Beschreibung der Beschaffung
Der denkmalgeschützte Häuserblock Taubenstraße 1/ Glinkastraße 11-13/ Mauerstraße 16-21 und Mohrenstraße 63 (im Folgenden Taubenstraße 1) befindet sich in innerstädtischer Lage in Berlin-Mitte. Der Gebäudekomplex soll für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hergerichtet werden, dessen 1. Dienstsitz sich in unmittelbarer Nähe in der Wilhelmstraße 49 befindet. Die Liegenschaft besteht aus mehreren zwischen 1897 und 1916 fertiggestellten Einzelgebäuden, die durch Um- und Ausbauten zu einem Komplex zusammengewachsen sind. Die Liegenschaft weist einen sehr heterogenen Sanierungsstand auf.
Auf Grundlage der Bedarfsplanung des BMAS wurde ein planerisches Gesamtkonzept entwickelt, das u.a. folgende Punkte umfasst:
- Unterbringung einer obersten Bundesbehörde (Ausbaustandard)
- Raumprogramm mit ca. 235 Arbeitsplätze sowie die für die Organisationseinheiten erforderliche Infrastruktur und zusätzlich übergeordnete Besprechungsräume
- Schaffung einer innovativen, modernen Bürokonzeption mit flexibler Arbeitsplatzgestaltung (Modularisierungen, Mehrfachnutzungen etc.)
- Ertüchtigung des Gebäudes gem. GEG/EEFB
- Die Straßenfassaden sind aus Naturstein, im Innenhof ist eine mit keramischen Riemchen versehende Fassade in ein Gesamtkonzept der zu sanierenden Hoffassade zu integrieren
- Eine für den Gebäudekomplex in sich geschlossene, barrierefreie Erschließung, z.B. durch abgesenkten Haupteingang in der Taubenstraße/ Querverbindungen zw. den Bestandsbauten durch neuen 2- bis 3-geschossigen Verbinder im Hof
- Mauerstr. 18: Rückbau der Geschosse oberhalb 2.OG sowie Teilneubau 3.-6.OG
- Einheitliches Niveau für den gesamten Hof, Gestaltung durch einen separaten Wettbewerb
- Im EG Mohrenstraße im denkmalgeschützten Steinsaal Anordnung einer öffentlich zugänglichen Cafeteria
- Neuerrichtung einer Netzersatzanlage, Serverraum, PV-Anlagen auf Dach
Im Vorfeld wurden bereits folgende Maßnahmen durchgeführt:
- Teilsanierung der Natursteinfassaden
- vorgezogene Schadstoffuntersuchungen/-sanierung
- Vorabstimmungen mit dem Landesdenkmalamt sowie der Feuerwehr; Erkenntnisse, Festlegungen und Empfehlungen sind zu berücksichtigen
Besonderheiten des Projektes:
- Nachhaltigkeitszertifizierung nach BNB „Silber“ (BNB_BK 2017)
- Es soll BIM 3D angewandt werden. Der Projektsteuerer muss über eine entsprechende technische Ausstattung und Kompetenzen verfügen.
- Der PS hat neben dem Hochbau insbesondere den Planungsprozess Haustechnik zu steuern
Die Übergabe der Baumaßnahme ist für Anfang 2030 vorgesehen.
Parallel zu dem Verfahren werden weitere Vergabeverfahren für die Objektplanung, für die Technische Ausrüstung (M- und E-Technik), für die Tragwerksplanung sowie für die Energieberatung/Bauphysik vorbereitet und durchgeführt.
- Auftraggeber/in, Nutzer/in: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung / Bundesministerium für Arbeit und Soziales
- Gebäudenutzung: Bürogebäude mit Besprechungsräumen sowie einer auch öffentlich zugänglichen Cafeteria
- Art der Baumaßnahme: Denkmalgerechte Sanierung des Bestands, Rückbau und Ergänzung Teilbereich Mauerstr. 18 und Neubau eines Verbinders im Innenhof, komplette Erneuerung der technischen Anlagen
- BGF: ca. 19.100m² / NUF 1-7 ca. 8.700m², ca. 235 Arbeitsplätze
- Projektkosten (netto) für KG 200-600 gem. DIN 276: ~55,6 Mio.€ netto (KG 300/400: ~40 Mio.€/~17,5 Mio. € netto)
- Projektdauer: 10/2023 bis 02/2030 (Übergabe)
Gegenstand des Auftrages
- Leistungsbereich: Projektsteuerung (Objekt- und Fachplanung)
- Leistungsbild: in Anlehnung an die AHO Heft 19, Projektstufe 2 (anteilig), Projektstufe 3 bis 5, Handlungsbereiche A bis E mit spezifischen Anforderungen und besondere Leistungen (Inbetriebnahme- und BIM-Management)
- Beginn/Ende der Leistungserbringung: III.Quartal 2023 bis III.Quartal 2030
Es ist eine stufenweise Vergabe der Leistungen vorgesehen. Ein Rechtsanspruch auf die Übertragung aller Leistungen besteht jedoch nicht