Beschreibung der Beschaffung
Es werden per Stufenvertrag sowohl Grundleistungen der Projektsteuerung gemäß § 2 AHO Heft Nr. 9 (März 2020) über alle Projektstufen 1-5 sowie darüber hinausgehend auch Leistungen der Projektleitung gemäß § 3 AHO Nr. 9 (März 2020) über ebenfalls alle Projektstufen 1-5 benötigt, siehe auch Ziffer II.1.4.
Das Projektmanagement sollte die bereits bestehende, immobilienkaufmännische Wirtschaftlichkeitsbetrachtung als Grundlage nutzen und daraus gemeinsam mit dem Bauherrn einen eigenständigen Business Case entwickeln. Die kontinuierliche begleitende Beratung bei der Weiterentwicklung und jeweiligen Aktualisierung des Business Case nach Projektfortschritt sind essentiell für eines der zentralen Ziele des Gesamtprojekts: Kostenstabilität durch umfassende Kostenkontrolle projektbegleitend fortschreiben können. Dazu gehört auch eine jederzeit transparente und für den Bauherrn verfügbare und nutzbare Dokumentation.
Das Projektmanagement muss über umfangreiche Erfahrungen im Zusammenhang mit nachhaltigem Planen und Bauen insbesondere für Sonderbauten (Labore etc.) verfügen, um als Berater die Nachhaltigkeitsstrategie für zunächst die Projekte HUBitat und Laborator gemeinsam mit dem Bauherrn erarbeiten zu können. Hierzu sind Erfahrungen aus dem EU-Green Deal (ESG, Taxonomy), Cradle to Cradle Konzept, Green Building Zertifizierung und Rohstoffdatenbank erforderlich.
Das Projektmanagement muss proaktiv die Grundlagenermittlung der Planer und Fachplaner inhaltlich steuern und sein spezielles, dazu erforderliches Fachwissen in Bezug auf Verwaltungs- und Laborgebäude/Sonderbauten, hier insbesondere Laborbauten für gentechnisches bzw. chemisches Arbeiten (S1, S2, GMP/GLP, Reinraum etc.) mit einbringen. Gleiches gilt für die weiteren Planungsphasen der gesondert zu beauftragenden Planer und Fachplaner. Es sind insbesondere fachliche Erfahrungen bei der technischen Ausrüstung von modernen Laboren notwendig.
In Bezug auf die spätere umfangreiche Inbetriebnahme, welche speziell beim Projekt Laborator als sehr umfangreich anzusehen ist, ist erforderlich, dass das Projektmanagement auch besondere Leistungen zum "Inbetriebnahme-Management" bzw. "Technischem Inbetriebnahme-Management" erbringen kann. Hier:
Vorbereitung eines optimierten Betriebes schon im Bau (wartungsarm, energetisch, monitoring etc.)
Aufgrund der angestrebten Flexibilität der Gebäude und der angestrebten Nutzerstruktur (Startups etc.) ist es erforderlich, dass das Projektmanagement auch vorausschauend Innovationen zur Digitalisierung und zum zukünftigen Mobilitätskonzept aus seinen Erfahrungen beisteuert.
Eine zentrale Anforderung an das PM ist Realisierung des Multi -Tenant-Ansatzes. Auf Basis des Geschäftsmodells des BioCampus ist eine möglichst flexible und dynamische Vermarktung von Mieteinheiten unbedingt notwendig. Basis dabei ist die Annahme, dass die Vermietung nicht statisch und langfristig an einen oder zwei Nutzer angestrebt wird, sondern vielmehr die variable Verknüpfung einer jeweils unterschiedlichen Anzahl von Basis-Mieteinheiten die Darstellung diverser Raumlösungen für etwa 8-15 Nutzer zum Ziel hat. Hierbei müssen beispielsweise flexible Laboreinbauten sowie eine engmaschige Erfassung von Medien und Energie berücksichtigt werden.
Die Gebäude werden auf einem weitläufigen Privatgelände errichtet. Dies gilt es bei der Projektentwicklung und -steuerung zu berücksichtigen., Hier sind u.a. der Anschluss der Gebäude an die entsprechenden Medien (Strom, Wasser, Heizung, BMA und EDV) ,und das Erschließungskomplexität bzgl. der Zuwegung zu nennen.
Mobilitätskonzept: Bei der Konzeptionierung der Gebäude ist darüber hinaus auch die Einbindung in ein allgemeines Mobilitätskonzept zu berücksichtigen. Stichworte sind hier: E-Ladeoptionen für PKW und Fahrrad, Stell-/Parkplätze, ÖPNV- oder Shuttleanbindung.
Smart building: Die digitalisierte Steuerung der Gebäude ist ebenfalls grundsätzlich notwendig. Generell sind die Aspekte von NEW WORK in der Gebäudekonzeption aufzugreifen. Ziel muss es hier sein, die späteren Nutzer in die Lage zu versetzen, ihren Angestellten ein zeitgemäßes und attraktives Arbeitsumfeld zu bieten.
Da für beide Projekte die Planung in der Arbeitsmethode des Building Information Modelling (BIM) in Frage kommen könnte, ist erforderlich, dass das Projektmanagement auch das BIM-Management beherrscht und einbringen kann.
Verhandlungs- und Koordinationsgeschick: Aufgrund der Multi-Tenant-Ausgangslage werden mehrere Mieter während der Ausbau- und Einzugsphase zu betreuen sein. Hierbei ist die Abstimmung zwischen Bauherr, PM, Projektplaner, den Mietern und ausführenden Firmen komplex und anspruchsvoll (Ausbaugrad, Ausbauwünsche). Hier muss der PM herausragende Fähigkeiten in Koordination, Abstimmung Verhandlung mitbringen.
Näheres zu den beiden Neubauprojekten HUBitat und Laborator siehe homepage Biocampus Cologne.de