Liste und kurze Beschreibung der Auswahlkriterien
Formblatt Referenzen Los 1 und 2 (s.a. Nr. 12.2. der Ausschreibungsbestimmungen):
a) Der Bieter hat mehrjährige Praxiserfahrung bei Kontroll-, Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen bzw. deren Planung und bauaufsichtliche Begleitung an Grundwassergütemessstellen gem. den in der Leistungsbeschreibung genannten
DVGW-Arbeitsblättern anhand von Referenzen vorzuweisen, aus welchen sich das fachliche und technische Know-how und die praktische Erfahrung ergeben (mind. eine nach Art und Umfang mit dem hier beschriebenen Projekt vergleichbaren Leistung der letzten 3 Jahre pro Arbeitspaket gem. Leistungsbeschreibung). Von den geforderten Referenzen muss mindestens 1 Projekt in Zusammenarbeit mit Behörden und Institutionen der Wasserwirtschaft, vorzugsweise in NRW, in den letzten drei Jahren erbracht worden sein.
b) Die geophysikalischen Messungen, Eignungsprüfungen und Pumpversuche sind aus Gründen der Qualitätssicherung ausschließlich durch nach DVGW W 110, W 111 und W 129 (oder vergleichbar) arbeitende Firmen und entsprechend geschultes und in der Ausführung, Dokumentation und Ergebnisbewertung erfahrenes Personal auszuführen. Das eingesetzte Personal muss über fachliches und technisches Know-how und entsprechende mehrjährige Praxiserfahrung bei Messstellenprüfungen / Messnetzplanung (Grundwasserbeschaffenheit) und Durchführung von Eignungsprüfungen von Grundwassergüte- und Grundwasserstandsmessstellen, geophysikalischen Untersuchungen, Pumpversuchen, Ermittlung Vor-Ort-Parameter verfügen sowie Kenntnis über die Kontroll-, Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen an Grundwassergütemessstellen nach den einschlägigen DIN und DVGW-Arbeitsblättern sowie gemäß den Grundwasserrichtlinien der LAWA verfügen, insbesondere:
(1) Pumpversuche bei der Wassererschließung gemäß DVGW W 111,
(2) Grundsätze der Grundwasserprobenahme aus Grundwassermessstellen gemäß DVGW W 112,
(3) Eignungsprüfung von Grundwassermessstellen gemäß DVGW W 129,
(4) Sanierung und Rückbau von Bohrungen, Grundwassermessstellen und Brunnen gemäß DVGW W 135,
(5) Fachliche Kenntnisse der einschlägigen Vorgaben und Anforderungen für geophysikalische Ausbaukontrollmessungen gemäß DVGW W 110,
(6) Brunnenregenerierung gemäß DVGW W 130,
(7) Entwickeln von Brunnen durch Entsanden - Anforderungen, Verfahren, Restsandgehalte gem. DVGW W 119,
Zu (1) - (7) sind Nachweise durch Ergebnisprotokolle durchgeführter Funktionsprüfungen ((1) und (3)), Schulungsnachweise ((2), (4)-(7)) oder vergleichbare Nachweise vorzulegen. Es ist ausreichend, wenn mind. eine Person des Projektteams die für das jeweilige Fachlos bzw. Arbeitspaket erforderlichen Nachweise vorlegen kann.
c) Der Bieter muss über nachweisliche Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit der erforderlichen Datenverarbeitungssoftware, einschließlich erforderlicher GIS-Kenntnisse zur Standortwahl und Standort-Vorprüfung, Umgang mit Datenbanksystemen, Datentransfer von Messstellenstammdaten und Ergebnisdaten verfügen (insbesondere MS Access, ArcGIS, Dokumentenverwaltung, Erstellung, Verarbeitung und Verwaltung von Schichtenverzeichnissen / z.B. Geodin, Bohrprofilen, Fotos). Nachweis durch mind. eine nach Art und Umfang mit dem hier beschriebenen Projekt vergleichbaren Leistung der letzten 3 Jahre oder durch Beispieldokumente, bei denen mit der genannten Software gearbeitet wurde oder durch Schulungsnachweise.
