Beschreibung der Beschaffung
Die bestehende und denkmalgeschützte Congresshalle in der Landeshauptstadt Saarbrücken soll um ein modernes und multifunktionales Gebäude (Projektabkürzung MKK) für Kongresse, Messen, Ausstellungen und weitere Veranstaltungsformate (MICE - Meetings Incentives Conventions Exhibitions) erweitert werden. Neben dem primären Ziel der Ergänzung des kulturellen Angebots der Landeshauptstadt Saarbrücken sowie der wirtschaftlichen Belebung der Innenstadt, soll auch das Stadtbild entlang der Saar im direkten Umfeld des Bürgerparks und der Saarpromenade aufgewertet werden. Außer der Neubaumaßnahme sollen auch die Vorplätze im unmittelbaren Umfeld der Congresshalle aufgewertet werden. Der bisherige Vorplatz umfasst die Flächen zwischen der Hafenstraße (Norden), dem Parkplatz der RZVK bzw. den Wasserdächern des Parkhauses Congresshalle und dem Treppenabgang in den Hafeninselpark (Westen), der Congresshalle (Süden) und dem Kreisel Hafenstraße bzw. dem Willi-Graf-Ufer (Osten). Der Bereich des westlichen Vorplatzes inklusive des östlichsten Wasserdaches, der sich in Verlängerung der Fritz-Dobisch-Straße an die Hafenstraße anschließt, ist wesentlich von der Stellung und Ausgestaltung des MKK abhängig.
Bauherrin der o.a. Baumaßnahmen ist die Congress-Centrum Saar GmbH (CCS), deren Gesellschafter das Saarland (80%) und die Landeshauptstadt Saarbrücken (20%) sind.
Das geschätzte Bauvolumen für das Projekt MKK beträgt ca. 60 Mio. EUR netto und das geschätzte Bauvolumen für das Projekt Vorplätze ca. 3,2 Mio. EUR netto.
Die Baumaßnahme wird mit öffentlichen Mitteln des Saarlandes und der Bundesrepublik Deutschland gefördert.
Aus förderrechtlichen Gründen muss die Baumaßnahme bis Ende 2026 umgesetzt werden.
Am 11.03.2022 wurde ein ein nicht-offener, anonymer, einphasiger Realisierungswettbewerb nach RPW 2013 verbunden mit einem Ideenbestandteil für die umliegenden städtebaulich-freiraumplanerischen Teilprojekte "Hafenstraße 1", "Vom Bürgerpark zum Hafeninselpark" und "Uferpromenade und Congress-Steg" europaweit bekannt gemacht. Der Architektenwettbewerb ist abgeschlossen.
Gegenstand dieser Auschreibung sind die Leistungen der Tragwerksplanung gemäß § 51 HOAI:
1. Grundleistungen
a. Nach § 51 HOAI Leistungsbild
i. Vorplanung
ii. Entwurfsplanung
iii. Genehmigungsplanung
iv. Ausführungsplanung
v. Vorbereitung der Vergabe
b. Honorarzone § 52 HZ III
c. Anrechenbare Kosten für die Ausschreibung gemäß § 51 HOAI:
i. KG 300: 27,9 Mio. EUR netto
ii. KG 400 18,5 Mio. EUR netto
d. Vertragstermine: werden noch mitgeteilt; die Leistungserbringung soll unmittelbar nach Zuschlag erfolgen
e. Leistungsbestandteile:
i. Tragwerksplanung für den Neubau
ii. Tragwerksplanung für den Verbau/Baugrubenplanung
iii. Tragwerksuntersuchung bestehendes Parkhaus samt Tragwerksplanung für den Abbruch (statisch relevante Bewertung der Abbruchmaßnahme)
iv. Tragwerksuntersuchung für den Auflagepunkt des Brückengangs im Bestandsgebäude
v. Tragwerksuntersuchung für Anbau an Bestandsgebäude (nötige Unterfangungen, Sicherungen Congresshalle und Parkhaus)
f. Besondere Leistungen:
i. LP2: Aufstellen eines Lastplanes, zum Beispiel als Grundlage für die Baugrundbeurteilung und Gründungsberatung
ii. LP4: Statische Nachweise an nicht zum Tragwerk gehörenden Konstruktionen (Fassadenstatik), Geländerstatiken also Vordimensionierung, Statik der Unterkonstruktion von horizontalen Gitterrostflächen (z.B. ggfs. Trafoeinbringung, Lüftungsschächte, Gitterrostbühnen im Innenraum)
iii. LP5: Konstruktion und Nachweise der Anschlüsse im Stahlbau
iv. LP5: Konstruktion und Nachweise der Anschlüsse im Holz- oder Holz-Hybrid Bau
v. LP4+5: Berechnung von nicht tragenden Trennwänden (z.B. Stahlbeton (Sichtbeton) oder Mauerwerkoder inkl. konstruktiv nötiger Rähmkonstruktionen innerhalb von Mauerwerkswänden)) inkl. Anfertigen von Schal- und Bewehrungspläne samt Aufstellen von Stahl- oder Stücklisten.
vi. LP8: Ingenieurtechnische Kontrolle der Ausführung des Tragwerks auf Übereinstimmung mit der geprüften statischen Unterlage durch geeignete Stichproben (im bauaufsichtlichen Sinne) (Tagespauschale)
vii. LP8: Ingenieurtechnische Kontrolle der Bewehrung vor dem Betonieren durch geeignete Stichproben (im bauaufsichtlichen Sinne) (Tagespauschale)
g. Vertragsbestandteile:
i. Der AN ist verpflichtet, auf Einladung des Auftraggebers, Projektsteuerung oder Architekten an projektbezogenen Besprechungen teilzunehmen und an Verhandlungen mit Behörden mitzuwirken. Diese Termine sind rechtzeitig abzustimmen.
ii. Der Auftragnehmer fertigt über die von ihm geführten Planungs- und Baubesprechungen Niederschriften an. Diese legt er dem Auftraggeber zur Kenntnis vor.