Beschreibung der Beschaffung
Das Stadtplanungsamt Köln sucht für den Ebertplatz einen externen Dienstleister für folgende zwei Leistungsblöcke:
BLOCK 1 - Konzeptionierung und Umsetzung eines Erarbeitungsprozess für die Vorqualifizierung des Planungsverfahrens
Am 23.03.2021 wurde vom Rat der Stadt Köln ein Bedarfsfeststellungsbeschluss zur langfristigen Umgestaltung des Ebertplatzes gefasst (Ratsinformationssystem: 1939/2020). Damit hat die Stadtverwaltung den Auftrag, zwei Alternativen bis zur LPH 2 zu planen: Die Neugestaltung des Platzes als ebene Fläche und die Sanierung und Erhaltung des heutigen Bestandes. Diese Planung soll Grundlage für eine Entscheidung über eine Vorzugsalternative sein.
Im Rahmen des Beschlusses wurde die Verwaltung auch beauftragt, zunächst eine sogenannte vorbereitende Vorqualifizierung durchzuführen. In der Vorqualifizierung soll die technische/wirtschaftliche Machbarkeit und die technischen/wirtschaftlichen Risiken der Alternativen geprüft werden. Weiterhin soll dargestellt werden, unter welchen Rahmenbedingungen die Zwischennutzung in beiden Varianten verstetigt werde kann. Die Grundlage hierfür ergibt sich aus Leistungsblock 2. Die Vorqualifizierung wird unterstützt von technischen Prüfungen / Gutachten, welche bereits von den zuständigen Ämtern und Dienststellen bearbeitet werden.
Für die Vorqualifizierung des Planungsverfahren am Ebertplatz ist ein geeigneter Erarbeitungsprozess zu konzipieren und umzusetzen, welcher neben den Ideen der aktiven Zwischennutzer*innen auch die breite Stadtgesellschaft einbezieht.
Der Erarbeitungsprozess sollte folgender Leistungsbausteine beinhalten:
- Entwicklung von Rahmenbedingungen für ein dauerhaftes Betreiberkonzept.
Entwicklung einer klaren Schnittstelle und einer strukturierten Zusammenarbeit zwischen der städtischen Verwaltung und den Zwischennutzer*innen, gegebenenfalls durch die Entwicklung einer Trägerstruktur.
Klärung der langfristigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Verantwortungen auf Seiten der Verwaltung und Zwischennutzer*innen (insbesondere Wirtschaftlichkeits- und Finanzierungsaspekte, Verantwortungsstruktur, Evaluation dauerhafter wirtschaftlicher und sonstiger vorzuhaltender Ressourcen auf Seiten Stadtverwaltung) sowie für eine Trägerstruktur. Hierbei ist zu prüfen, wie die bereits heute bestehenden gemeinwohlorientierte Strukturen verstetigt und berücksichtigt werden können.
- Erarbeitung eines langfristigen Nutzungs- und Raumkonzepts auf Grundlage der heutigen Zwischennutzung.
Das Raumprogramm ist abstrakt darzustellen, so dass die Nutzungsstruktur auch in einem neuen räumlichen Konzept mit gegebenenfalls umgestalteter Platzfläche berücksichtigt werden kann.
- Ausarbeitung von Konzeptskizzen
Die oben genannten Grundlagen sind in Form von Konzeptskizzen auf den Raum zu übertragen. Hieraus sollen mindestens drei Konzeptskizzen entwickelt werden, welche diese Nutzungen räumlich übersetzen und die folgenden Szenarien bedienen:
Bestandsqualifizierung:
Sanierung (Altlasten et cetera) und Ertüchtigung (Brandschutz) des Baubestands, weitestgehender Erhalt der Platztopografie und -architektur sowie insbesondere der westlichen Passage
(Teil-)Umbau:
Entwicklung eines Konzepts zur gestalterischen und funktionalen Umgestaltung Platzes unter Berücksichtigung und weitestgehendem Erhalt der verschiedenen Ebenen
Neuplanung:
Planung und ebenerdiger Komplettumbau des Platzes in Anlehnung an die Konzeptskizzen aus dem Masterplanverfahren, Rückbau/ Abriss der Passagen
Ein intensiver Austausch zu den technischen Ämtern und Ingenieurbüros ist zu gewährleisten, um die Skizzen regelmäßig mit den Ergebnissen der Verkehrs- und Betongutachten rückzukoppeln.
BLOCK 2 - Platzmanagement
Im Kern soll das umgesetzte Platznutzungskonzept der Zwischennutzung Unser Ebertplatz (
www.unser-ebertplatz.koeln) weitergeführt werden, welches 2018 installiert wurde, um die Nutzung und Wahrnehmung des Ortes zu attraktivieren.
Die Zwischennutzung ist in einer partizipativen Struktur organisiert, die aktuell mehrere Arbeitsgruppen umfasst. Stark involviert sind unter andrem die Kunsträume in der Westpassage sowie der Bürgerverein Eigelstein und das Bürgerzentrum 'Alte Feuerwache'.
Neben der Umsetzung eines Platzprogramms und temporärer gestalterischer Interventionen beinhaltet die Zwischennutzung auch eine umfängliche Öffentlichkeitsarbeit.
Zur Erfüllung der Aufgabenpakete ist eine persönliche Präsenz mehrmals pro Woche vor Ort zu gewährleisten sowie die Bereitschaft, an Abend- und Wochenendveranstaltungen beziehungsweise Terminen teilzunehmen.
Eine ausführliche Beschreibung des Anlasses ist auf der Vergabeplattform als Anlage 1 abrufbar.