Beschreibung der Beschaffung
Einführung
Das Klinikum Nürnberg ist eines der größten kommunalen Krankenhäuser Europas und ein Krankenhaus der Maximalversorgung. Mit seinen ca. 7000 Mitarbeitern versorgt es im Jahr knapp über 100.000 stationäre sowie ca. 170.000 ambulante Patienten. Am Centrum für Pflegeberufe lernen rund 440 Auszubildende. Das Klinikum Nürnberg verfügt über 2.206 Betten.
Der Standort Nord
Vertreten sind die Fachrichtungen Innere Medizin mit Endokrinologie und Geriatrie, Anästhesiologie und Intensivmedizin, Toxikologie, Pneumologie, Onkologie, Hämatologie, Gastroenterologie, Hepatologie, Chirurgie, Gynäkologie, Urologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Augenheilkunde, Dermatologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie, Psychosomatik sowie Physikalische/Rehabilitative Medizin und Naturheilverfahren.
Der Standort Süd
Im Klinikum Süd sind folgende Fachrichtungen vertreten: interdisziplinäre Notaufnahme, Anästhesiologie, Geburtshilfe (Kreißsaal, Perinatalzentrum), Kinderklinik (mit Notfallambulanz und Kinder-Intensiv-Betten), Zentrum für Schwerbrandverletzte, Innere Medizin mit den Schwerpunkten Geriatrie, Nephrologie und Kardiologie, Neurologie, Gefäßchirurgie, Herzchirurgie, Kinderchirurgie, Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie, Neurochirurgie, Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Unfall- und Orthopädische Chirurgie, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Physikalische/Rehabilitative Medizin und Naturheilverfahren. Die Klinik für Unfall- und Orthopädische Chirurgie ist offizieller medizinischer Betreuer des Olympiastützpunkts Bayern sowie des 1. FC Nürnberg.
Das Notfallzentrum am Klinikum Süd
Das Notfallzentrum ist neben dem EKiZ ein wesentlicher baulicher Meilenstein in der Zielplanung des Klinikums Nürnberg Süd. Mit dem EKiZ und dem Notfallzentrum werden wesentliche bauliche und strukturelle Veränderungen angestoßen, die langfristig zu räumlichen und personellen Synergien führen. Im zukünftigen Notfallzentrum sollen folgende wesentliche Funktionen untergebracht werden:
• Zentrale Notfallaufnahme (Erwachsene)
• Hubschrauberlandeplatz (Dachlandeplatz)
• Institut für Radiologie
• Pflege - Intensivmedizin (chirurgisch und internistisch)
• Intensivstation für Brandverletzte
• Zentraler OP-Bereich (ZOP)
• Aufbereitungseinheit für Medizinprodukten (AEMP).
Das Raumprogramm
Das Raumprogramm wurde leistungsdatenbasiert erstellt. Die Berechnungsgrundlagen werden jeweils unter der entsprechenden Funktionsstelle erläutert. Ausnahme bildet der Bereich der Intensivmedizin, die Intensivbetten wurden in Anlehnung an das medizinische Zukunftsgutachten von Lohfert & Lohfert aus dem Jahr 2015 bzw. gemäß der Bedarfsfeststellung lt. Schreiben vom 02.01.2019 programmiert.
Den Ausschreibungsunterlagen ist eine Flächenübersicht nach Funktionen beigefügt, weiter Unterlagen werden in der zweiten Stufe veröffentlicht.
Das VgV-Verfahren
Im Notfallzentrum werden technisch hoch anspruchsvolle Funktionen des Klinikums untergebracht. Bei einer Einzelvergabe an viele verschiedene Planungsbüros ergeben sich sehr viele Schnittstellen. Aus diesem Grund möchte der Bauherr einen Generalplaner für die Planungsaufgabe.
Es ist ein Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb nach § 17 VgV vorgesehen. In der ersten Stufe, dem Teilnahmeantrag, werden Referenzen abgefragt. Diese Referenzen orientieren sich an der Aufgabenstellung, zusätzlich werden Referenzen des Bieters verlangt, welche er als Generalplaner erhalten hat.
Im Rahmen dieses VgV-Verfahrens sollen in einer 2. Stufe die Bieter zur Ausarbeitung von Lösungsvorschlägen für das Notfallzentrum aufgefordert werden. Dabei sollen insbesondere die objektplanerischen und technischen Belange übergreifend reflektiert und real umsetzbare Lösungsvorschläge entwickelt werden. Entscheidend für eine positive Bewertung ist eine hoch effektive Betriebsorganisation der klinischen Abläufe.
