Beschreibung der Beschaffung
Krone:
- Das historische Dachtragwerk muss vollständig abgedeckt und mit einer aufgeständerten Schutzdachkonstruktion gegen eindringendes
Regenwasser geschützt werden.
- Die Verformungen des Dachstuhles in horizontaler als auch in vertikaler Richtung werden zimmermannsmäßig rückverformt, sodass auch der
originale Ostgiebel wieder im Lot steht.
- Anschließend werden die Substanzschäden handwerklich repariert und mit querschnittsgleichen, stehenden Blattverbindungen gestoßen.
Fehlende Holzbauteile werden mit den Originalverbindungen (Blattverbindungen, Schwalbenschwanzblättern etc.) wieder in die Konstruktion
eingebaut.
- Um die Längsaussteifung dauerhaft zu sichern, werden in den Dachausgleich auf der Oberseite der Sparren Windrispen aus Holz eingebaut,
welche zugfest nach beiden Richtungen und über 2 Dachgeschosse hinweg durchlaufend sehr gut wirksam werden.
- Aufgrund der extremen Schäden und Schwachpunkte am Westgiebel wird dieser zurückgebaut und erneuert. Die noch vorhandenen
Originalbauteile im 1. und 2. Obergeschoss werden repariert und wieder eingebunden. Die Fenster werden wieder auf die originale Höhe gebracht,
sodass sämtliche Riegel wieder tragend eingebaut werden.
- Analog zur Giebelinstandsetzung wird bei den übrigen Fachwerkwänden ebenfalls die historische Konstruktion wieder eingebaut, die Fenster
verkleinert und das Tragwerk wiederhergestellt. Auch an den Wänden muss die Konstruktion teilweise wieder angehoben und in Form gebracht
werden, damit die originalen Bauteile wieder eingesetzt werden können.
- Die Gesimse werden dazu umlaufend entfernt und nach der Reparatur wieder handwerklich an den Deckenbalken befestigt.
- Für die Queraussteifung des Gebäudes werden die Decken als Scheiben ausgebildet und an die aussteifenden Giebelwände und die beiden
Treppenhauswände angeschlossen. Die Fachwerkwände der Außenwände sind mit den originalen Streben wieder zu ergänzen.
- Die Stichbalken des Westgiebels werden zugfest an die Balkenlagen rückverankert. Insbesondere über dem Erdgeschoss muss noch eine
Zusatzkonstruktion in Stahl eingebaut werden.
Kronensaal:
Die Holztonne des Kronensaals in Zollingerbauweise macht Probleme im statischen Nachweis insbesondere beim Nachweis der Pressung
senkrecht zur Faser, bei der Einhaltung der Schraubenrandabstände und der Holzschrauben. Die Blecheindeckung wird bauseits abgenommen .
Es wird eine Dämmung aufgebracht. Auf der vorhandenen Sichtschalung wird eine doppelte Diagonalschalung mit einer Stärke von 16 mm
hergestellt. Auf diese Schalung wird eine dünne Wärmedämmung zwischen einer Konterlattung aufgebracht. Auf die Konterlattung wird noch eine
3. Schalung als Unterlage für die spätere Blecheindeckung aufgeschraubt