabe entspricht und die gestellten Anforderungen erfüllt.
2. juristischen Personen oder sonstige Personenvereinigungen,
sofern deren (satzungsgemäßer) Geschäftszweck auf
Leistungen der jeweiligen Fachrichtung ausgerichtet ist, der der
ausgeschriebenen Aufgabe entspricht, und einer der
Gesellschafter oder einer der bevollmächtigten Vertreter und
der mit der Aufgabe betraute Mitarbeiter die an natürliche
Personen gestellten Anforderungen erfüllt.
3. Bewerbergemeinschaften/Arbeitsgemeinschaften, deren
Mitglieder die vorstehenden Voraussetzungen erfüllen.

- Mehrfachbewerbungen werden nicht zugelassen. Ein Bewerber, der sich zugleich auch als Mitglied einer Bewerbergemeinschaft bewirbt, wird ausgeschlossen. Dieser Ausschluss trifft auch die Bewerbergemeinschaft, der er angehört. Gleiches gilt für den Fall, dass ein Mitglied einer Bewerbergemeinschaft zugleich Mitglied einer (oder mehrerer anderer) Bewerbergemeinschaft(en) ist. Diese Bewerbergemeinschaften werden ausgeschlossen.
- Zu diesem Verfahren werden nur Bewerber zugelassen, die sich mit dem vorgegebenen Teilnahmeantrag bewerben. Bewerbergemeinschaften geben einen Teilnahmeantrag mit allen Angaben gemeinsam ab. Änderungen an den vorgegebenen Texten im Teilnahmeantrag und an der dortigen Reihenfolge sind nicht zulässig.
- Alle Unterlagen/Nachweise sind in deutscher Sprache oder in beglaubigter deutscher Übersetzung zu erbringen. Die Auftraggeberin behält sich vor, sich die Richtigkeit der abgegebenen Eigenerklärungen nachweisen zu lassen.
- Bewerbungsunterlagen, die über den im Teilnahmeantrag geforderten Umfang hinausgehen, werden nicht zugunsten des Bewerbers berücksichtigt.
- Das Fehlen von im Teilnahmeantrag geforderten Nachweisen und Erklärungen kann ohne Nachforderung zum Ausschluss der Bewerbung führen.
- Bewerber, die sich wegen der Eignungsnachweise auf § 50 Abs. 3 VgV berufen, müssen die Vergabenummer desjenigen Vergabeverfahrens angeben, in dem sie die Nachweise eingereicht haben. Zu beachten ist zudem, dann die Nachweise, auf deren Vorliegen sich Bewerber oder Bieter berufen, für das jeweilige Vergabeverfahren aktuell und vollständig sein müssen.

Genaue Informationen über Fristen für Überprüfungsverfahren

a)
Ein Unternehmen, das ein Interesse am Auftrag hat und eine
Verletzung in seinen Rechten nach § 97 Abs. 6 GWB durch
Nichtbeachtung von Vergabevorschriften geltend macht, kann
ein Nachprüfungsverfahren gemäß der §§ 160 ff. GWB bei der
unter VI.4.1 genannten Stelle einleiten.
b)
Der Antrag ist unzulässig, soweit
-der Antragsteller den gerügten Verstoß gegen
Vergabevorschriften im Vergabeverfahren vor Einreichen des
Nachprüfungsantrages erkannt und gegenüber dem Aufraggeber
nicht innerhalb einer Frist von 10 Kalendertagen gerügt
hat;
-Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der
Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis zum
Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur
Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem
Auftraggeber gerügt werden,
-Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den
Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum
Ablauf der in der Vergabebekanntmachung benannten Frist zur
Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem
Auftraggeber gerügt werden,
-mehr als 15 Tage nach Eingang der Mitteilung des
Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen
sind.
c)
Die Ausführungen zur Unzulässigkeit (vorstehend unter lit. b)
gelten nicht bei einem Antrag auf Feststellung der
Unwirksamkeit des Vertrages nach § 135 Abs. 1 Satz 2 GWB. §
134 Abs. 1 Satz 2 GWB bleibt unberührt.