Auswahl der Bieter
In der ersten Stufe des VgV-Verfahrens wird nach möglichen Bietern mit Referenzen gesucht, welche mit den Planungsanforderungen übereinstimmen. Der Bewerber sollte über Erfahrungen als Generalplaner im Klinikbereich verfügen. Auf eine entsprechende personelle Ausstattung wird geachtet. Dem Bieter steht es frei, sich bei einzelne Disziplinen, Fachplanern zu bedienen oder Arbeitsgemeinschaften zu bilden. Die entsprechenden Formblätter liegen der Ausschreibung bei.
Auswahlkriterien
Die entsprechenden Formblätter liegen der Ausschreibung bei, hier ist die prozentuale Verteilung und die Wertung eingetragen. Auf vollständige Unterlagen wird geachtet. Nach Sichtung und Wertung der Teilnahmeanträge, werden die ausgewählten Bieter für die zweite Stufe eingeladen.
Die eingeladenen Bieter müssen ein indikatives Angebot einreichen, dieses Angebot geht nicht in die Wertung ein und dient dem AG zur Kostenabschätzung.
Zusätzlich ist ein Lösungsvorschlag für die Planungsaufgabe einzureichen. Erwartet wird ein Entwurf der Grundrisse (M 1:200) mit den Zuordnungen der Funktionen gemäß dem Raum- und Funktionsprogramm. Der Entwurf muss die vorhandene Bebauung, Wegebeziehungen und bereits vorhandene klinische Struktur berücksichtigen. Die Anordnung der Räume soll einen rationellen und reibungslosen Ablauf der Funktionen ermöglichen. Auch ist die vertikale Erschließung unter dem gleichen Gesichtspunkt zu sehen.
Das architektonische Konzept wird ebenfalls bewertet, hier sollte der Umgang mit den Menschen erkennbar sein. Welche Situation treffen Besucher und Patienten an, wie ist das Gebäude strukturiert? Ist das Arbeitsumfeld für das Personal sinnvoll gestaltet? Sind bereits Brandabschnitte zu erkennen und wurden notwendige Flächen für die Technik berücksichtigt? Wie ist die Außenwirkung des Gebäudes?
Der Entwurf und die weiteren Unterlagen sind vor dem Einladungstermin abzugeben, damit sich der Auftraggeber vorbereiten kann.
In der Vorstellungsrunde dient zur persönlichen Vorstellung des Projektteams. Hier wird der Teilnehmerkreis auf das Kernteam eingeschränkt um nicht den Rahmen zu sprengen. Der Termin ist für die persönliche Vorstellung, die Besprechung der eingereichten Referenzen und des Entwurfes gedacht. Die Wertung erfolgt nach den Kriterien gem. dem Formblatt III 16.1 Zuschlagskriterien
Nach dem Bietergespräch erfolgt die Aufforderung an alle Bieter der zweiten Stufe zur Abgabe eines Angebotes. Dieses Angebot geht in die Wertung ein. Den Zuschlag erhält der Bieter mit der besten Wertungssumme.
Gestufte Beauftragung
Der Auftraggeber vergibt eine Stufenvertrag, mit Auftragserteilung wird die erste Stufe abgerufen. Die erste Stufe umfasst alle Generalplanerleistungen bis zur genehmigten Vorwegfestlegung und zur Aufnahme in das Jahreskrankenhausbauprogramm des Freistaates Bayern.
Die zweite Stufe beinhaltet alle Leistungen für die BAP, die Stufe ist abgeschlossen wenn die BAP (HU-Bau) abgestimmt und genehmigt ist. Die Änderungen der fachliche Billigung sind in dieser Stufe einzuarbeiten.
Die dritte Stufe beinhaltet die vollständige Umsetzung und Realisierung der Aufgabe und die Aufnahme des Betriebes im Notfallzentrum.
Der Auftraggeber ruft die einzelnen Stufen schriftlich ab. Er geht keine Verpflichtung ein die zweite oder dritte Stufe zu beauftragen, wenn z.B. die Maßnahme nicht gefördert wird.
Welche Leistung ist zu erbringen
In welchen Zeitraum
Die Vorwegfestlegung soll im besten Fall im Jahr 2022 eingereicht werden, spätestens aber bis Ende 2023. Der weitere Ablauf ist von der Rückmeldung aus dem Ministerium abhängig.
Kostenrahmen
Der Bauherr ist auf die Zusage der Förderung durch den Freistaat angewiesen, Eigenmittel können nur begrenzt zu Verfügung gestellt werden.