d) Qualitätsmanagement: Der Bieter muss über ein Qualitätsmanagement verfügen und idealerweise nach DIN EN ISO 9001 (bzw. "DIN EN ISO 9000ff") zertifiziert sein. Dies bedeutet, dass in dem Unternehmen ein sogenanntes Qualitätsmanagementsystem eingeführt wurde, das die Anforderungen dieser Normen erfüllt und welches durch eine unabhängige Stelle geprüft wurde. Alternativ dazu muss der Bieter Mitglied in einem für die Aufgabenstellung relevanten
anerkannten beruflichen Fachverband (Hydrogeologie; Brunnen- bzw. Messstellenbau, Bohrlochvermessung o.ä.) sein. Mit dem Angebot hat der Bieter entweder einen Nachweis über die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 (bzw. "DIN EN ISO 9000ff") oder einen Nachweis über die Mitgliedschaft in einem für die Aufgabenstellung relevanten Fachverband einzureichen.
e) Die Projektleitung muss jeweils mind. über eine Qualifikation als MSc. / Dipl., das weitere eingesetzte Personal jeweils mind. über eine Qualifikation als BSc. in einer der folgenden Fachrichtungen (oder vergleichbar) verfügen:
- Dipl. / MSc. Geographie oder Geologie, Fachrichtung Hydrologie / Hydrogeologie,
- Ingenieurwissenschaften, Fachrichtung Bauingenieurwesen (Vertiefungsrichtung Wasserwesen),
- Physische Geographie, Fachrichtung Hydrologie,
- Angewandte Geowissenschaften (M. Sc.), Vertiefungsrichtung Geophysik-Hydrogeologie-Ingenieurgeologie.
Hierzu ist das Projektteam zu benennen. Eine Kopie des Abschlusszeugnisses ist jeweils mit dem Angebot einzureichen.
Dies gilt auch für alle Mitglieder der Bietergemeinschaft und alle Nachunternehmer.
Bei Angeboten auf Fachlos 1 zusätzlich das Formblatt Referenzen Los 1 (s.a. Nr. 12.2. der Ausschreibungsbestimmungen):
f) Der Bieter zeichnet sich durch eine langjährige Erfahrung bei der fachgerechten Durchführung und Auswertung von Pumpversuchen und Funktions-/ Eignungsprüfungen von Grundwassergütemessstellen (inkl. Erstellen von Messstellenpässen) aus (mind. eine nach Art und Umfang vergleichbare Leistung der letzten 3 Jahre).
g) Der Bieter muss Kenntnisse der Vorgaben gemäß EG-WRRL (Grundwasserrichtlinie; Grundwasserverordnung) an die repräsentative Überwachung der Grundwasserkörper zur Ermittlung des mengenmäßigen und chemischen Zustands (Überblicksüberwachung) und zur Ermittlung von Landnutzungseinflüssen (operative Überwachung) gem. Monitoringleitfaden Grundwasser NRW (
www.flussgebiete.nrw.de), einschl. der darin enthaltenen Vorgaben zur Feststellung der fachlichen Eignung von WRRL-Messstellen und an das Messnetzkonzept sowie die DV-technischen Vorgaben zur Erfassung der relevanten Messstellenstammdaten nachweisen. Hierzu ist in dem Formblatt Referenzen Los 1 mindestens eine nach Art und Umfang vergleichbare Leistung der letzten 3 Jahre einzutragen (entweder innerhalb von NRW oder im Zusammenhang mit der Umsetzung entsprechender Vorgaben in anderen Bundesländern).
h) Der Bieter muss über gute regionale Kenntnis in Nordrhein-Westfalen hinsichtlich der hydrogeologischen und hydrochemischen Bedingungen verfügen. Hierzu ist in dem Formblatt Referenzen Los 1 mindestens ein Projekt mit hydrogeologischem Fachbezug in NRW der letzten drei Jahre zu nennen.
