Beschreibung der Beschaffung
Bestandsbeschreibung:
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Die Liegenschaft Marktplatz 1, das "Alte Rathaus", ist im Besitz der Stadt Feuchtwangen und soll saniert und instand gesetzt werden. Das "Alte Rathaus" ist in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.
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Es handelt sich hierbei um ein dreigeschossiges Gebäude mit Mansardwalmdach in Ecklage, Sockelgeschoss und Ecklisenen musiziert, mit Putzgliederungen, Portal, Innenausbau teilweise klassizistisch. Ursprünglich im frühen 16 Jhd. errichtet, wurde das Gebäude 1817 umgebaut, die Fassade zudem 1902 verändert.
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Aus dem "Feuchtwanger Häuserbuch" von Willi Hörber, Seite 522, darf wie folgt zitiert werden:
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"Das Rathaus, 1356 erstmals urkundlich genannt, war Sitz der Stadtverwaltung in reichsstädtischer, brandenburgischer und bayerischer Zeit. Der Rat der Reichsstadt bestand aus 12 Mitgliedern, einschließlich Bürgermeister, die zusammen zugleich auch das Schöffenkollegium bildeten, das in reichsstädtischer Zeit bis 1376 unter dem Vorsitz des kaiserlichen Reichsvogts, in der Folgezeit bis 1791 unter dem des landesherrlichen Stadtvogts Hochgerichtsurteile fällte. 1520 wurde das Gebäude 3 Stockwerk hoch neu gebaut. Im Erdgeschoss waren die öffentliche Stadtwaage und die "Fleischbank". Die Metzger der Stadt durften nur hier ihre Waren feilbieten. Im 1. Stock befand sich das "Tuchhaus", Umschlagplatz der Tucherzeugnisse der zahlreichen ansässigen Tuchmacher. Die Räumlichkeit fand auch als "Tanzhaus" Verwendung. Im 3. Stock war die sogenannte "Ratsstube", der Sitzungs- und Gerichtssaal, sowie die städtische Registratur und das Archiv. 1820 erhielt das Rathaus nach Abbruch und Neubau seine heutige Gestalt. Die Heuwaage, bisher vor dem Rathaus, wurde 1896 neben das Schlachthaus F.103a verlegt. Von 1876 - 1902 war die Stadtsparkasse F. im 2. Stock untergebracht; von 1903 - 1933 im Erdgeschoss, sodann in F.205/F-206/F.206 1/2. Bis 1974 war hier der Dienstsitz des Bürgermeisters und der Stadtverwaltung."
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In Inneren wurde durch etliche Ein- und Umbauten die bestehende Raumstruktur stark verändert, die Tragstruktur teilweise erheblich geändert.
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Aktuell wird das alte Rathaus wie folgt genutzt:
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Untergeschoss Lager, Technik, WC-Anlagen
Erdgeschoss Räume für die Touristeninformation
1.Obergeschoss Räume für Vereinsnutzungen
2. Obergeschoss Räume für soziale Vereine
Dachgeschoss Wohnung
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Sanierungskonzept:
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Das alte Rathaus wurde vielfach umgenutzt und umgebaut, die historische Raumstruktur ist durch etliche Ein- und Ausbauten gestört. Bis auf das großzügige Treppenhaus ist die historische Raumausstattung größtenteils verloren gegangen. Die Boden-, Wand- und Deckenbeläge aus jüngeren Sanierungsphasen sind nicht einheitlich und über die Jahre verschlissen.
Im Zuge der Sanierung werden die bestehenden Boden-, Wand- und Deckenbeläge rückgebaut und durch einheitliche Oberflächenbeläge ausgetauscht, welche der Bedeutung des Denkmals gerecht werden.
Um alle Etagen des Gebäudes barrierefrei erschließen zu können, wird ein behindertengerechter Aufzug samt Aufzugsschacht eingebaut.
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Vorab werden die tragenden Bauteile nach tragwerksplanerischer Notwendigkeit statisch ertüchtigt. Nicht wirksame statische Einbauten aus vergangenen Sanierungen, wie z. B. im Dachraum vorhanden, werden in diesem Zuge rückgebaut.
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Die neuzeitlichen Fensterkonstruktionen werden, je nach Erhaltungszustand, ausgetauscht oder ertüchtigt. Die Fassade erhält einen neuen Anstrich, Beschädigungen im Putz werden partiell ausgebessert. Die Dachdeckung wird, wo es nötig ist, ausgebessert.
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Die Arbeiten an den Außenanlagen beschränken sich auf die notwendig werdenden Anschlussmaßnahmen durch den Abbruch der Außentreppe zum Untergeschoss.
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Nach der Sanierung werden folgende Nutzungen in den einzelnen Etagen untergebracht werden:
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Untergeschoss Lager, Technik, WC-Anlagen
Erdgeschoss Räume für die Touristeninformation
1.Obergeschoss Räume für Vereinsnutzungen
2. Obergeschoss Räume für Vereinsnutzungen
Dachgeschoss Wohnung
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Jede Etage, welche von den Vereinen genutzt wird, erhält neben diversen Vereinsräumen auch WC-Anlagen, eine Teeküche und einen Abstell-/ Archivraum.
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Termine:
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Planungsbeginn: 2. Quartal 2022
Fertigstellung: Mitte 2025
Nutzungsbeginn: September 2025
Vorlage / Abschluss vollständig geprüfter Verwendungsnachweis: 30.05.2026
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Leistungen:
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Beauftragt werden die Leistungen des Leistungsbildes Objektplanung Gebäude und Innenräume gemäß Teil 3 Abschnitt 1 HOAI, stufenweise in den Leistungsphasen 3 bis 9 gemäß § 34 Abs. 3 HOAI i.V.m. Anlage 10 Nummer 10.1 HOAI.
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Leistungen der Leistungsphase 3 wurden bereits weitgehend erbracht (11 Prozent von gesamt 15 Prozent nach § 34 Abs. 3 Nr. 3 HOAI). Aus terminlichen Gründen musste der Zuwendungsantrag für die vorliegende Maßnahme vorab gestellt werden. Neben der Abstimmung des Sanierungskonzepts und dem Erarbeiten der Grundrissdisposition, wurde die Kostenberechnung und die Zusammenfassung der Teilleistungen bereits erbracht.
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Hinsichtlich des Leistungsumfangs wird auf die Vergabe- und Vertragsunterlagen, insb. Anl. 6 zum Vertrag Bezug genommen.
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Der Auftraggeber behält sich optional vor, Leistungen der KG 500 (Abbruch Außentreppe) und KG 600 (Ausstattung) entsprechend § 33 Abs. 3 HOAI auf den Auftragnehmer zu übertragen.
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Weiter werden folgende Besondere Leistungen beauftragt:
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Mitwirkung bei der Fördermittelbeschaffung, Mitwirkung bei der Mittelabflussplanung sowie Überwachen der Mängelbeseitigung innerhalb der Verjährungsfrist.