Liste und kurze Beschreibung der Auswahlkriterien
a) Unternehmensreferenzen
Zum Nachweis der Fachkunde sind vom Bewerber oder der Bewerbergemeinschaft mindestens 1 Referenz zu jedem folgenden Eignungskriterium vorzulegen:
1. Erfahrungen mit der Projektsteuerung großer wasserwirtschaftlicher Projekte (Mindestumsatz 700.000 EUR) mit Behörden der staatlichen Umweltverwaltung.
2. Fundierte Kenntnisse und Erfahrungen bei Umsetzung der europäischen wasserrechtlichen Regelungen (WRRL, HWRM-RL) in Deutschland einschließlich Umsetzung von wasserwirtschaftlichen Großprojekten im Bereich Hochwasserschutz, Flussgebietsmanagement und Gewässerentwicklung.
3. Fundierte Kenntnisse und Erfahrungen in den Fachgebieten Hydrau-lik/Hydrologie einschließlich Modelltechnik und Stadtentwässerung zur Erstellung von flussgebietsbezogenen wasserwirtschaftlichen Konzepten, wie zum Beispiel Hochwasserschutzkonzepte, Hochwasserschutzpläne, Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten, Hochwasserrisikomanagement-Pläne, Bewirtschaftungspläne.
4. Erfahrungen zur Öffentlichkeitsarbeit und zur Kommunikation im Zusammenhang mit wasserwirtschaftlichen Großprojekten sowie öffentlichen Beteiligungsverfahren auf unterschiedlichen Beratungsebenen einschließlich der Erarbeitung von Unterlagen für die Erstellung von für die Öffentlichkeit bestimmten Fachinformationen.
5. Erfahrungen mit der Durchführung komplexer GIS-Projekte in der Wasserwirtschaft mit dem Schwerpunkt Hydrologie/Hydraulik.
Nachweise darüber sind gemäß Formular "Referenzliste Unternehmen" anzugeben.
b) Qualifikation/Referenzen des Projektteams
Die vom Bewerber für die Leistungserbringung vorgesehenen fachlich zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zu benennen.
Darzustellen und durch entsprechende Referenzen zu belegen ist deren persönliche Qualifikation, d.h. fachliche Kenntnisse und einschlägige Erfahrungen. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter muss mindestens eine Referenz in einem der unter a) genannten Bereiche nachweisen. Insgesamt muss das Projektteam die unter a) benannten Anforderungen erfüllen. Nachweise darüber sind gemäß Formular "Mitarbeiterprofile" anzugeben.
Die Referenzen des Projektteams müssen nicht im Unternehmen des Bewerbers erbracht worden sein.
Das im Teilnahmewettbewerb benannte Projektteam darf im Laufe des Verfahrens- und der Vertragsdurchführung grundsätzlich nicht verändert werden. Sollte jedoch eine Personaländerung unabdingbar sein, ist zwingend
vorher die Zustimmung des Auftraggebers einzuholen. Voraussetzung für die Zustimmung ist stets, dass für das neue Teammitglied die gleiche Qualifikation nachgewiesen wird (gemäß Formular "Mitarbeiterprofile").
c) Anforderungen an die Unternehmensreferenzen und die Referenzen des Projektteams
Die unter a) und b) geforderten Referenzen über früher ausgeführte Aufträge müssen unter Angabe des jeweiligen Auftraggebers und Auftragswertes Leistungen beinhalten, die mit der zu vergebenden Leistung vergleichbar sind und in den letzten drei Jahren vollständig - Beginn und Ende - erbracht wurden (gemäß Formulare "Referenzliste Unternehmen" und "Mitarbeiterprofile"). Mit einer Referenz können auch mehrere Eignungskriterien belegt werden.
Die vollständig erbrachten Leistungen, die als Referenz genutzt werden sollen, können aus einem Projekt/Vertrag stammen, das/der insgesamt noch nicht abgeschlossen oder beendet ist (also z.B. abgeschlossene Teilprojekte bzw. - ergebnisse). Die abgeschlossene Teilleistung bzw. das Teilergebnis ist in den Formularen "Referenzliste Unternehmen" bzw. "Mitarbeiterprofile" konkret für den abgefragten Zeitraum (01.01.2016-31.07.2022) darzustellen.
Bewerber bzw. Bewerbergemeinschaften sind nach § 46 Abs. 3 Nr. 1 VgV verpflichtet, diese Daten anzugeben; vgl. dazu "Information DSGVO" (Formular 312a/322a EU).
d) Überprüfung der Referenzen/Nachforderung von Unterlagen
Der Auftraggeber behält sich vor, für die Bewertung der Referenzen Rücksprache bei dem in der Referenz angegebenen Auftraggeber zu halten.
Unbeschadet der Möglichkeit zur Nachforderung von Unterlagen, wird der Auftraggeber keine Referenzen nachfordern, soweit die vom Bewerber vorgelegten Referenzen in inhaltlicher Hinsicht das jeweilige Eignungskriterium nicht erfüllen. Vom Bewerber insoweit unaufgefordert nachgereichte Referenzen werden nicht berücksichtigt.
e) Ausfallregelung
Es ist darzulegen, inwieweit der Bewerber in der Lage ist, die durchzuführenden Arbeiten auch bei Ausfällen im Projektteam zu gewährleisten.
f) IT-Ausstattung und Technologie-Kenntnisse
Bei der Auftragnehmerin muss eine geeignete IT-Ausstattung verfügbar sein, um die oben genannten GIS-Projekte abzuwickeln. Die IT der Auftragnehmerin muss so leistungsfähig sein, dass z.B. für die Durchführung von QS-Maßnahmen landesweite Datenbestände der Gefahren- und Risikokarten oder der Maßnahmenpläne bearbeitet werden können (insbesondere in GIS-technischer Hinsicht, ESRI-GIS-Produkte).
Es ist daher darzulegen, ob der Bewerber über eine derart geeignete IT-Ausstattung verfügt.
Weiterhin sind allgemeine Technologiekenntnisse in Datenbanken und Web-Lösungen erforderlich. Bei den zu verwendeten Technologien sind die jeweiligen Vorgaben des Landesbetriebs Information und Technik (IT.NRW) maßgeblich.
Es ist daher darzulegen, ob der Bewerber über die geforderten Technologiekenntnisse verfügt.