Beschreibung der Beschaffung
1 Allgemeine Grundlagen
Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH, Bereich Kali-Spat-Erz, beabsichtigt die Durchführung eines weiteren Versatzabschnittes im Bergwerk Elbingerode, die vollständige Verwahrung des Abbaus 1/27.
Bei dem genannten Abbau handelt es sich um einen Abbauhohlraum der im Weitungsbau erstellt wurde. Angefahren von der 1. Sohle mittels Überhauen wurden die stark vererzten Bereiche gewonnen. Durch Magazinierung ist eine Arbeitsebene erstellt worden, auf der das Abbohren der Firste möglich war. Der Abbau weist eine Höhe von durchschnittlich 10 m auf und ist bis zur Vererzungsgrenze (Kalkdach) aufgeweitet.
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2 Situation auf dem Abbau 1/27
Die freie Höhe von der Sohle bis zur Firste beträgt gegenwärtig noch max. 6 m.
Eine Wasserhaltung wird nach wie vor betrieben, wobei der Pegel so gering wie möglich gehalten wird.
Trotzdem muss zu Beginn der weiteren Verwahrung des Abbaus das Versatzmaterial in das aufgestaute Wasser gepumpt werden.
Dabei ist ein saures Milieu zu berücksichtigen. Die Analyse der noch im teilversetzten Abbau vorhandenen Wässer ergab einen minimalen pH-Wert von 4. Weitere Parameter sind:
• Chloridgehalt von ca. 250 mg/l,
• Sulfatgehalt von ca. 1.300 mg/l,
• Eisengehalt (gesamt) von ca. 50 mg/l,
• Mangangehalt von ca. 25 mg/l.
Diese Umgebungsbedingungen sind für das zu liefernde Material und seine späteren Eigenschaften zu berücksichtigen.
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3 Technologie des Versatzeinbaues
Im ersten Schritt soll eine weitere Aufspieglung der Sohle erfolgen.
Der Versatzbaustoff wird, wie bereits in den vorangegangenen Versatzabschnitten, in gemischtem, trockenem Zustand vor Ort mittels Silofahrzeugen angeliefert. Über ein mobiles Misch- und Pumpfahrzeug wird der trockene Baustoff mit Wasser versetzt, gemischt und über 63er PE Schlauchleitungen (Innendurchmesser = 50 mm) im Zentralschacht auf das Niveau der 0. Sohle geführt. Auf der Leerseite des Füllorts wird der Schlauch in Richtung „Oberen Mühlentalstollen“ zur Bandstrecke geführt und über ein Fahrüberhauen zum Abbau 1/27 dort bis zur Böschungskante geleitet. Die Schlauchleitungen sind dabei ca. 60 m senkrecht und anschließend ca. 230 m horizontal verlegt.
Während der weiteren Aufspiegelung bis zur Böschungsoberkante, wird der Versatzschlauch auf Böcken abgefangen.
Ist das Versatzniveau von ca. 419 m NN erreicht erfolgt ein planmäßiger Baustopp von ca. 3 – 4 Wochen. Neben der Verlegung der Spülschläuche in die Hochpunkte, werden auch Abzweige installiert, welche für eine Bespülung der unzugänglichen Weitungsbereiche benötigt werden.
Im Verlauf der Verwahrung ist der Baustoff mit einer hohen Dichte (δ ≥ 1,6 g/cm3) zu fahren. Allerdings sind dabei die Möglichkeiten des Misch- und Pumpfahrzeuges zu berücksichtigen.
Der Versatzbaustoff ist gleichmäßig auf der Abbausohle zu verteilen, gleichzeitig ist das zusetzende Wasser zu heben, um Ver- und Entmischungen auszuschließen.
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4 Sonstige Aspekte
Die Arbeiten müssen außerhalb der Fledermausschutzzeit von April bis September 2022 realisiert werden
Der AN hat mit der Abgabe des Angebotes für seinen Baustoff die Zulassung nach GesBergVO beizufügen. Zusätzlich sind vor Beginn der Versatzarbeiten von mindestens 3 Laborversuchen die Eigenschaften des Baustoffes nachzuweisen.
- Einaxiale Druckfestigkeit nach 3, 7 und 28 Tagen,
- Zylinderdruckfestigkeit von mindestens 2 N/mm2 nach 28 Tagen,
- Wasser-/Feststoffverhältnis,
- Absetzmaß,
- Durchlässigkeitsbeiwert (kf-Wert) von höchstens 6,5 e-11,
- Nicht-Eluierbarkeit in vom Auftraggeber zur Verfügung gestelltem Grubenwasser.
Für den Nachweis der genannten Parameter wird vom Auftraggeber Ansetzwasser zur Verfügung gestellt.
Der Baustoff muss eine Hochsulfatbeständigkeit nachweisen (nach Zementnorm EN 197-1).