Beschreibung der Beschaffung
Die ZDB-Dienste sollen in den kommenden Jahren technisch auf dem aktuellen Stand gehalten werden und weiter verbessert werden. Zudem steht die Migration auf eine neue Betriebsumgebung von Wildfly 13 auf JBOSS 7.x mit Jakarta 8 und Java 11 an. Ebenso sind Anpassungen an eine neue Suchinfrastrukur in Planung. Die Arbeiten sollen im Rahmen eines Wartungs- und Pflegevertrages durchgeführt werden.
Die Wartung und Pflege hat unter Berücksichtigung der ursprünglichen Anforderungen sowie technischen Vorgaben gemäß Anlagen 1-10 zu erfolgen. Zusätzlich sind die Anforderungen gemäß Anlage 11 umzusetzen. Hierfür wird voraussichtlich ein Bedarf von ca. 50 Personentagen pro Jahr als Pflege-Kontingent für die ZDB-Dienste benötigt. Die Laufzeit des Wartungsvertrags soll zunächst drei Jahre betragen. Wird der Vertrag dann nicht gekündigt, verlängert er sich um jeweils ein weiteres Jahr. Die Abrechnung erfolgt nach Aufwand für die geleisteten Personentage des Pflegekontingentes.
Die Entwicklung erfolgt in Releasezyklen. Es sind drei bis vier Releases pro Jahr vorgesehen. Diese sind gleichmäßig über das Jahr zu verteilen. Die genaue Terminierung der Releases und der einzelnen Arbeitsphasen in den Releases erfolgt jeweils im vierten Quartal des Vorjahres in Abstimmung zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber.
Zusätzlich zur Releaseentwicklung können auch dringend notwendige Änderungen außerhalb des Releasezyklus beauftragt werden. Ein Releasezyklus besteht aus mehreren Phasen, Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Leistungsbeschreibung.
Für jede umgesetzte Anforderung sind vom Auftragnehmer automatisierte Testfälle in der Anwendung zu ergänzen, die die korrekte Funktion der Umsetzung prüfen. Sollte eine Anforderung nicht automatisch testbar sein, ist ein Testskript zu erstellen und an den Auftraggeber zu übergeben, das beschreibt, wie eine manuelle Überprüfung der Umsetzung der Anforderung erfolgen kann. Es ist außerdem durch geeignete Dokumentation sicherzustellen, dass nachvollziehbar ist, welche Codeänderungen sich aufgrund welcher Anforderung ergeben haben.
Es ist sicherzustellen, dass jedes neue Release der Anwendung die BITV-Kriterien für Barrierefreiheit nicht schlechter als das vorangegangene Release erfüllt.
Der Auftragnehmer ist dafür verantwortlich zu prüfen, dass die jeweils gelieferten Releases und die in ihnen enthaltenen vorbestehenden Teile keine bekannten Sicherheitslücken aufweisen. Diese Prüfung ist auch dann zum vereinbarten Releasetermin vorzunehmen, wenn in dem Release keine Änderungen an der Software erfolgen. Wird dem Auftragnehmer eine neue Sicherheitslücke bekannt, ist der Auftraggeber unverzüglich zu informieren. Maßnahmen zur Entschärfung bzw. Behebung der Sicherheitslücke erfolgen dann in Abstimmung zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber.
Neue Versionen der ZDB-Dienste sind vom Auftragnehmer in das Deployment-Repository der DNB einzuspielen. Bei dem Deployment-Repository handelt es sich um ein über S-Tunnel erreichbares Subversion-Repository, in das die zu publizierenden Artefakte einzuchecken sind.
Zu jedem Releasetermin sind die folgenden Artefakte vom Auftragnehmer an den Auftraggeber zu übergeben:
Deploybares Artefakt der Anwendung
Aktueller Stand des Quellcodes inklusive automatisierter Test und Änderungshistorie in form eines Sourcecode-Repositories
Testskripte für manuelle Tests
Aktuelle technische Dokumentation der geänderten Anwendungskomponenten
Liste der im Release umgesetzten Änderungen
Rahmenbedingungen:
Die ZDB-Dienste sind derzeit Java-EE-Anwendungen auf Basis von Java EE 7.
Der ZDB-Katalog besteht aus einer Frontend- und einer Backendkomponente, die über eine REST-API miteinander kommunizieren. Die Frontendkomponente verwaltet außer Konfigurationseinstellungen und veränderbaren Anzeigetexten keine weiteren Daten. Der Datenbestand des ZDB-Katalogs ist über die Backendkomponente zugänglich. Diese bietet eine Suchfunktion im Datenbestand, eine Einzelabfrage von Datensätzen sowie eine Abfrage von zeitlich zusammenhängenden Datensätzen für die Frontend-Funktion „Zeitungshistorie“.
Der JOP-Service greift über eine Backendkomponente auf den ZDB-Datenbestand zu und bezieht über eine Schnittstelle Informationen von der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek.
Der Servicevertrag umfasst sämtliche Komponenten des ZDB-Dienstes (aktuell ZDB-Kataloge und der JOP-Service) ausgenommen die zugrundeliegende Suchinfrastruktur.
Die ZDB-Dienste werden im Rechenzentrum der DNB betrieben. Als Applikationscontainer wird zurzeit Wildfly 13 eingesetzt. Ein Umstieg auf JBoss EAP 7 in Verbindung mit Java 11 ist in Planung (s. Anlage 2). Es wird davon ausgegangen, dass eine Umstellung während der MindestLaufzeit des Vertrages erfolgen kann.
Beistellungen:
Der Auftragnehmer erhält folgende Beistellungen:
vollständiger Quellcode des ZDB-Kataloges als Maven-Projekte
vollständiger Quellcode des JOP-Service als Maven-Projekte
Zugriff auf eine Sandbox-Instanz der REST-API der Backendkomponenten. Diese Instanz ist über eine S-Tunnel-Verbindung erreichbar
Zugriff auf digitales Kartenmaterial für die Geovisualisierungsfunktionen der Anwendung
Zugriff auf die fachliche Ticket-Historie.
Sichtung der Beistellungen in der Angebotsphase:
Die Beistellungen können während der Angebotsphase bei einem Vororttermin an der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt eingesehen und begutachtet werden.