Beschreibung der Beschaffung
Ziel der Abfrage ist es, ein dem tatsächlichen, integrativen Bedarf des Auftraggebers
entsprechendes Angebot als Grundlage für die Einführung eines Kardiologie-
Informationssystems zu erhalten.
Der Auftraggeber hat sich zum Ziel gesetzt, standortübergreifend mit modernen und
zukunftsorientierten Informationssystemen in Betrieb zu gehen. Dabei soll das Gesamtsystem
eine integrative Lösung mit den bereits vorhandenen bzw. ggf. einzubindenden EDV-
Systemen (KIS) bilden, die folgende übergeordnete Aufgaben abdeckt:
- Medizinisch / pflegerische Dokumentation,
- Datenverfügbarkeit für eine elektronische Patientenakte,
- Kommunikation über alle medizinischen und administrativen Bereiche mit
Patientenbezug (Stationskommunikation etc.),
- Patientenbezogene Leistungserfassung,
- Integration von bestehenden und zukünftigen Modalitäten und EDV-Subsystemen,
- Filmloses Krankenhaus.
Da bisher in Teilbereichen Funktionalitäten im KIS genutzt werden, wäre im Falle der
wirtschaftlichen Darstellbarkeit eine mindestens 1:1-Ablösung der bisherigen Funktionen zum
Starttermin des Echtbetriebes unumgänglich. Parallel ist ein sukzessiver Ausbau der
Gesamtlösung angedacht. Dabei soll der Projektplan unter Berücksichtigung der logistischen
und ablauforientierten Notwendigkeiten gemeinsam mit dem Anbieter erarbeitet und zum
Vertragsbestandteil erhoben werden.
Es wird vom Anbieter gefordert, dass er als Generalunternehmer die im Leistungsverzeichnis
geforderten Leistungen erfüllen kann. Ist dies mit den eigenen Softwareprodukten nicht zu
leisten, steht es dem Anbieter frei, Subsysteme anzubieten. In diesen Fällen muss
sichergestellt werden, dass zu diesen Subsystemen funktionierende, umfassende und
komfortable (Standard-)Schnittstellen existieren bzw. geschaffen werden. Diese
Schnittstellen müssen im Angebot als Festpreis berücksichtigt werden und sind grundsätzlich
offen zulegen.
Außerdem muss sich der Anbieter bereit erklären, den Auftraggeber bei zukünftigen
Erweiterungen des EDV-Einsatzes umfassend zu unterstützen, vor allem auch hinsichtlich
Schnittstellen.
Es wird erwartet, dass die neuen Systeme den heutigen Standards moderner
Datenverarbeitungsprogramme genügen. Hier sind beispielhaft zu nennen:
- ein modernes Datenbanksystem zur Datenhaltung mit zentralem Server bzw. vernetzten Servern bei ausgewählten Subsystemen,
- weitest gehende Hardwareunabhängigkeit,
- Client-Server-Lösung,
- die optimale Anpassungsfähigkeit an die Organisation des Krankenhauses,
- keine redundante Datenerhebung über alle abgefragten Module und bereits
bestehenden Systeme (inklusive Integration von Subsystemen),
- Nutzung von Standardschnittstellen (HL7, FHIR, DICOM etc.), im Rahmen der
Förderrichtlinie des KHZG.
- Investitionssicherheit der Lösung,
- die Ausbaufähigkeit des System,
- ein 24-Stunden-Betrieb des Systems und
- eine anwenderfreundliche Programmbedienung.
Es sollte zu den im Markt etablierten Kommunikationsservern keine
Kompatibilitätsprobleme geben (hier aktuell Nexus Nxis).
Das System soll den MS Windows Standards entsprechen, was als Mindestanforderung
bedeutet, dass die aus den Informationssystemen gewonnene Daten ohne weiteres in MS
Office Programme importiert und mit diesen Programmen weiter bearbeitet werden können.
Die detaillierten Anforderungen sind dem Leistungsverzeichnis in den folgenden Punkten zu
entnehmen. Dabei besteht die Beschaffung aus den folgenden Bereichen:
Bereich 1: Kardiologie-Informationssystem
Es sind nur Angebote zugelassen, deren wesentliche Teile (Software) vom Bieter selbst
erbracht werden. Vom Bieter wird jedoch die umfassende Verantwortlichkeit für Hard- und
Software im Sinne eines Generalunternehmers gefordert. Die Hardware ist auf der Basis
marktgängiger (von der Software unabhängiger) Produkte mit offenen Schnittstellen
anzubieten.
Der Auftraggeber behält sich vor, die Hardware (ggf. nach Vorgaben des
Auftragnehmers) selbst zu beschaffen.