Beschreibung der Beschaffung
Baubeschreibung MSR-Anlage Hochhaus KA
Das Ende 1963 in Betrieb genommene Hochhaus der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg wurde in der Zeit von 2003 bis 2008 grundlegend saniert. Das Hochhaus besteht aus 20 Bürogeschossen und einem weiteren Technikgeschoss auf dem Dach sowie zwei Untergeschossen. Grundsätzlich sind die Stockwerke in Büros für 1-4 Personen aufgeteilt. Die Besonderheit der MSR-Technik besteht darin, dass diese in den Geschossen Achsweiße ausgeführt wurde, so dass eine größte Modularität gewährleistet ist und die Bürogrößen je nach Gegebenheiten angepasst werden können.
Bestehende MSR-Technik:
Die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg plant die Migration der gesamten Automationsstationen des Hochhauses (vom EG bis zum 21.Obergeschoss). Die Schaltanlagen sind alle ≈ aus dem Jahre 2005 bis 2009. Die Automationsschwerpunkte und dazugehörige Raumautomation ist somit ca. 17 Jahre alt und hat gemäß VDI 2067 die Nutzungsdauer überschritten.
Die Technikzentralen mit den Automationsschwerpunkten befinden sich im Tiefkeller, im 1. Untergeschoss, im 1. / 2. / 4. / 7. / 10. / 13. / 16. / 19. Obergeschoss, im 1. sowie 2.ten Dachgeschoss.
Abbildung 1 - Auszug Übersichtsschema RLT-Anlagen
Die Anlagentechnik erstreckt sich über die gesamte Kostengruppe 400 Bauwerk - Technische Anlagen und umfasst nachfolgende Datenpunkte:
410 Abwasser-, Wasser-, Gasanlagen
420 Wärmeversorgungsanlagen
430 Raumlufttechnische Anlagen
434 Kälteanlagen
440 Elektrische Anlagen
450 Kommunikations-, sicherheits- und informationstechnische Anlagen
460 Förderanlagen
470 Nutzungsspezifische und verfahrenstechnische Anlagen
Weitere Schnittstellen zur KG 300 Bauwerk - Baukonstruktionen sind ebenfalls vorhanden:
330 Außenwände / Vertikale Baukonstruktionen, außen (Fensterantriebe)
340 Innenwände / Vertikale Baukonstruktionen, innen (Blendschutz)
Die Einzelraumregelung (ERR) befindet sich in dezentralen Blackboxen, welche sich je Blackbox über
4 Achsen streckt. Auf der Westseite befinden sich die Blackboxen 1-7 (Achse 2-30), auf der Ostseite die restlichen Blackboxen 8-14 (Achse 2-30).
Abbildung 2 - Auszug ERR / Achsbezogen
Auf den Blackboxen sind die Datenpunkte via LON Gateways angebunden und umfassen den Fensterantrieb, den Blendschutz, den Heizkörperthermoantrieb, das Kühlventil sowie das Licht innen und außen. Die Bedienung erfolgt über ein Raumbediengerät (RBG). Je nach Nutzungsfläche der einzelnen Büros, erstrecken sich die Raumeinheiten über mehrere Achsen.
Das 2. Obergeschoss wurde bereits migriert. Die restlichen Etagen sind in diesem Leistungsumfang enthalten und berücksichtigt.
Das Gebäude der Deutschen Rentenversicherung BW befindet sich in der Gartenstraße 105 in 76135 Karlsruhe, Baden-Württemberg. Die Zufahrt zu dem Gebäude ist über eine befestigte Straße zu erreichen.
Die Umbaumaßnahmen erstrecken sich vom Kellergeschoss bis in das 21.Obergeschoss des Gebäudes. Das Gebäude bleibt während der Sanierung vollständig in Betrieb
Die lichte Raumhöhe beträgt ca.:
Kellergeschoß: 2,87 m
Erdgeschoß: 3,41 m
1.Obergeschoß 3,20 m
2.Obergeschoß 2,84 m
Die Bruttogeschossfläche (BGF) des Hochhauses beträgt ca. 23960 m².
Gänge und Flure sind Fluchtwege und dürfen nicht als Lager- oder Zwischenlager benutzt werden.
Im Hochhaus soll die gesamte MSR-Technik saniert werden. Die weiteren Gebäudeteile Arztbau und Kantinenbau bleiben im Bestand. Die ausgebauten Ersatzteile sollen für die weiteren Gebäudeteile weiterverwendet werden.
Es ist geplant jeweils 1 Stockwerk im laufenden Betrieb zu sanieren. Dabei soll der Dienstbetrieb nicht beeinträchtigt werden und die Einschränkungen sollen möglichst geringgehalten werden. Eine Auslagerung der Mitarbeiter ist bisher nicht vorgesehen.
Folgender zeitlicher Ablauf ist vorgesehen: 01.09.2025 - Dezember 2028
Der geschätzter Wert der Sanierung beträgt bei KG 480 Gebäudeautomation brutto rd. 4.500.000,- €
Es sollen folgende Leistungen vergeben werden:
Fachplanung Technische Ausrüstung, Anlagegruppe Gebäudeautomation,
§§ 53 ff HOAI, Leistungsphasen 3, 5 - 8.
Es erfolgt eine stufenweise Beauftragung. Der Auftraggeber überträgt der Auftragnehmerin bzw. dem Auftragnehmer zunächst grundsätzlich die Leistungsphasen 3.
Der Auftraggeber beabsichtigt, die weiteren Leistungsphasen der HOAI einzeln oder im Ganzen zu übertragen. Der Auftraggeber ist in seiner Entscheidung über eine Weiterbeauftragung frei.