Bei Angeboten auf Fachlos 2 zusätzlich das Formblatt Referenzen Los 2 (s.a. Nr. 12.2. der Ausschreibungsbestimmungen):
i) Der Bieter zu Fachlos 2 muss Nachweise zur Zusammenarbeit mit Brunnenbaufirmen für Regenerierungs-, Reparatur-, Rückbau- und Sanierungsarbeiten vorlegen. Darüber hinaus muss eine Zusammenarbeit mit Kommunen, Wasserbehörden, Wasserverbänden, Wasserversorgern und sonstigen Messnetzbetreibern in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen werden.
Hierzu ist in dem Formblatt Referenzen Los 2 mindestens jeweils ein Projekt der letzten drei Jahre zu nennen.
j) Der Bieter zu Fachlos 2 muss einen breiten Überblick über die in Betracht kommenden Sanierungs- und Regenerierungsverfahren für oberflächennahe Grundwassergütemessstellen haben und in der Lage sein, die jeweils geeignetsten und wirtschaftlichsten Sanierungs-/Regenerierungsmaßnahmen auszuwählen und präzise zu definieren sowie deren fachgerechte Durchführung vor Ort zu kontrollieren, zugehörige Erfolgskontrollmaßnahmen vorzugeben, zu überwachen und auszuwerten (insbesondere Klarpumpen, Pumpversuche, geophysikalische Messungen). Die Fähigkeit und
Erfahrung bei der Ausübung und Dokumentation der unabhängigen Baustellenbegleitung bei der Durchführung von Regenerierungs-/Sanierungs-, Reparatur- und Rückbaumaßnahmen und von geophysikalischen Ausbaukontrollmessungen an Grundwassergütemessstellen sind durch geeignete Referenzen nachzuweisen. Hierzu ist in dem Formblatt Referenzen Los 2 mindestens eine nach Art und Umfang vergleichbare Leistung der letzten 3 Jahre einzutragen.
k) Für geophysikalische Ausbaukontrollmessungen:
i. Geophysikalische Ausbaukontrollmessungen sind aus Gründen der Qualitätssicherung nur durch einen dafür qualifizierten Fachbetrieb mit entsprechenden Referenzen (Vermessungen an oberflächennah ausgebauten Brunnen oder
Grundwassermessstellen zwecks Ausbaukontrolle) innerhalb von NRW (oder benachbartes Bundesland) durchzuführen. Der Fachbetrieb muss über Know-how zur Auswertung und Interpretation der Ergebnisse in Bezug auf die jeweilige Fragestellung verfügen. Der Fachbetrieb muss im gesamten Bundesland NRW flexibel einsatzfähig sein, da Messungen anlassbezogen jeweils zeitnah auszuführen sind (binnen 4-8 Wochen). Hierzu ist in dem Formblatt Referenzen Los 2 mindestens eine nach Art und Umfang vergleichbare Leistung der letzten 3 Jahre einzutragen.
ii. Der Bieter (Fachlos 2) muss in der Lage sein, die jeweils geeignetsten geophysikalischen Messverfahren vorzuschlagen und zu begleiten (die Erfahrung und Expertise ist über Referenzen oder Schulungsnachweise zu belegen). Wird die Erfahrung durch Referenzen nachgewiesen, ist hierzu in dem Formblatt Referenzen Los 2 mindestens eine nach Art und Umfang vergleichbare Leistung der letzten 3 Jahre einzutragen.
Zu allen angegebenen Referenzen ist jeweils eine Projektbeschreibung (max. 1 DIN A4-Seite) mit einzureichen, aus welcher hervorgeht, welche Leistungen der Bieter genau erbracht hat.
Alle Anfordrungen gelten entsprechend auch für alle Mitglieder der Bietergemeinschaft und alle Nachunternehmer.