Beschreibung der Beschaffung
Aufruf zur Interessenbekundung für die Beteiligung an einer Ausschreibung über Planungsleistungen für den Neu- und Umbau von Zucht-, Mast- und Versuchsställen mit Dunglager und Außenanlagen am Standort Versuchsstation Schwein in 14513 Teltow OT Ruhlsdorf der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.V. Groß Kreutz
Für die Teilnahme an der Ausschreibung werden Ingenieurbüros berücksichtigt, die mindestens über einen bauvorlageberechtigten Ingenieur, Erfahrung in der Bauplanung von Schweinehaltungsanlagen und Kenntnis der AWSV (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) verfügen. Entsprechende Referenzen sind aufzulisten.
Der Zeitraum für die Planungsleistung bis einschließlich Bauantragstellung soll sich von März 2022 bis Dezember 2022 erstrecken. Für die Baumaßnahme wird von geschätzten überschlägigen Baukosten in Höhe von 3,0 Mio EUR ausgegangen.
Es wird erwartet, dass weiterführende Leistungen wie Brandschutzkonzept, Statik, Genehmigungen im Rahmen des Wasserrechts und immissionsschutzrechtliche Berechnungen sowie der TA Luft, die für die Erlangung der Baugenehmigung unabdingbar sind, ebenfalls angeboten und später erbracht werden.
Zentrale Planungsunterlagen des Verfahrens muss die haushaltsmäßig anerkannte Haushaltsunterlage-Bau (HU-Bau) für eine Veranschlagung und Einordnung der Maßnahme entsprechend dem Haushaltsplan der Landeshaushaltsordnung (LHO) des Landes Brandenburg sein. Bei der Prüfung der erarbeiteten Unterlagen durch den BLB soll die Prüfung begleitet werden.
Bei der Entwicklung und Planung der Versuchsstation Schwein in Ruhlsdorf sind innovative Konzepte zu erarbeiten und es sind die genehmigten Tierzahlen nicht zu überschreiten. Emissionsminderungsmaßnahmen sind in die Konzepte zu integrieren.
Der Anlagenteil I ist als reine Maststallanlage mit bestehender Mastleistungsprüfung und Einzeltierfuttererfassung von jährlich 1.800 Mastschweinen zu erhalten. Alle Ställe sind dem Eignungskonzept nach mindestens an die Haltungskriterien Stufe III der geplanten Tierwohlkennzeichnung anzupassen.
Im Anlagenteil II sind ein Sauenstall neu zu errichten und ein Ökomaststall zu erweitern bzw. umzubauen. Die Baulichkeit zur Unterbringung einer Sauenherde mit 60 produzierenden Sauen in den verschiedenen Produktionsstufen soll so flexibel geplant werden, dass unterschiedliche Abferkelrhythmen und Säugezeiten realisierbar sind. Die Säugezeiten orientieren sich an den Vorgaben der Stufe III mit mindestens 35 Tagen. Die erste Phase der Ferkelaufzucht ist in den Abferkelbuchten zu realisieren. Für alle Tierbereiche sind Ausläufe mit zu integrieren.
Bei allen Stallausstattungen ist eine höchstmögliche Wirtschaftlichkeit anzustreben und der Arbeitserledigungsaufwand möglichst gering zu gestalten.
Folgende Gesichtspunkte sind bei der Planung einzubeziehen:
- Nutzung verschiedener Systeme der Kot-Harn-Trennung
- Einhaltung des Immissionsschutzes (Schutz der angrenzenden Wohnbebauung vor Geruchsbelästigungen und Gesundheitsgefahren durch Staub- und Keimemissionen, Schutz vor Ammoniak- bzw. Stickstoffeinträge in umliegende Ökosysteme )
- Bestmögliche technologische sowie ökonomische Bewirtschaftbarkeit
- Beleuchtungssysteme und Beleuchtungsmanagement
- Erstellung Oberflächenwasserkonzept mit Sicherstellung Tränkwasserqualität, Brauchwasseraufbereitung
- sensor- und kamerabasierte Einzeltierüberwachung und Gewichtserfassung
- Nutzung erneuerbarer Energien (Energiekonzept zur CO2-neutralen Bewirtschaftung)
- Sichtbarmachung für die Öffentlichkeit, Verbraucheraufklärung (Beide Ställe sollen mit Besucherplattformen ausgestattet werden, wodurch der interessierten Öffentlichkeit jederzeit Einblick in den Stall ermöglicht wird.)
- Erarbeitung eines Biosicherheitskonzeptes
Kostenschätzungen nach DIN 276 mit Vergleich zu den finanziellen Rahmenbedingungen sind entsprechend des Planungsverlaufs fortgeschrieben vorzulegen. Alternative und vor allem innovative Lösungsansätze einschließlich Kostenbewertung sind ausdrücklich erwünscht. Ein Terminplan mit den wesentlichen Vorgängen des Planungs- und Bauablaufs ist vorzulegen. Die Ergebnisse sind für die Entscheidungsträger zu dokumentieren und zu erläutern.