Beschreibung der Beschaffung
Die Wasseraufbereitungsanlagen im Freizeitbad Badeland werden in Filterzentralen FZ1 Spaßbad, FZ2 Sportbad und FZ3 Saunalandschaft aufgeteilt. Gemeinsame Einrichtungen sind die zentrale Schlammwasseraufbereitung (SWA), Elektrolyseanlage, Druckluftversorgung und Spülluftgebläse.
Das Verfahren der Badewasseraufbereitungsanlage ist systematisch nach Vorfiltration, Adsorption, Flockung, Filterung und Chlorung aufgebaut. Es wurden geschlossene Mehrschichtfilter nach DIN 19605 aufgestellt.
Zur Aufrechterhaltung des bestimmungsgemäßen Betriebs wurden bereits einige Teilsanierungen durchgeführt. Die nun noch anstehenden Maßnahmen sollen bevorzugt abschnittsweise realisiert werden; eine Sanierung mit Komplettschließung ist auch nicht ausgeschlossen.
Vorab ist eine Gesamtbetrachtung der Badewassertechnik zu Aufbau und Funktion sowie Schnittstellen und Abhängigkeiten zu anderen Gewerken im Rahmen der Grundlagenermittlung und Vorplanung zu erstellen. Hierzu ist eine Überprüfung aller vorhandenen Anlagenbestandteile - inkl. ggf. erforderlicher Anpassungsmaßnahmen bereits sanierter und zu sanierender Technik - durchzuführen (Bestandsaufnahme). Im Rahmen einer später folgenden Generalsanierung des Bades soll schrittweise ein einheitliches stimmiges Konzept bezüglich Aufgaben und Funktionen der Badewassertechnik entstehen.
Teil-Sanierungsmaßnahmen erfolgten bereits für folgende Anlagen: Elektrolyseanlage; Wellenanlage.
Es ist eine Prüfung von Umfang und Reihenfolge der nachfolgenden geplanten Teil-Sanierungsmaßnahmen vor der Gesamtsanierung Badewasser durchzuführen.
Die zu vergebenden Planungsleistungen betreffen folgende (Einzel-/Teil-) Maßnahmen:
1.) Sanierung Filterzentralen 1, 2 und 3 (FZ1 - Bereich Spaßbad, FZ2 - Bereich Sportbad, FZ3 - Bereich Sauna): Erneuerung Wasserspeicher, Umwälzpumpen, Schaltschränke/GLT, Druckluftanlage Steuerluftversorgung sowie Teilsanierung von SWA Rohrnetz, Stadtwasserrohrnetz und Heizungsnetz zu den Wärmetauschern für Badewassertechnik). Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt in Einzelbereichen ggf. vorgezogen.
2.) Neuplanung Schlammwasseraufbereitungsanlage: In der vorhandenen zentralen Schlammwasseraufbereitungsanlage (SWA) wurde das Rückspülwasser der Badewasserfilter der Filterzentralen in den Schlammwasserbehältern gesammelt, gereinigt und in einem zentralen Reinwasserspeicher gepuffert. Das Wasser aus diesem Behälter wurde an die Badewasserkreisläufe der Filterzentralen abgegeben. Die zentrale SWA für FZ1 bis FZ3 wurde aufgrund technischer Defekte 2022 außer Betrieb genommen und teilweise demontiert. Diese Aufbereitungsanlage ist dem Stand der Technik entsprechend neu zu planen.
3.) Sanierung Mediterranbecken (Trennung): Das Mediterranbecken mit Innen- und Außenbecken wird über einen Kreislauf versorgt. Bei der Planung ist eine hydraulische Trennung des Innen- und Außenbeckens bzw. der Anlage vorzunehmen. Es werden Variantenuntersuchungen zur Energieeinsparung für das Außenbecken erforderlich.
Im Ergebnis der Maßnahmen sollen zeitgemäße technische Anlagen zur Verfügung stehen, welche über lange Jahre einen wirtschaftlichen und ressourcenschonenden Betrieb ermöglichen. Ziel ist dabei auch, eine Optimierung der Anlagentechnik als Klimawandelanpassungsstrategie.
Die Machbarkeitsstudie (Verfasser: pm.a - agn Niederberghaus & Partner GmbH, Ibbenbüren 09/2022) ist Bestandteil der Vergabeunterlagen als Grundlage der Planung. Die Planung ist zu überprüfen und ggf. zu optimieren - insbesondere im Hinblick auf ggf. wirtschaftliche/ energetische Einsparpotentiale - und ganz oder in Teilen umzusetzen.
Die geplanten Baumaßnahmen zeichnen sich zusammenfassend wie folgt aus: 1. Gebäudetyp: Sport-Freizeitstätte; 2. Art der Baumaßnahme: Sanierung der Badewassertechnik; 3. BGF: rd. 22.350 qm; 4. Wasserflächen innen: rd. 2.900 qm; 5. geschätzte Kosten (Stand 2022) KGr 472 im Bereich Badetechnische Anlagen: rd. 6,95 Mio. EUR netto (Kostenstand 09/2022, ohne ggf. erforderliche Interims-/Notmaßnahmen).
Die beabsichtigte Beauftragung umfasst die Technische Ausrüstung gem. HOAI 2021 §55 für Badetechnische Anlagen (Anlagengruppe 7 gem. HOAI 2021 §53) einschließlich damit zusammenhängender Anlagenautomation (AGr 8 gem. HOAI 2021 §53): nahezu alle Grundleistungen Leistungsphasen 1-9. Außerdem werden ausgewählte Besondere Leistungen beauftragt, soweit und sofern erforderlich; in der LPh 1 wird zunächst eine Bestandsaufnahme der Anlagen / Anlagenteile erforderlich.
Die Vergabe erfolgt stufenweise (s.a. II.2.11). Optionale Leistungen: s. Ziffer II.2.11. Eine losweise Vergabe ist nicht vorgesehen.
Folgende Unterlagen liegen vor und sind Bestandteil der Vergabeunterlagen, die im Internet abgerufen werden können (s. Ziff. I.3): Machbarkeitsstudie (Verfasser: pm.a - agn Niederberghaus & Partner GmbH, Ibbenbüren 09/2022); Vertragsentwurf inkl. ausgewählter Anlagen.
Eine Kenntnis dieser Unterlagen ist für das Bewerbungsverfahren nicht erforderlich. In der 2. Stufe des Verfahrens werden den ausgewählten Unternehmen weitere Unterlagen zur Verfügung gestellt (s. hierzu Ziffer II.2.11).
Voraussichtlicher Zeitrahmen: 1. Beauftragung 11/2023; 2. Realisierung (in Bauabschnitten) bis 2031; 3. Projektabschluss im Nachgang. Der genaue Fertigstellungstermin wird erst im Zuge der Leistungsphasen 1 und 2 abgestimmt und festgelegt.