Beschreibung der Beschaffung
Im Jahr 2020 hat der Hamburger Senat – nicht zuletzt auch wegen des zunehmenden Konkurrenzdrucks auf die Innenstadt durch den Online-Handel und die großmaßstäblichen Entwicklungen in der HafenCity – das sogenannte „Handlungskonzept Innenstadt“ auf den Weg gebracht. Dieses ist umsetzungsorientiert und umfasst drei Leitprojekte, von denen die Neuordnung des Verkehrs und ggf. des öffentlichen Raumes auf Mönckeberg- und Steinstraße eines darstellt (die anderen beiden sind der Jungfernstieg sowie das Kontorhausviertel). Die übergeordneten Ziele des Handlungskonzepts Innenstadt sind:
• Mehr Raum für Fußgängerinnen und Fußgänger
• Hervorragende Erreichbarkeit und Vernetzung
• Mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum
• Mehr Grün
• Gemeinschaftliche Entwicklung
Gleichzeitig soll durch verkehrliche „Entschleunigung“ markanter Innenstadtbereiche, zu denen auch die Steinstraße gehört, dazu beigetragen werden, dass die oben genannten Ziele des Handlungskonzeptes – insbesondere mehr Raum für Fußgängerinnen und Fußgänger, mehr Aufenthaltsqualität und öffentliches Straßengrün – umgesetzt werden können. Dafür müssen neben dem Busverkehr auch der Fuß- und Radverkehr in den Vordergrund der Planungen rücken.
Ein zentrales Ziel des Leitprojekts Mönckeberg- und Steinstraße ist die Untersuchung der Entlastung der Mönckebergstraße vom Busverkehr durch eine teilweise Verlagerung der Busverkehre in die Steinstraße. Dabei diente die während des barrierefreien Umbaus der U-Bahn-Haltestelle Mönckebergstraße vollzogene Sperrung der Mönckebergstraße als Versuchsphase. In dem Rahmen wurden 2021 alle Buslinien aus der Mönckebergstraße in die Steinstraße umgeleitet.
Um eine leistungsgerechte Abwicklung der Busverkehre sicherstellen zu können, wurden bauzeitliche Ertüchtigungsmaßnahmen auf der Umleitungsstrecke umgesetzt. Zielsetzung dessen war, wichtige Erkenntnisse für die jetzigen Planungen zu erhalten. Um in der Steinstraße die notwendigen Flächen für die Führung des Busverkehrs auf Bussonderfahrstreifen zu schaffen, mussten die im Bestand vorhandenen MIV-Fahrstreifen in Fahrtrichtung Westen entfallen. Unter anderem wurden Fahrradstreifen in beide Richtungen markiert, die mithilfe von Leitschwellen mit Reflektoren von der Fahrbahn getrennt sind. Es wurden zwei provisorische Haltestellen im betrachteten Abschnitt errichtet.
In diesem temporären Zustand befindet sich der Planungsabschnitt heute. Nun soll die Phase 2 - die endgültige Umgestaltung der Steinstraße - umgesetzt werden, in der die verkehrlichen und gestalterischen Aspekte gut miteinander in Einklang gebracht werden. Daher ist es besonders wichtig, die Planungen der beiden Leistungsbilder eng miteinander abzustimmen. Die Planungen sollen die vorhandene Gestaltung sowie die bereits öffentlich wahrgenommenen Perspektiven aufgreifen und den Ort im Sinne der Ziele des Hamburger Senates für die Bevölkerung und die Besucherinnen und Besucher der Innenstadt weiterentwickeln.
Gegenstand der Ausschreibung sind die Planungs- und Entwurfsarbeiten bis zur Erstellung der Ausschreibungsunterlagen (Leistungsphasen 1 bis 3, 5 und 6, teilweise anteilig und besondere Leistungen):
• Objektplanung Verkehrsanlagen für den Bereich Steinstraße von Kreuslerstraße bis westlich Knoten Johanniswall
• Objektplanung Freiraum für den Bereich Steinstraße von Kreuslerstraße bis westlich Knoten Johanniswall
Als besondere Leistungen für die Objektplanung Verkehrsanlagen sind zu erbringen:
• Leitungstrassenplanung gemäß Leistungsbild Leitungstrassen (Leistungsbild Ingenieurleistungen bei der Leitungstrassenplanung in Hamburg), Ausgabe Januar 2016.
• Erstellung eines Sanierungskonzeptes für beschädigte Trummen und -Anschlussleitungen.
• Abstimmung und Koordinierung mit anderen Projekten oder am Projekt Beteiligten unter Berücksichtigung übergeordneter Belange
• Verkehrstechnische Planung und Bearbeitung von Lichtsignalanlagen
• Erstellen eines Sicherheits- und Gesundheitsschutzplanes.
• Bauvorbereitung / Bauablaufplanung einschl. Abstimmung und Erarbeitung der entsprechenden Bauphasenpläne und Verkehrsführungspläne incl. Verkehrsbesprechungen und Abstimmung der Umleitungsstrecken.
• Koordination der Leitungsverlegearbeiten in der Bauphase der Leitungsunternehmen, sowie deren Überwachung in zeitlicher Hinsicht.
• Bereitstellung und ggfls. Erläuterung der Unterlagen für ein Sicherheitsaudit
• Mitarbeit bei der Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung (u.a. Teilnahme an bis zu drei Abendveranstaltungen), Einbindung und Beteiligung der Stakeholder, insbesondere der Innenstadtakteure (z.B. City Management und BIDs etc.) bei dem gesamten Planungsprozess sowie Mitarbeiten beim Erstellen von Informationsmaterialien, Pressemitteilungen, Antworten zu auch politischen Anfragen und Eingaben u. ä.
• Beurteilung der Auswirkungen der Planungen auf den angrenzenden Planungsbereich um den Domplatz (Alter Fischmarkt / Schmiedestraße / Speersort / Domstraße)
• Erstellung sogenannter vereinfachter Pläne
Als besondere Leistungen für die Objektplanung Freiraum sind zu erbringen:
• Öffentlichkeitsarbeit
• Teilnahme an der Schulung für den Virtuellen Projektraum
Die Planungen der Verkehrsanlagen und die Freiraumplanung sind eng miteinander abzustimmen. Es soll eine integrative Zusammenarbeit dieser beiden Planungen erfolgen.
Bei der Bearbeitung sind die nachfolgend aufgeführten Meilensteine einzuhalten.
• Beginn der Planungsarbeit: unmittelbar nach Auftragserteilung
• Erstverschickung zur Abstimmung: 01/2024
• Schlussverschickung der abgeschlossenen Planung: 04/2024
• Fertigstellung der Ausführungsunterlage-Bau 08/2024
• Übergabe der abgestimmten Ausschreibungsunterlagen: 11/2024