Beschreibung der Beschaffung
KG 410 & 540; Abwasser-, Wasser-, Gasanlagen:
Für die Planung, Auslegung und Ausführung der Abwasseranlage gelten die DIN 1986, die DIN EN 12056, die DIN EN 752 sowie die Vorschriften der örtlichen Behörden.
Die Entwässerung der verschiedenen Abwasserarten erfolgt im Trennsystem (vgl.
nachfolgendes Kapitel). Sämtliche sanitären Einrichtungsgegenstände werden über eine Freispiegel Abwasserleitung entwässert. Die Schnittstelle der Grundleitungen zum Anschluss an das Entwässerungsnetz der Außenanlagen beträgt ca. 2 Meter vor dem Gebäude.
Weiterhin werden die Labortische entsprechend der Nutzungsart und Technikliste mit Reinstgasen versorgt.
Zu diesen Reinstgasen, welche zentral vorgehalten werden, gehören:
- Argon 5.0 (191 Entnahmestellen, 19 Vorhaltungen)
- Stickstoff 5.0 (156 Entnahmestellen, 10 Vorhaltungen)
- Brenngas (siehe KGR 413) (376 Entnahmestellen)
Andere Gase für die Laborbänke (wie z.B. Kohlenmonoxid, Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Chlorwasserstoff und Chlorgas), welche dezentral über Gasflaschenschränke den Laboren zur Verfügung gestellt werden, sind Leistungsumfang des Gewerks Labortechnik. Von der Gebäudetechnik wird die zentrale Verrohrung bis zur Medieneinspeisung je Laborzeile erbracht.
Zusätzlich ist VE-Wasser und Drucklufttechnik geplant.
KG: 420; Wärmeversorgungsanlagen:
Wärmeversorgungsanlagen wurden unter Beachtung der geltenden Richtlinien und
Vorschriften sowie der technischen Anschlussbedingungen der Mainova als Fern-
wärmeversorger errichtet. Die Ermittlung der Gebäudeheizlast erfolgte nach der
DIN EN 12831.
KG 430; Raumlufttechnische Anlagen - Kälteanlagen:
Im vorgenannten Bauvorhaben wird eine maschinelle Raumkonditionierung u.a. mittels einer raumlufttechnischen Anlage (RLT) eingesetzt. Die Zuluft wird einer Luftbehandlung unterzogen und gekühlt. Die Kühlung der einzubringenden Raumluft wird über das Kühlregister, welches durch die Kälteanlage versorgt wird, umgesetzt. Die vier RLT-Anlagen in der Dachtechnikzentrale versorgen die Laborbereiche der einzelnen Etagen. Die Luftmengen ergeben sich aus der Anforderung der Labortechnik, die Laborabzüge
entsprechend abzusaugen. In der Nacht erfolgt ein Mindestluftwechsel von 3 1/h. Die Etagen, welche den Mindestluftwechsel auf Grund der zu geringen Anzahl an Labor-
abzügen nicht erreichen, werden mit einem Mindestluftwechsel von 10 1/h versorgt. Für die Art der Wärmerückgewinnung wurde, außer bei den Lüftungsgeräten der 24h Abluft, ein Kreislauf-Verbundsystem gewählt. In den Lüftungsgeräten werden Heizregister installiert, welche über die Heizungsanlage mit Warmwasser versorgt werden. Eine aktive Kühlung im Sommer über die Lüftungsgeräte ist vorgesehen. Die Lüftungskanäle zur Versorgung der Räume mit Zu- und Abluft, werden innerhalb der Abhangdecken verlegt. Innerhalb der Laborbereiche erfolgt die Installation als Sichtinstallation. Die 24h Abluft-Anlagen befinden sich ebenfalls in der Dachtechnikzentrale. Diese stellen sicher, dass die Sicherheitsschränke für Säure und Laugen- und Sicherheitsschränke für Gefahrstoffe entsprechend abgesaugt werden, wobei die Sicherheitsschränke für Gefahrstoffe gem. Datenblatt zusätzlich über einen Anschluss mit Zuluft versorgt
werden.
KG 440; Elektrische Anlagen:
Die Einspeisung der Niederspannungsschaltanlagen (NSHV) erfolgt ausgehend von der MSHV. Der Energieverbrauch des Neubaus wird nach den Planungsvorgaben "Zählerstruktur" der Goethe Universität gemessen.
