SATCOMBw Stufe 3 - Anfangsbefähigung

Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr

Der vorliegend zu vergebende Auftrag "Anfangsbefähigung Raumsegment SATCOMBw Stufe 3" ist Teil der Gesamtertüchtigung des Gesamtsystemverbundes SATCOMBw, die hauptsächlich die Aufrechterhaltung und Erweiterung der bestehenden Weitverkehrskommunikation mittels bundeswehreigener militärischer Kommunikationssatelliten zum Ziel hat, um so eine weltweite Führungsfähigkeit und Informationsversorgung der Einsatzkräfte der Bundeswehr sicherzustellen.
Hierzu soll das vorhandene, seit dem Jahre 2006 aufgebaute und seit 2010 in Betrieb befindliche Satellitenkommunikationssystem SATCOMBw Stufe 2 mit dem Projekt SATCOMBw Stufe 3 modernisiert werden. Die in Stufe 2 bestehenden Satelliten COMSATBw 1 und 2 nähern sich bereits dem Ende ihrer Lebensdauer.
Die hier vorliegende Beschaffung bezieht sich auf die beiden als Ersatz für COMSATBw 1 und 2 zu beschaffenden Kommunikationssatelliten COMSATBw 1B und 2B. Diese sind nach dem Stand der Technik neu zu entwickeln und zu bauen. Sie sollen dabei sowohl die Funktionen der alten Satelliten fortführen, als auch erweitern. Dabei sollen insbesondere folgende Nutzlastfunktionen integriert werden:
- X-Band (Funk, Regelflugbetrieb und Nutzerkommunikation)
- P-Band (Funk, Nutzerkommunikation und Frequenzsicherung)
- (mil.) Ka-Band (Funk, Nutzerkommunikation und Frequenzsicherung)
- ggf. Q/V-Band (Funk, Frequenzsicherung)
- S-Band (Funk, Notfallflugbetrieb)
- Inter-Satellite-Link (Funk oder optisch (Laserkommunikation), intelligente Datenflusssteuerung, Erhöhung der Resillienz)
- Schlüsselgeräte, zertifiziert durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), zur Übertragung von VS-Informationen bis zum Grad VS-NfD
Im Anschluss an ihre Fertigstellung sind die beiden herzustellenden Satelliten durch den Auftragnehmer in den geostationären Erdorbit auf die beiden derzeit von COMSATBw 1 und 2 besetzten Orbitpositionen zu verbringen (In-Orbit-Delivery, IOD) und gemäß internationalen und vertraglichen Regularien unter Einbeziehung des Auftraggebers zu testen (In-Orbit-Test, IOT). Nach den erfolgreichen Tests an ihren jeweiligen Orbitpositionen werden die Satelliten durch die Bundeswehr abgenommen. Der IOT ist durch den AN bereits mit dem Satellitenkontrollnetzwerk durchzuführen, das der AN anschließend im Regelflugbetrieb nutzen wird.
Unmittelbar nach Abnahme muss der zukünftige Auftragnehmer (AN) für beide der genannten Satelliten den Regelflugbetrieb für eine Dauer von mindestens 15 Jahren je Kommunikationssatelliten durchführen und die dazu erforderliche Infrastruktur und Ausrüstung im Rahmen eines Service Level Agreements (SLA) vorhalten.
Zudem sind Leistungen für die Einbindung der neuen Satelliten COMSATBw 1B und 2B in den Systemverbund SATCOMBw erforderlich. Hierzu sind kleinere Anpassungen an Hard- und Software der vorhandenen Bodenstationen erforderlich. Insbesondere sind hierzu Schnittstellen sowie ein auftragnehmereigenes Bodensegment (welches insbesondere die Steuerungssysteme umfasst) inklusive Anbindung an das auftraggebereigene Bodensegment - abgestimmt auf die Konstruktion der Satelliten - zu konzipieren und als Service für die Betriebsdauer der Satelliten zur Verfügung zu stellen und in die Architektur von SATCOMBw als Dienstleistung zu integrierten.
Klarstellung: Die in dieser Bekanntmachung angegebene Vertraglaufzeit bis zum Jahr 2044 umfasst sowohl die Herstellung und Verbringung der Satelliten sowie vorbereitung des RFB (ca. 5 Jahre) als auch den Regelflugbetrieb von 15 Jahren.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2022-07-28. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2022-06-24.

Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2022-06-24 Auftragsbekanntmachung
2022-07-22 Ergänzende Angaben
2022-08-18 Ergänzende Angaben