Beschreibung der Beschaffung
Der Auftrag umfasst die Fachplanung Technische Ausrüstung HLS gemäß Teil 4 Abschnitt 2 HOAI AG 1-3 und 7-8 für den Neubau Stadthalle Tivoli in Kastellaun.
Leistungsphasen (LPH) 1-9 zu:
Anlagengruppe 1 Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen,
Anlagengruppe 2 Wärmeversorgungsanlagen,
Anlagengruppe 3 Lufttechnische Anlagen,
Anlagengruppe 7 Nutzungsspezifische Anlagen (Küchentechnik),
Anlagengruppe 8 Gebäudeautomation
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Es ist eine stufenweise Beauftragung von Leistungen der LPH 1-9 vorgesehen.
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Die Stadt Kastellaun beabsichtigt, auf dem Grundstück Zeller Straße 24 die vorhandene Stadthalle durch einen Neubau als Kultur- und Begegnungszentrum Tivoli zu ersetzen. Die Stadthalle Tivoli ist von zentraler Bedeutung für das gesellschaftliche Leben in der Stadt Kastellaun, der Verbandsgemeinde und der umliegenden Ortschaften im Landkreis. Durch die gemeinschaftliche Erarbeitung der Zukunfts-szenarien und Bedarfe für die neue Stadthalle wird das Projekt von einem breiten bürgerschaftlichen Engagement getragen. Daher soll der Entwurf für das neue Tivoli Nutzungsmöglichkeiten für alle Beteiligten aus dem Gemeinleben bieten. Die bestehende Stadthalle Tivoli entspricht baulich und funktional nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Dies wurde verstärkt durch den Brand der bestehenden Stadthalle. Als Ersatz wird an gleicher Stelle ein identitätsstiftender Neubau für die Bewohnerinnen und Bewohner von Kastellaun und umliegenden Ortsteile geplant. Zu diesem Zweck fand 2022 ein Architektenwettbewerb statt, dieser erbrachte Lösungsvorschläge für eine multifunktionale Stadthalle und die zugehörigen Außenanlagen. Der 1. Preis soll realisiert werden, dass dafür vorgesehene Grund-stück liegt am Rande des Stadtkerns an der Zeller Straße in Kastellaun. Die Stadthalle besteht aus einem großen Saal mit ca. 500 qm und ist im Verhältnis 1/3 zu 2/3 teilbar. Ein Foyer sowie 1 Veranstaltungsraum mit ca. 80 qm, einem direkt an dem Saal angrenzender Getränkeausschank mit Küche, Lagerflächen, Umkleiden und Sanitäreinrichtungen ergänzen die Flächen der Stadthalle.
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Projektziele:
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A. Projektziele Wasser, Abwasser, Beheizung, Lüftung
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Alle Auflagen gemäß Versammlungsstättenrichtlinie sollen erfüllt werden.
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Der Wettbewerbsentwurf sieht für den Betrieb der neuen Stadthalle Tivoli eine ökologische und ökonomische Energieerzeugung vor. Hierfür sind regenerative Ansätze geplant:
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- Erdwärmetauscher
- Geothermie/Wärmepumpe
- Aufstellen einer PV-Anlage auf dem Dach
- Regenwassermanagement
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Es werden einfache, leicht zu betreibende und wartende Systeme angestrebt.
Das Gesamtkonzept für die Gebäude sollte hinsichtlich energetischer, betriebstechnischer und wirtschaftlicher Optimierungspotentiale bewertet werden. Grundsätzlich sind Investitionskosten für die Haustechnik in eine angemessene Relation zu ihrem Einsparpotenzial zu setzen.
Die erforderliche Regelungstechnik sollte möglichst gering gehalten und wartungsarm sein.
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Beheizung:
Angestrebt wird eine hohe thermische Behaglichkeit. Für Heizung und Lüftung sind Low-Tec-Varianten mit hohem Anteil erneuerbarer Energien anzustreben.
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Belüftung und sommerlicher Wärmeschutz:
An die Lufthygiene innerhalb des Gebäudes werden hohe Anforderungen gestellt.
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Vor dem Hintergrund sich verändernder Klimabedingungen soll dem winterlichen, aber auch dem sommerlichen Wärmeschutz besondere Aufmerksamkeit zukommen.
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Trinkwasseranlagen:
Die Trinkwasserverordnung ist einzuhalten, Legionellen-Prophylaxe ist vorzusehen. Die erforderlichen Entnahmestellen für die Trinkwasseruntersuchung und automatische Spüleinrichtungen sind vorzusehen. Leckage-Überwachung und Enthärtungsanlage sind vorzusehen.
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Ziel ist es, die Trinkwasserinstallation so zu planen, dass der bestimmungsgemäße Betrieb bei (teilweise) unbekanntem Nutzerverhalten und unter Berücksichtigung der begrenzten Kapazitäten des technischen Bedienpersonals vor Ort stets an allen Entnahmestellen gewährleistet ist.
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B. Projektziel Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit, Lebenszykluskosten:
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Angestrebt wird ein in Erstellung und Betrieb wirtschaftliches und sicheres Gebäude.
Für die technische Ausrüstung sind Low-Tec-Lösungen mit hohem Anteil erneuerbarer Energien anzustreben.
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Es wird ein nachhaltiges Gebäudekonzept angestrebt. Beachtet werden sollen in diesem Sinne insbesondere folgende Punkte:
- Flächensparendes Bauen auch in Bezug auf Technikräume
- Langlebigkeit der Bauteile und einfacher Betrieb
- Wartungsfreundliche Installationen
- Systeme, die spätere bauliche Anpassungen ermöglichen
- Energieeffiziente haustechnische Gebäudeausrüstung
- Einsatz regenerativer Energien und Techniken
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Rahmentermine:
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Zur Realisierung des Bauvorhabens sind folgende Termine einzuhalten:
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Der Projektstart soll unmittelbar nach Auftragsvergabe erfolgen.
Abgabe LPH 3: 2023
Baubeginn: 2025
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Baukosten nach derzeitigem Kenntnisstand (jeweils netto):
KG 400 Bauwerk-Technische Anlagen:
Gesamt ca. 1.196.175 €;
KG 400 nach Anlagegruppen:
KG 410 ca. 165.325 EUR;
KG 420 ca. 213.950 EUR;
KG 430 ca. 194.500 EUR;
KG 470 ca. 68.075 EUR;
KG 480 ca. 29.175 EUR.