Um bei Störungen im Stromnetz die Versorgung definierter kritischer elektrischer Lasten wie bspw. Netzwerkkomponenten etc. sicherzustellen, erhält der Neubau eine zentrale USV-Anlage im Untergeschoss, mit Unterverteilungen auf jeder Etage.
Zur Versorgung der notstromberechtigten Verbraucher des CH1, der Technikzentrale sowie zur Kompensation des Bestands-NEA Heizwerk, wird im Untergeschoss ein Notstromaggregat 1.400 kVA vorgesehen. Ausgehend vom Leistungsschaltschrank der Netzersatzanlage (NEA) erfolgt bei Netzausfall die Versorgung der NSHV SV über einen 4-poligen Leistungsschalter.
Die Dimensionierung der Beleuchtung erfolgt nach DIN 12464-1 sowie den Vorgaben der Arbeitsstättenrichtlinien ASR.
Gemäß Brandschutzkonzept des Brandschutzsachverständigen IBC ist für das Gebäude eine flächendeckende Brandmeldeanlage mit automatischen und nichtautomatischen Brandmeldern gemäß DIN VDE 0833-2 und DIN 14675 erforderlich (Vollschutz Kategorie 1).
KG 450: Kommunikations-, sicherheits- und informationstechnische Anlagen
Im Neubau wird eine Gebäudefunkanlage vorgesehen. Der Aufbau erfolgt gemäß den geltenden Normen, Vorschriften und Technischen Anschlussbedingungen der
Feuerwehr Frankfurt am Main.
KG 460 Förderanlagen:
Zur vertikalen Erschließung des Gebäudes werden ein Personen- und ein Lasten-
aufzug berücksichtigt. Da der Personenaufzug ebenfalls für den Chemikalientransport von der Chemikalienausgabe in die jeweiligen Etagen genutzt wird, muss eine
entsprechende zusätzliche Ausrüstung des Aufzugs vorgesehen werden.
Zum Transport von Lasten im Bereich der Technikzentrale, wird ein Hallenkran vorgesehen .Weiter wird zusätzlich zum Hallenkran ein Hubtisch zur Erschließung der Zwischenebenen mit diversen Lasten vorgsehen.
KG 470; Nutzerspezifische Anlagen:
Gemäß des Brandschutzkonzept wird für den Neubau Chemische Institute BA 1 eine
Feuerlöschanlage "nass" mit mittelbarem Anschluss zur Trinkwasserinstallation durch die Zwischenschaltung eines Vorlagebehälters mit freiem Auslauf und anschließender redundanter Druckerhöhungsanlage geplant. In jedem Geschoss sind Wandhydranten des Typ F gem. DIN 14462 als Steigleitung "nass" angeordnet.
KG 480; Gebäudeautomation:
Das Gebäudeautomationssystem für den Neubau am Campus Riedberg wird unter
der Vorgabe des Leitfabrikates Siemens geplant. Die Umsetzung der Managementebene wird durch die Software Desigo CC realisiert, um zum einen die geplante Migration der Bestandsanlagen durch Betrieb und Service der Universität am Campus Riedberg zu ermöglichen und zum anderen den Vorgaben der Universität zu entsprechen. Die Umsetzung der Automationsebene erfolgt auf Basis der Siemens Desigo PX Reihe.
Die Kommunikation zwischen und auf der jeweiligen Ebene erfolgt grundsätzlich über ein übergeordnetes BACnet/IP Netzwerkprotokoll mittels längenabhängiger Cat. 7 oder LWL-Verkabelung. Es kommen jedoch in einzelnen Anwendungsfällen zusätzlich Subbussysteme zum Einsatz, deren Eignung zum einen technologisch aus ihrer jeweiligen Entwicklungshistorie heraus und zum anderen planerisch bedingt und vorteilhaft ist. Als Subbussysteme sind für die Beleuchtungs-, Verschattungssteuerung und Präsenzerfassung der KNX-Bus sowie für Verbrauchserfassungen, Versorgungsqualitätsanalysen etc. M-Bus und Modbus vorgesehen. Die Laborautomation wird durch Komponenten aus dem Siemens Critical Environment Technology (CET) Sortiment realisiert.